The Stage Names, Jagjaguwar, 2007 | ||||
Will Sheff | Vocals, Guitar, Xylophone & Piano | |||
Brian Cassidy | Guitar, Vocals, Pedal Steel & Xylophone | |||
Patrick Pestorius | Bass & Piano | |||
Travis Nelsen | Drums & Percussion | |||
Scott Brackett | Organ, Synthesizer, Mellotron & Percussion | |||
Jonathan Meiburg | Vocals, Piano, Organ, Mellotron & Guitar | |||
Zachary Thomas | Mandolin | |||
Gäste: | ||||
Caitlin Bailey | Cello | |||
Scott Jackson | Violin | |||
Katie Nott | Viola | |||
Kathleen Pittman | Violin | |||
Frances Smith | French Horn & Clarinet | |||
Sarah Pizzicheni | Violin | |||
Will Thothong | Viola | |||
Tammy Vo | Violin | |||
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1. Our Life Is Not A Movie Or Maybe | 6. A Girl In Port | |||
2. Unless It's Kicks | 7. You Can't Hold The Hand Of A Rock And Roll Man | |||
3. A Hand To Take Hold Of The Scene | 8. Title Track | |||
4. Savannah Smiles | 9. John Allyn Smith Sails | |||
5. Plus Ones | ||||
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Eine Reise durch die billigen Absteigen Amerikas, immer auf der Suche nach Geschichten, die das Leben schreibt, von Menschen, Orten und Beziehungen, voller Lust und Leid. Die Welt als Bühne, als dramatische Inszenierung, das ist das neue Album von OKKERVIL RIVER, weshalb der Titel "The Stage Names" geradezu folgerichtig ist. Will Sheff, der geistige Vordenker der Band, agiert hier mit Weltschmerz und Pathos, aber gelegentlich auch mit einer regelrecht aufgekratzten, wenn auch raubeinigen Fröhlichkeit.
Musikalisch bewegt man sich auf den Pfaden des Indie-Folk-Rock, der seine Wurzeln im Punk besitzt, wobei man jedoch auch eine Affinität für den psychedelischen Pop der achtziger Jahre nicht verleugnen will. Also irgendwo zwischen THE WALKABOUTS, THE DECEMBERISTS und ECHO & THE BUNNYMEN. Das Besondere an OKKERVIL RIVER ist, dass die Texte nicht in Strophe und Refrain unterteilt sind, sondern wie Novellen in fortlaufender Diktion auf den Hörer zukommen. Entsprechend ist auch die Umsetzung in Musik eher fließend, eine Vielzahl von Klängen und Klangfarben wuselt durch die Stücke, es gibt das klassische Folk-Instrumentarium, karge Gitarrenbegleitung oder sachte Pianopassagen aber auch schwelgerische Orchestrierung mit dem ganz großen Geschirr.
Dazu hegt Sheff nicht nur literarische Ambitionen, sondern zitiert auch gerne markante Momente aus der Geschichte der Popmusik, hier am auffälligsten in John Allyn Smith Sails (übrigens der bürgerlich Name von Sheffs Alter Ego auf diesem Album, dem Schriftsteller John Berryman) mit der Reminiszenz an Sloop John B von THE BEACH BOYS. Auch wenn mir der Gesang mitunter etwas zu dick aufträgt und zu weinerlich gerät, eine durchaus spannende Angelegenheit.