Omnia Musick And Poetree, Screaming Banshee/Alive, 2011 |
Musick: | ||||
Steve Sic Evans-van der Harten | Vocals, Kargyra, Irish Bouzouki, Irish Whistle, Wardrum, Davul, Darbuka | |||
Jenny Evans-van der Harten | Vocals, Neo-Celtic Tall Harp, HurdyGurdy, Bodhrán, Spoons | |||
Phillip Steenberger | Acoustic Guitars | |||
Maral Haggi Moni | Vocals | |||
Daphyd Sens | Skideridoo | |||
Maria Franz | Backing Vocals | |||
Poetree: | ||||
Steve Sic Evans-van der Harten | Vocals, Neo-Celtic Small Harp, Dombek | |||
Jenny Evans-van der Harten | Vocals, Neo-Celtic Tall Harp, Piano, Bordhdan | |||
| ||||
Musick: | Poetree: | |||
01. Free | 01. Gröne Lunden | |||
02. Stand Up | 02. Fuck Her Gently | |||
03. Fee Ra Huri | 03. Who Are You | |||
04. I Don't Speak Human | 04. Lili Marleen | |||
05. Xtatica | 05. Het Dorp | |||
06. Mercy Seat | ||||
07. Sheebeg Sheemore | ||||
Auch beim vierzehnten OMNIA-Album hört das Auge wieder mit. "Musick And Poetree" kommt als liebevoll und aufwändig gestaltetes Digipack-Album, grafisch mit ästhetischen Fotos und Gemälden wunderschön ausgestattet. Darin stecken zwei CDs, auf denen die Stücke, wie der Titel es bereits andeutet, unter den Überschriften 'Musick' und 'Poetree' verteilt wurden.
"Musick" zeigt OMNIA in kompletter Livebesetzung. Fröhliche, beschwingte Songs, voller Gefühl und Energie. Hier wird Neofolk nicht als reine Musik zum Zuhören und darin eintauchen interpretiert, sondern die stärke Betonung rhythmischer Elemente sorgt für Dynamik.
Auf "Poetree" dagegen haben Steve und Jenny als Duo sieben Stücke eingespielt, die ihnen ans Herz gewachsen sind. Eine Nick Cave-Komposition findet sich hier ebenso wie irische und schwedische Folklore. In kleiner Besetzung geben sich OMNIA sehr puristisch und gefühlvoll. Die Liedsammlung wirkt sehr persönlich und intim. Über allem schwebt das Gefühl einer Selbstverwirklichung in ihrer intensivsten Form beizuwohnen, und so sieht man auch gerne darüber hinweg, dass einige Stücke auftauchen, zu denen ich persönlich überhaupt keinen Bezug habe.
"Musick" spricht mich stärker als "Poetree" an, doch zusammengefast lässt sich festhalten, dass OMNIA wieder einmal ein stimmiges Gesamtkunstwerk vorgelegt haben. Durch die thematische Aufteilung wirkt die Scheibe kompakter und schlüssiger als so manche der dreizehn früheren Veröffentlichungen.
Besitzt man eine emotionale Bindung zu diesem Ensemble, seiner Ästhetik und Naturphilosophie, dann wird man "Musick And Poetree" abgöttisch lieben. Im Bereich Neofolk ist es neben dem Album von FAUN die wohl prägendste Veröffentlichung des Jahres.