OSI

Office Of Strategic Influence

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.09.2003
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


OSI
Office Of Strategic Influence, InsideOut Music, 2003
Jim Matheos Guitar, Keyboards, Programming
Kevin Moore Vocals, Keyboards, Programming
Mike Portnoy Drums
Sean Malone Bass & Stick
Gast:
Sean Wilson Vocals (ShutDOWN)
Produziert von: Kevin Moore & Jim Matheos Länge: 76 Min 05 Sek Medium: Do-CD
CD 1:
1. The new math7. ShutDOWN
2. OSI8. Dirt from a holy place
3. When you're ready9. Memory daydreams lapses
4. Horseshoes and B-52s10. Standby (looks like rain)
5. HeadVideo:
6. Hello helicopterHorseshoes and B-52s
Bonus CD:
1. Set the controls from the heart of the sun3. The thing that never was
2. New mama4. Videodokumentation

Supergroups sind ja so eine Sache. Noch dazu eine Prog-Rock-Supergroup, hier bestehend aus Jim Matheos (FATES WARNING), Kevin Moore (CHROMA KEY), Mike Portnoy (DREAM THEATER) mit der Unterstützung von Sean Malone (GORDIAN KNOT) und Steven Wilson (PORCUPINE TREE), alle Meister ihres (Instrumenten-)Fachs. Da erwartet man geradezu irrwitzige Akkordwechsel, halbrecherische Soli aber auch sinnentleertes Gefrickel und fade Kompositionen mit High-Tech-Arrangements als Selbstzweck.
Umso erstaunlicher ist dann, wie kompakt und geschlossen das vorliegende Album des Projekts O.S.I. klingt.

The new math ist ein treibendes, introartiges Instrumentalstück mit hörspielartigen Sprachfetzen. OSI packt dann schon heftig die Rockkeule aus, jeder stellt sich hier in den Dienst des Ganzen, auch die Gitarreneinschübe von Jim Matheos wirken wohldosiert.
Das anschließende When you're ready erinnert ein wenig an Emerson, Lake & Palmer, wird aber immer wieder durch düster-verstörende Klangsequenzen gebrochen.
Horseshoes and B-52s, das auch als Videoclip mitangefügt ist, entpuppt sich als atmosphärisch dichte Instrumentalnummer, in der besonders Mike Portnoy hervorsticht, der rhythmische Geflechte über den Keyboardteppich legt.

Als ich Head das erste Mal hörte, dachte ich: Hoppla, macht Peter Gabriel endlich mal wieder richtig gute Musik. Aber es ist natürlich OSI mit Kevin Moore, der nur frappierend nach Gabriel klingt; und Head ist ein wirklich grandioser, düster funkelnder, ganz leicht orientalisch eingefärbter Prog-Rock-Diamant mit absolutem Hitpotential.
Hello helicopter ist ein klassisches Songwriter-Stück mit Akustikgitarre und dem gewissen Zusatzkick durch Keyboards und Drums.
Die Kooperation von Matheos und PORCUPINE TREE-Mastermind Steven Wilson ShutDOWN ist ein düsterer, geradezu gespenstischer Monolith vertonter menschlicher Gefühlskälte, gegen die verzweifelt angekämpft, ja angeschrien wird und hat das Zeug zum Klassiker. Das nachfolgende Dirt from a holy place kühlt die hochgeputschten Emotionen zunächst mit sphärischen Keyboardsounds ab, wird dann von einem grandiosen Gitarrensolo durchstrahlt und schließlich von regelrecht sakralem aber dennoch zupackendem Rock abgefedert.
Memory daydreams lapses ist wieder dominiert von Kevin Moores eindringlichen Vocals über einem weichen Keyboardteppich, der von brodelnden, rhythmisch komplexen Samples durchsetzt ist. Das abschließende Standby (looks like rain) ist ein wunderschöner kleiner, semi-akustischer Song von zartbitterer Süße.

Die Bonus CD beinhaltet zunächst 2 Coverversionen: Das Pink Floyd Stück Set the controls for the heart of the sun wird von Moore und Portnoy geradezu behutsam interpretiert und entfaltet so seine ganze rätselhafte, psychedelische Faszination während die Neil Young-Komposition New mama von Kevin Moore in einer Art Mini-Hörspiel wie ein Zitat angerissen wird.
Die Matheos-Nummer The thing that never was, ein grandioser Siebzehnminüter mit vielen Tempo-, Dynamik- und Stimmungswechseln, beschließt dieses großartige Werk, das zudem mit zahlreichen Videoausschnitten von den Studioaufnahmen versehen ist.
Edel ist auch das Artwork, dem die Idee zugrunde liegt, die CD-Hülle komplett als Paß zu gestalten.

Ralf Stierlen, 08.09.2003

 

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