The Stand Ins, Jagjaguwar Records, 2008 | ||||
Will Sheff | Vocals, Acoustic Guitar, Casio SK 1 | |||
Brian Cassidy | Vocals, Electric Guitar, Mandolin, Pedal Steel | |||
Charles Bissell | Electric Guitar | |||
Scott Brackett | Vocals, Coronet, Hammond Organ, Synthesizer, Mellotron | |||
Jonathan Meiburg | Vocals, Piano, Wurlitzer, Banjo | |||
Travis Nelson | Drums, Percussion | |||
Patrick Pestorius | Vocals, Bass, Melodica | |||
Justin Sherburn | Vocals, Mellotron, Piano, Hammond Organ | |||
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01. Stand Ins, One | 07. Pop Lie | |||
02. Lost Coastlines | 08. On Tour With Zykos | |||
03. Singer Songwriter | 09. Calling And Not Calling My Ex | |||
04. Starry Stairs | 10. Stand Ins, Three | |||
05. Blue Tulip | 11. Bruce Wayne Campbell Interviewed On The Roof Of The Chelsea Hotel 1979 | |||
06. Stand Ins, Two | ||||
Fast genau ein Jahr nach dem von der Kritik zumeist hochgelobten "The Stage Names erscheint OKKERVIL RIVER's Folgealbum "The Stand Ins", welches sich im wahrsten Sinne des Wortes an seinen Vorgänger anschließt. Musikalisch als auch lyrisch verarbeitet Will Sheff, der Chefdenker der umtriebigen Amerikaner, ähnliche Ansätze und Ideen, was, mit dem Wissen, dass sämtliche Songs in eben jenen "Stage Names"-Sessions aufgenommen wurden, natürlich kaum verwunderlich und folgerichtig erscheint. Ursprünglich war seinerzeit ein Doppelalbum geplant, welches nun eben auf zwei Solitäre gesplittet wurde. Wahrscheinlich sogar die elegantere Lösung, weil eine Doppeldröhnung dieser vor Ideen sprühenden OKKERVIL RIVER Melange kaum zu verarbeiten gewesen wäre.
Nun hat man die Ruhe und den Abstand Will Sheffs Sammelsurium aus Indie-Folk, Sixties-Pop und Alt.Country Versatzstücken, die er wie immer meisterlich verquirlt, zu geniessen, Verknüpfungen auszuloten, Ähnlichkeiten und Unterschiede zu analysieren, oder auch einfach nur die 11 Tracks auf sich wirken zu lassen und sich an ihnen zu erfreuen. Denn OKKERVIL RIVER sind natürlich immer noch erfreulich kreativ und eigenständig, versnobt und schräg und präsentieren sich als Amerikaner mit deutlichem Hang zu britischen Soundmustern, die sie gerne auf ihre ungewöhnliche Art und Weise mal opulent und schwelgerisch, mal rotzig rockend, mal reduziert und völlig in sich gekehrt in den Raum stellen. Immer angeführt von Will Sheffs melancholischem, leicht weinerlichem Unterton.
Diese Band hat den Bogen wirklich raus und hat sich ihre OKKERVIL RIVER Welt mehr als passabel zusammengeschraubt. Sheff und seinen Mannen gelingt es erneut, anspruchsvollen Indie-Pop zu kreieren und Kopf und Bauch gleichermaßen zu befriedigen. Im November lassen sich die Herrschaften für drei Termine in Deutschland blicken: 15.11. in Hamburg, 17.11. in Berlin, 18.11. in München.