One Two

The Story Of Bob Star

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.04.2008
Jahr: 2008

Links:

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Redakteur(e):

Martin Schneider


The story of Bob Star, Four Music/Sony, 2008
FredericVocals, Guitars, other instruments
SeverinVocals, Guitars, other instruments
Gäste:
MathiasDrums
SebastienBass
AxelKeyboards
Produziert von: Julian Defaud & One-Two Länge: 42 Min 39 Sek Medium: CD
01. Bob Star06. Me & Helen
02. Something in my mind07. Monday Lane
03. Annie Mall08. Monday forever
04. Slippery shoes09. Carry me home
05. Where's my head at10. Carry me home

Dinge, die die Welt nicht braucht. auch wenn ich da spontan an den VfB Bad Cannstatt denke, eine Pop-Oper gehört sicher auch dazu.

Das muss man sich mal genüsslich auf der Zunge zergehen lassen: Eine Pop-Oper! Kann mir bitte mal jemand erklären, wie das funktionieren soll? Einerseits will man Musik für die breite Masse im radiofreundlichen dreieinhalb Minuten-Format produzieren und andererseits eine große Geschichte erzählen und adäquat musikalisch umsetzen. Das klingt für mich schwer nach einem kaum auflösbaren Interessenskonflikt.

Wie vermutet scheitern ONE-TWO dabei auch schon im Ansatz auf ganzer Linie. Zwar mögen die zehn Songs auf "The story of Bob Star" inhaltlich in einem Kontext stehen und die Geschichte einer Midlife-Crisis erzählen, in musikalischer und kompositorischer Hinsicht könnte man die Nummern x-beliebig anders anordnen, und keiner würde es bemerken oder sich gar daran stören. Ne, Jungs, wenn ihr schon mit so großen Begriffen wie Pop-Oper hausieren geht, dann muss da schon etwas mehr kommen.

Halten wir uns einfach an die Musik. Da hat das französische Duo intensiv die Popgeschichte studiert und verarbeitet Einflüsse von den swinging Sixtees bis in die Gegenwart. Die BEATLES, KINKS, Phil Spector, Elvis Costello, SPECIALS, MADNESS, SQUEEZE, Jeff Lynne, OASIS, BLUR, FOOL'S GARDEN und viele mehr scheinen ihre Spuren im Sound von ONE-TWO hinterlassen zu haben.

Man kann die Ansammlung zuckersüßer, oberflächlicher Belanglosigkeiten sicher wohlwollend als fröhlichen, ungezwungenen Powerpop bezeichnen, mir geht diese penetrante Unverbindlichkeit in ekelbunten Pastellfarben mit ihrer offen prostituierten Naivität, der penetranten 'Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung' und den ständigen Uuuuhhh-Ahhhhh-Schubidubidus einfach nur gewaltig auf den Sack!

Natürlich schreiben ONE-TWO verdammt eingängige Ohrwürmer und der Wortwitz von Annie Mall hat wirklich Klasse. Wahrscheinlich wird sich sogar irgendjemand finden lassen, der "The story of Bob Star" unendliche Genialität bescheinigt. Ich bin das aber definitiv nicht und um wieder auf ein normales und gesundes Level zu kommen brauche ich jetzt eine gehörige Dosis pechschwarzen, abgrundtief bösartigen, nihilistischen Metal!

Martin Schneider, 04.04.2008

 

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