Orphaned Land

Unsung Prophets & Dead Messiahs

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.01.2018
Jahr: 2018
Stil: Oriental Metal

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Redakteur(e):

Ralf Frank


Orphaned Land
Unsung Prophets & Dead Messiahs, Century Media, 2018
Kobi FarhiVocals
Chen BalbusGuitars
Idan AmsalemGuitars
Uri ZelchaBass
Matan ShmuelyDrums
Guests:
Steve HacketGuitars (#6)
Hansi KürschVocals (#7)
Tomas LindbergVocals (#12)
Produziert von: Jens Bogren Länge: 63 Min 37 Sek Medium: CD
01. The Cave08. Poets Of Prophetic Messianism
02. We Do Not Resist09. Left Behind
03. In Propaganda10. My Brother's Keeper
04. All Knowing Eye11. Take My Hand
05. Yedidi12. Only The Dead Have Seen
06. Chains Fall To Gravity      The End Of War
07. Like Orpheus13. The Manifest - Epilogue

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ORPHANED LAND existieren mittlerweile seit knapp 27 Jahren, obwohl viele Fans sie gerade jetzt erst entdecken.
Die israelische Oriental Metal Band versteht sich laut Aussage ihres Frontmans als völkerverständigend und religionsübergreifend, was sich im nahen und fernen Osten als gar nicht so leicht entpuppt. In muslimischen Ländern gilt Heavy Metal gemeinhin als Teufelswerk und wird je nach Auslegung rigoros verfolgt und bestraft. Auch dürfen ORPHANED LAND nicht in die meisten Nachbarländer reisen, da keine diplomatischen Beziehungen existieren und sie aus obigen Gründen wohl auch nicht erwünscht wären.
Trotzdem gibt es auch im dortigen Underground Heavy Metal als Subkultur und viele heimliche Fans. Bürgerkriege und Unruhen seit dem sog. "arabischen Frühling" haben in den letzten Jahren jedoch hunderttausende von Flüchtlingen nach Europa gespült, die nun zum ersten Mal ihre Leidenschaft ohne Repressalien befürchten zu müssen ausleben können. Hier treffen sich nun Anhänger der drei abrahamitischen Religionen neben Atheisten und Andersdenkenden vereint und friedlich und feiern eine Band, die sich im Grunde nichts mehr gewünscht hatte als genau dies.

Foto: Century Media via Black Mob

Auf ihrem nunmehr zehnten offiziellen Output beschäftigen sich ORPHANED LAND naturgemäß einmal mehr mit den Irrungen und Wirrungen, die ursächlich für die Probleme verantwortlich sind. Dem Konzeptalbum liegt das Höhlengleichnis des antiken griechischen Philosophen Platon zugrunde. Das Gleichnis ist zwar an die 2400 Jahre alt, aber über alle Zeitalter bis einschließlich heute aktuell. In den Lyrics versucht die Band jedoch mögliche Auswege aufzuzeigen.
Musikalisch bewegt man sich auf "Unsung Prophets & Dead Messiahs" eher gemäßigt. Waren ORPHANED LAND früher für ihre Mixtur aus Death- und Doom Metal mit orientalischen Klängen bekannt, so verschiebt sich der Schwerpunkt nun in Richtung Prog und Symphonic Metal, die zum Teil recht programmatisch daher kommen. Kobi Farhi setzt seine berüchtigten Growls erfreulicherweise sehr dosiert und dazu gekonnt melodiös ein, was ihn von vergleichbaren Ikonen abhebt. Die orientalischen Folkelemente werden mit Bombast und soundgewaltigen Chören verwoben und liefern ein Hörerlebnis der Extraklasse.
Als zusätzliche Schmankerl konnte man den früheren GENESIS Gitarren Virtuosen Steve Hacket sowie BLIND GUARDIAN Frontmann Hansi Kürsch und AT THE GATES Sänger Tomas Lindberg für kleinere Gastbeiträge gewinnen.
Allerdings schwächelt das Album nach starker Eröffnung im Verlauf durch einige banale Soundmalereien und lässt die alten Death Metaller leicht verstört zurück.
Eine Entwicklung, mit der ORPHANED LAND jedoch nicht alleine dastehen, auf die Dauer ist für einen anspruchsvollen Musiker das reine Death Metal Gebolzte offenbar nicht befriedigend genug.
Den einen wird's freuen, den anderen eher weniger, telaviv.

P.S.: Auf dem Album sind immer mal wieder Piepstöne zu hören sowie auch Schwärzungen im Booklet vorhanden, die aber angeblich gewollt sind und so Zensur im allgemeinen anprangern sollen. Nervig sind sie trotzdem.

Ralf Frank, 26.01.2018

 

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