OX Fanzine

OX Fanzine # 79

( English translation by Google Translation by Google )

Buch-Review

Reviewdatum: 28.08.2008
Jahr: 2008
Verlag: Joachim Hiller, Solingen

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Redakteur(e):

Steve Braun


OX Fanzine # 79, Joachim Hiller, Solingen, 2008
ISBN: 1618-2103
Umfang: 132 Seiten
Preis: 4,50 € zzgl. Versandkosten

In Zeiten, in denen Print-Musik-Magazine mit enormen Käuferschwund zu kämpfen haben, sind Alternativen gefragt. Die großen Printer antworten mit teilweise tollen Websites. Es kommen aber immer mehr sogenannte "Fanzines" auf den Markt - von Fans für Fans scheint ein echtes Erfolgsrezept zu sein. Ganz nah' am Puls der Fans, das ist eine Marktnische, die von den großen Printern oftmals nicht abgedeckt werden kann.
Das OX FANZINE deckt den Bereich Punk-Rock'n'Roll und Hardcore ab, eine Musikrichtung deren Bewertung mir als Bluesman nicht zusteht. Die Bands sagen mir wenig bis garnichts, aber zum Layout und zur Konzeption möchte und kann ich mich gerne äußern.

Mir liegt das August/September-Heft vor: # 79 um es genau zu sagen. Das witzige Cover ist sogleich ein Hingucker. Auf Seite 3 springt das Editorial ins Auge und hier wird so einiges bezüglich der Konzeption und Ausrichtung von OX klarer. .... in der Tat gibt es keinen Masterplan, kein langfristiges Gesamtkonzept, sondern jedes Heft ist ein neues Abenteuer, zu dem über 50 Leute ihren Beitrag leisten .... So gesehen sind wir unbestechlich, es zählt allein die Begeisterung, was nicht gefällt wird auch nicht gemacht .... Aha, hier sind also Leute mit Herzblut am Werk, die ein Spassprojekt machen und dies paßt ganz sicher zur anarchistisch-fröhlichen Zielgruppe. Kritischere Töne scheinen mir gelegentlich durchaus angebracht, als Entscheidungshilfe für den Kauf bzw. als Gradmesser für die beurteilten Bands.

Das Inhaltsverzeichnis läßt einen fast schwindelig werden: 15 Interviews und mindestens dreimal so viele Storys, das ist fett! Dazu jede Menge Rubriken wie Tourdaten, Kolumnen, Comics, ja sogar Kochrezepte hat's. Brilliant ist vor allem das Herzstück eines Fanzine's: die Reviews. Silberlinge, LPs, DVDs, Movies und Literatur werden abgedeckt. Selten hatte ich ein Magazin in den Händen, das mehr Rezensionen enthielt.
Allerdings verführt die Menge an geballter Information zu einer gewissen Unübersichtlichkeit, was wahrscheinlich an meinem fortgeschrittenen Lebensalter liegen mag. Man ist halt geistig nicht mehr so beweglich ;-)). Ein weiterer Minuspunkt in diesem Zusammenhang ist die Schriftgröße, die selbst eine Lesebrille überfordert und schwer Sehbehinderte auf eine Lupe zurückgreifen lassen dürfte. Wie gesagt, ist dies der Informationsmenge geschuldet - man kann schlecht beides haben. So würde ich sagen, dass mir eine Reduktion der Artikel durchaus vertretbar erscheint, denn es würden allemal genug Informationen bleiben.

So ein Fanzine kann sich natürlich nicht über den Kaufpreis, der bei fanfreundlichen 450 Cent liegt, finanzieren. Demzufolge muss auf Werbung zurückgegriffen werden. Was mir positiv auffällt ist, dass kein Artikel durch Werbung belästigt wird - diese Seiten sind allesamt werbefrei. Den Machern von OX ist ein guter Kompromiss zwischen wirtschaftlichen Notwendigkeiten und Lesbarkeit gelungen.

Alles in allem sollte sich die Zielgruppe zwischen Hardcore und Punk-Rock bestens angesprochen fühlen. Der Preis stimmt, die Informationsmenge ist immens - jetzt müßte das OX FANZINE nur noch etwas am Lesekomfort feilen.

Steve Braun, 28.08.2008

 

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