Oli Brown

Heads I Win Tails You Lose

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.05.2010
Jahr: 2010
Stil: Brit Blues

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Oli Brown
Heads I Win Tails You Lose, Ruf Records, 2010
Oli BrownGuitar, Vocals
Gary RackhamBass
Jamie LittleDrums, Percussion
Dave LennoxKeyboards
Mike VernonAdditional Background Vocals, Tambourine
Produziert von: Mike Vernon Länge: 50 Min 52 Sek Medium: CD
01. Evil Soul07. I Can Make Your Day
02. Makes Me Wonder08. Real Good Time
03. Keeping My Options Open09. Take A Look Back
04. Speechless10. No Diggity
05. Fever11. Love's Gone Cold
06. Not A Word I Said12. Top Of The World

Was ist es nur, das mich an diesem Album fasziniert? Oli Brown singt nicht mit einer "ich-bin-erst-16-klinge-aber-wie-72" Stimme und er dudelt einen auch nicht mit spektakulären Gitarrensoli und -gimmicks in die Ecke, wie das ja so häufig bei hoch gelobten Blues-Buben der Fall ist. Ich denke, es ist die lockere, erfrischende Art, mit der er eigene Songs singt und spielt, bzw. andere interpretiert. Das macht den Charme dieses Albums aus und lässt es auch nach etlichen Durchläufen immer noch erfreulich spontan klingen.
Und so unbekümmert geht er eben auch an Fremdkompositionen, ja sogar Klassiker, heran. Hatte Oli Brown auf seinem Debütalbum noch rotzfrech RAM JAM's Black Betty gecovert, greift er sich nun Fever welches nach dem King doch höchstens noch dem Boss vertrauensvoll in die Hände gelegt wurde. Oli Brown steckt es in ein groovendes Texas-Rock-Gewand und treibt damit problemlos die Temperaturen über 38 Grad Celsius. Gehörigen Anteil am "Wohlklang" dieser Scheibe hat auch Bluesveteran und Produzentenlegende Mike Vernon (u.a. FLEETWOOD MAC, TEN YEARS AFTER) der einen herrlich warmen Ton auf diesen Silberling gebannt hat.

Evil Soul eröffnet "Heads I Win Tails You Lose" (clever ist er schon, der Bursche) gleich mit gehörigem R&B-Drive. Da kommt umgehend Stimmung auf, wenn die Drums ständig schieben und der Bass flott voran hüpft - die Rhythmusgruppe ist übrigens neu - und Oli Brown darüber einfach mitreißend Gas gibt.
Voll im SRV-Fahrwasser folgt Makes Me Wonder, auch das mit effektvollen Rhythmuswechseln. Man kann nicht anders, als gleich mitzuschnippen und zu wippen. Und das auch bei dem etwas gebremsteren aber nichtsdestotrotz toll groovenden Keeping My Options Open. Sehr gut gefällt mir auch Oli's Gitarrenspiel und -ton. Unprätentiös, sauber, kaum Verzerrung und absolut auf den Punkt. Ganz toll.
Fürchtet man beim Beginn von Speechless, jetzt folgt die typische und erwartete Blues-Ballade, mutiert der Song umgehend zu einer genialen Midtempo-Blues-Nummer, die einfach nur gut ist. Geht umgehend ins Ohr - muss eigentlich eine Singleauskopplung werden (gibt’s sowas noch?) - vibriert fantastisch, steckt voller Dynamik und ist sowohl zum Zuhören als auch zum bedenkenlose mitgrooven ein Genuss. Allein der Bass macht hier schon richtig Spaß.
Not A Word I Say ist dann doch die obligatorische Ballade. Hier würde man vielleicht die tiefere, schmerzerfüllte Blues-Stimme suchen, aber warum soll nicht auch ein Jüngling den Blues haben und wenn der so gefühlvoll interpretiert wird wie hier, dann gibt's da kaum was zu kritteln. Da können sich manch Ältere eine Scheibe abschneiden.

Für Bewegung in den Hüften sorgt das funkige Real Good Time. Wieder von einem anmachenden Rhythmus und effektiven Wechseln getrieben ist man bei dieser Nummer gleich mit dabei, schürzt die Lippen und der Kopf nickt wissend im Tempo. Auch die Coverversion von No Diggity hat diesen leichten, diesmal fast atmosphärischen, funky Groove und einen leicht gerappten Gesang. Hier klingt es ungeheuer nach Gospel und authentischen "schwarzen Stimmen".
Ja, auch den typischen "Slow-Blues" gibt’s noch, mit Love's Gone Cold und mit Top Of The World ist Oli Brown zwar noch nicht im Blues-Olymp angekommen, aber liefert ein perfekten Schluss für dieses Album: Modern und voller Tradition zugleich und jederzeit zum mitswingen fordernd.
Oli Brown impft dem Blues leichthändig frisches Blut ein. Gleichzeitig voller Leidenschaft und neuer Ideen. Da muss man sich weder um diese Musik noch um den Nachwuchs sorgen machen und stimmt freudig in den Refrain ein: "I feel on top of the world". Gute Reise, Junge!

Epi Schmidt, 08.05.2010

 

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