Titel |
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01. Betrayal At The Sea |
02. Avenging Angel |
03. Lord Of Demise |
04. Estranged |
05. Edge Of Time |
06. Shadows Within |
07. Another Fallen Savior |
08. Finally Free |
Musiker | Instrument |
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Bernd Wener | Gesang & Gitarre |
Ronald Senft | Bass |
Michael Frölich | Schlagzeug |
Seit ihrem selbstbetitelten Debüt vor drei Jahren sind OLD MOTHER HELL zumindest einmal im Metal-Untergrund eine der Bands, die mit verdientem Lob überhäuft werden. Das Trio aus Bernd Wener (Gesang & Gitarre), Ronald Senft (Bass) und Neu-Zugang Michael Frölich (am Schlagzeug) hat sich nicht zu lange auf den Lorbeeren für den gelungenen Einstand ausgeruht, sondern sich kopfüber in das Songwriting für den Nachfolger gestürzt, der nun unter dem Titel “Lord Of Demise“ vorliegt.
Einen „Niedergang“, wie ihn der Titel nahelegt, vermag ich hier aber nicht festzustellen. Viel mehr macht das Trio hier wieder nahezu alle richtig. Die generelle Ausrichtung ist dabei wieder klasischer Heavy Metal mit Elementen aus den Subgenres Epic und Doom (wobei hier etwas weniger als auf dem Einstand). Dabei ist es OLD MOTHER HELL noch besser als auf dem Debüt gelungen, aus den drei Zutaten einen eigenen, erdigen sowie kraftvollen Sound zu kreieren. Dazu passt auch der Klang der Stimme von Wender, der zwar nicht als nächster Dio durchgehen wird, aber mit seiner leidenschaftlichen Art zu singen und seinem Gespür für einprägsame Melodien stellenweise an BLIND GUARDIAN-Frontmann Hansi Kürsch erinnert. Dabei zeigt er sich zudem sehr wandelbar und hat für jede musikalische Stimmung die richtige Tonfärbung im Angebot.
Das Songwriting auf “Lord Of Demise“ zeigt sich sehr abwechslungsreich. Der Opener Betrayal At Sea geht mächtig und klassisch-metallisch ab, ebenso wie später auch noch Avenging Angel und Edge Of Time, das ich hier als einen Anspieltipp herausheben möchte. Der Titel-Song hingegen richtetn sich eher an die Freunde der doomigen und schleppenden Herangehensweise. Another Fallen Savior dürfte den Freunden der epischen Klänge wohl am besten gefallen und ist ein weiteres Highlight der Scheibe.
Der Sound der Scheibe ist druckvoll, herrlich warm und etwas roh belassen, so wie es sich für eine klassische Metal-Produktion gehört. Hier geht es um das Feeling und den richtigen Spirit, nicht darum, das alles perfekt klingt und möglichst auf Hochglanz getrimmt wurde. Auch kann man die Dynamiken hier richtig gut heraushören, da die Lautstärke nicht bis zum Anschlag aufgedreht wurde. Das rundet ein wirklich starkes neues Album von OLD MOTHER HELL ab, die sich hiermit sicherlich in der deutschen und internationalen Metal-Szene ein paar Stufen weiter nach oben gespielt haben dürften.