Orange Goblin

Healing Through Fire

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.05.2007
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Healing Through Fire, Mayan/Sanctuary, 2007
Ben Ward Vocals
Joe Hoare Guitar
Martyn Millard Bass
Chris Turner Drums
Produziert von: Mark Daghorn Länge: 43 Min 49 Sek Medium: CD
1. The Ballad Of Solomon Eagle6. Hounds Ditch
2. Vagrant Stomp7. Mortlake (Dead Water)
3. The Ale House Braves8. They Come Back (Harvest Of Skulls)
4. Cities Of Frost9. Beginners Guide To Suicide
5. Hot Knives And Open Sores

Hurra, endlich mal wieder was Neues von ORANGE GOBLIN, nach vier Jahren, in denen die Band zwar fleißig tourte (u.a. war man auf dem "Roadburn Festival" und so ziemlich überall, wo sich mehr als zwei Stonerbands zusammenfanden), aber nichts veröffentlichte. Naja, man hatte dann auch einen Labelwechsel zu absolvieren: von Rise Above ging es mittlerweile zu Sanctuary, man mag es also weiterhin britisch.

War man Anfang noch eine echte Stonerband mit deutlichen Blues- und Spaceeinflüssen sowie einem kräftigen Schuss Psychedelia, mutierte man, nachdem der frühere fünfte Mann Pete O'Malley von Bord ging und damit die zweite Gitarre wegfiel, mehr und mehr zu Hardrockern. Ein bisschen aber heißt jetzt das Motto: zurück in die Zukunft, denn "Healing Through Fire" klingt manchmal fast wie ein Demo, strotz dabei aber nur so von urwüchsiger Kraft und unbändiger Energie.
War das Vorgängeralbum "Thieving From The House Of God" noch hart, knackig und fokussiert, wird jetzt mehr die dunkle, bedrohliche, rohe Seite der Musik von ORANGE GOBLIN betont.

Das passt denn auch sehr gut zum Thema, handelt das Album doch vom Great London Fire des Jahres 1666, das vier Tage lang wütete, die meisten Bauten des mittelalterlichen Kerns zerstörte und unzählige Menschen obdachlos machte, aber eben bei aller schrecklicher Urgewalt auch den Aufbruch in eine neue Zeit ebnete. Denn nach dem Inferno entstanden erst viele, bis heute das Stadtbild prägende Bauten von Christopher Wren, die Häuser wurden fortan aus Stein und Ziegel gebaut und es gab nach der großen Feuersbrunst auch keine Pestepidemien mehr.

Jedenfalls ein angemessen dunkles Kapitel der Londoner Geschichte als schwere Kost für eine der eigenständigste, kantigsten und unverfälschtesten britischen Bands, die sich einen Teufel um irgendwelche Trend scheren. Und Frontmann Ben Ward ist natürlich auch die Idealbesetzung, um diese dunklen, wahrhaft doomigen Klänge zu transportieren. Gelegentlich kehrt man sogar zum ultraschweren Blues zurück (Beginners Guide To Suicide), ansonsten faucht, zischt und grollt es bedrohlich aus den Boxen.
Ein wirklich gelungenes Konzeptalbum und ein kräftiges Lebenszeichen einer herrlich unangepassten Band.

Ralf Stierlen, 10.05.2007

 

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