Omid Finally At Home, DMG Records/Broken Silence, 2018 |
Omid Bahadori | Gitarre, Oud, Bouzouki, Banjo, Harfe bei Track 08, Seagull Merlin bei Track 22, Gesang bei Tracks 05, 08 & 13, Rahmentrommel bei Tracks 05 & 06, Calimba bei Track 13 | |||
Gastmusiker: | ||||
Ronnie Oberbandscheidt | Bass bei Tracks 02, 05, 07, 10 & 15 | |||
Micha Fromm | Schlagzeug bei Tracks 02, 05, 07, 08, 10 & 15 | |||
Ganzorig Davaakhuu | Yochin bei Tracks 10 & 17 | |||
Naraa Naranbaatar | Bass bei Track 03, Kehlgesang bei Track 17 | |||
Nasaa Nasanjargal | Pferdekopfgeige bei Track 12 | |||
Kiomarz Musayyebi | Santur bei Tracks 10 & 19 | |||
Tinatin Tsereteli | Gesang bei Track 15 | |||
Eve Mantkowski | Gesang bei Track 13 | |||
Arne Dreske | Piano bei Track 12 | |||
Michael Meyer | Gitarre bei Tracks 09, 14 & 15 | |||
Hajo Hoffmann | Geige bei Track 15 | |||
Daniel Zeinoun | Trompete, Tuba bei Tracks 06, 08 & 18 | |||
Christian Störmer | Trommel, Streicher & Programmierung bei Tracks 12, 15 & 17 | |||
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01. Time To Turn | 12. Desert Of Joy | |||
02. Südwind | 13. About Silence | |||
03. Parwane | 14. Jale | |||
04. Early Light | 15. The Ocean | |||
05. Raze Hasti | 16. Inner Balance | |||
06. Looking Back | 17. Tagtraum | |||
07. Finsk Vodka | 18. To Give | |||
08. Love If You Dare | 19. Hotel Schwerin | |||
09. Morgenrot | 20. Mi Favorita | |||
10. Unknown Pleasure | 21. Didar | |||
11. Ancient Wisdom | 22. Farewell | |||
Der an vielen Instrumenten bewanderte persische Musiker, Sänger, Songschreiber und Produzent Omid Bahadori hat sich in nahezu zwanzig Jahren auch unter seinem Vornamen einen guten Ruf erworben. Als ein Beispiel dafür mag das 2011er Album "Orientation" dienen. Anno 1999 begründete er das Gitarrenduo RANGIN mit, das Konzerte gibt und bisher mehrere CDs veröffentlichte. Seit 2009 absolviert er aber vorrangig mit seiner Band SEDAA (neben ihm sind noch einige Mongolen dabei), von der es auch Plattenproduktionen gibt, auf der ganzen Welt Konzerte. Dem Hooked on Music wurde das neueste Omid-Werk “Finally At Home“ zwecks Begutachtung übergeben.
Der 1987 in Hannover gelandete und im Iran geborene Künstler lädt für Plattenaufnahmen gerne jeweils eine zu großen Teilen immer wieder wechselnde Gastmusikerschar ins Studio ein. Darunter finden sich dann auch Mitstreiter, die, außer ihm selbst, exotische beziehungsweise in hiesigen Kulturkreisen als ungewöhnlich geltende Tonerzeugungsgeräte beherrschen. Genauer gesagt, sind das diesmal Oud (Kurzhalslaute aus dem vorderen Orient), Seagull Merlin (Bordunzither), Rahmentrommel (Trommel mit flachem Rahmen), Calimba (Klangzungeninstrument, mit beiden Daumen gezupft), Yochin (mongolische gehämmerte Zither), Pferdekopfgeige (mongolische Kastenspiellaute) und Santur (Hackbrett beziehungsweise Zither aus dem Irak). Außerdem ist ein Spezialist für mongolischen Kehlgesang dabei. Der musikalische Wind weht hier also aus den Ländern vieler Herren. Das verraten ja auch die Titel der insgesamt zweiundzwanzig Stücke.
Es ist schon faszinierend, welche Klänge auf dieser Welt in den unterschiedlichsten kulturellen Einflussbereichen mit allen möglichen Musikinstrumenten zustande gebracht werden. Einen wahrlich lebhaften Eindruck davon verschafft dem Zuhörenden das auf “Finally At Home“ zu findende vielfältige, überwiegend gesangsfreie Songmaterial. Flamenco, Orientalisches, Asiatisches und weitere folkloristische Elemente aus anderen Gegenden der Erde mit Pop, Jazz und Swing ergänzt. Mal melancholisch, mal lebensfroh, mal schwermütig, dann wieder locker und leicht, stimmungsvoll. Abwechselnd langsam und flott, mit viel Schwung. All das und noch mehr bietet Omid Bahadori auf “Finally At Home“.
Laut seinen eigenen Anmerkungen, die im Inneren des Digipacks nachzulesen sind, sieht sich der für jedwede Stilrichtung und Kulturströmung völlig offene Kreative zumindest an einem vorläufigen Endpunkt seines musikalischen Werdegangs angekommen. Da heißt es abzuwarten, wie der Mittvierziger sein zukünftiges Künstlerleben gestalten wird.