Otis Spann

Is The Blues

( English translation by Google Translation by Google )

LP-Review

Reviewdatum: 09.04.2024
Jahr: 2024
Stil: Blues
Spiellänge: 48:44
Produzent: George Piros

Links:

Otis Spann Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Fleetwood Mac

Eric Clapton

Titel
Side A:
01. The Hard Way
02. Take A Luttke Walk With Me
03. Otis In The Dark
04. Little Boy Blue
05. Country Boy
06. Otis's Blues
 
Side B:
01. Beat-Up Team
02. My Daily Wish
03. Great Northern Stomp
04. I Got Rambling On My Mind
05. Worried Life Blues
Musiker Instrument
Otis Spann Piano & Vocals
Robert Lockwood, Jr. Guitar & Vocals

Zugegeben, ich bin ja auch einer, der schnell dabei ist, auf die Ewiggestrigen zu schimpfen. Auf die Konservativen, die nicht wollen, dass sich irgendwas ändert und bei denen alles so bleiben soll..., wie es noch nie gewesen ist. Außer in ihrer Vorstellung. Aber in musikalischer Hinsicht geht’s mir manchmal schon so, dass ich denke, auf alles verzichten zu können, was die letzten Jahrzehnte fabriziert wurde und ich problemlos bis ans Ende meiner Tage mit dem Material auskäme, was im letzten Jahrtausend erschienen ist. Aktuell macht mir “The Blues Joint Collection“ große Freude und die 36 Schätze, die in deren erster Wiederveröffentlichungs-Staffel auf 180g-Vinyl zu haben sind, kann man, denke ich, durchgehend empfehlen.

 

Dazu gehört auch dieses Album von Otis Spann, welches sein 1960 erschienenes Solo-Debüt darstellt. Der Mann, der etliche Aufnahmen von Muddy Waters und Chuck Berry veredelte, brauchte nur sein Piano, seine Stimme und als Ergänzung Robert Lockwood, Jr. an Gitarre und Gesang. Otis Spann “Is The Blues“ mag sich hochtrabend anhören und das Ende der 60er mit FLEETWOOD MAC eingespielte “The Biggest Thing Since Colossus“ (und Otis war natürlich auch bei dem legendären Blues Jam In Chicago dabei)  sogar noch mehr, aber schenkt man Leuten wie Paul Oscher (Mundharmonika in Muddy Waters' Band) und Peter Malick (Gitarrist von Otis Spann in seinen letzten Jahren) richteten sich alle Blues-Größen nach Spanns Wünschen und fragten bei Sessions nach seinen Ratschlägen.

 

Und warum andere Musiker so scharf darauf waren, mit Otis zu spielen, das kann man bereits bei The Hard Way hören. Das ergänzt sich perfekt, was Lockwood auf der Gitarre beisteuert, aber selbst ohne das, ist das schon richtig klasse, was Otis Spann am Piano abliefert und auch sein Gesang kommt richtig gut. Die Rhythmusgruppe ersetzt er mit seiner linken Hand und und rechts hämmert er ein ganzes Orchester in die Tasten. Wobei man Lockwoods Beitrag nicht unter den Scheffel stellen sollte, den einerseits ist sein Gesang ebenfalls nicht von schlechten Eltern, wie bereits Take A Little Walk With Me (ja, erinnert stark Sweet Home Chicago) demonstriert und eine formidable Blues-Gitarre spielt er ebenfalls.

 

Gut kommt natürlich immer straighter Boogie und Otis In The Dark soll ja daher rühren, dass der Musiker gerne im komplett dunklen Studion gespielt hat. Gesang oder Gitarre gibt’s entsprechend nicht, aber Freunde der schwarzen und weißen Tasten haben auch so ihre Freude an der Nummer. So bestreitet Spann eben auch problemlos das sechsminütige Beat-Up Team, bei dem es um die ländlichen Wurzeln des Blues geht und rockt und rollt perfekt bei The Great Northern Stomp und die beiden letzten Songs, nun, man muss wohl kaum erwähnen, wie wichtig Ramblin' On My Mind und Worried Life Blues in Eric Claptons Karriere wurden. Von der Session, die ein junger Clapton 1964 zusammen mit Muddy Waters als Begleitung für Otis Spann spielte, hat auch ein angehender Gitarren-Gott massiv profitiert. So, wie wir von dieser Neuauflage.

 

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