Ozzy Osbourne

Ordinary Man

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 28.02.2020
Jahr: 2020
Stil: Hard Rock
Spiellänge: 49:32
Produzent: Andrew Watt

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Plattenfirma: Sony Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

California Breed

Slash

Duff McKagan's Loaded

Red Hot Chili Peppers

Elton John

Titel
01. Straight To Hell
02. All My Life
03. Goodbye
04. Ordinary Man
05. Under The Graveyard
06. Eat Me
 
07. Today Is The End
08. Scary Little Green Men
09. Holy For Tonight
10. It‘s A Raid
11. Take What You Want
Musiker Instrument
Ozzy Osbourne Vocals
Andrew Watt Guitars
Duff McKagan Bass
Chad Smith Drums
Slash Guitar
Post Malone Vocals on It‘s A Raid & Take What You Want
Tom Morello Guitar
Travis Scott Vocals on Take What You Want
Elton John Vocals & Piano on Ordinary Man

Der Madman des Heavy Rock, der Fürst der Finsternis, wie oft war er schon abgeschrieben? Schon “Scream“, vor 10 Jahren, hatte ich als Abschiedsgruß gewertet. Und was gab‘s mittlerweile alles? Jede Menge Höhen und Tiefen. Da hat man ja für keine Tour die Hand ins Feuer gelegt und unlängst wurde auch noch seine Parkinson-Erkrankung öffentlich gemacht. Wobei es kaum was gibt, was man ihm nicht angedichtet hätte und er hat ja auch häufig genug für Nachschub in der Gerüchteküche gesorgt.

Jetzt, mit 71 Jahren, sich noch einmal der Herausforderung eines neuen Albums zu stellen – Respekt. Zum einen gesteht man ihm zwar eine gewisse Hofnarren-Rolle zu, aber gleichzeitig sind die Erwartungen an seine Alben – oft zu recht – nicht eben gering. Und wenn man sich für die neue Scheibe dann noch ein ganzes Arsenal an hochkarätigen Musikern ins Studio gebeten hat, ist man umso mehr gespannt.

Mit dem vergleichsweise jungen Andrew Watt hat er sich einen Gitarristen und Produzenten geangelt, der bei CALIFORNIA BREED schon Erfahrung mit großen Namen gesammelt hat. Dazu die Gunners Slash und Duff sowie unter anderem Pepper‘s Drummer Chad Smith. Da will er uns gleich mal Straight To Hell locken und gas knüppelt schwergewichtig auch gut los. Ozzys Nuschel-Leier-Gesang muss man mögen, aber da hat sich ja seit Jahren eigentlich nicht viel geändert. Die Höhen meistert er jedenfalls noch. Slash ist es, der hier für das Solo-Sahnehäubchen sorgt, ohne dass das großartig hervorsticht. Das üblich Wah-Wah-Gedudel des Gitarristen. Slash muss man sehen, damit es gut wird.

„Es machte mir alles unglaublich viel Freude, die Platte unterscheidet sich stark von meinen bisherigen Alben“, lässt sich Ozzy zitieren. Nun, mit seinem Erinnerungsvermögen ist es auch schon länger nicht mehr zum Besten bestellt. Mag er ruhig Spaß gehabt haben, aber klingen tut das eigentlich wie immer bei Ozzy. Die BEATLES-Anleihen schimmern in All My Life noch zart durch, später mehr. Der Beginn von Goodbye erinnert mit seinem Stampf-Drums entfernt an Iron Man und auch sonst kommt die Nummer recht SABBATH-mäßig. Wobei sich Alice Cooper damit auch nicht unwohl fühlen dürfte.Ich denke, spätestens hier kann man Tom Morello identifizieren, der ebenfalls einige Gitarrenspuren für dieses Album eingespielt hat. Wie immer geile Arbeit, des RATM-Mannes.

Klar, die übliche Ozzy-Ballade muss sein und im Prinzip klingt Ordinary Man auch wie fast alle bisherigen. Was den Unterschied ausmacht, ist, dass sich Sir Elton John dafür höchstpersönlich ans Piano gesetzt hat und auch gleich noch etwas mit trällert. So gesehen, wäre es auch ‘ne prima Elton-Ballade gewesen. Entweder man mag‘s, oder man mag‘s nicht.

Auf Under The Graveyard wird‘s zunächst mal recht folkig-akustisch . Mausert sich dann zu einer Art Heavy-Hymne, die von den heftig querschießenden Metal-Riffs vom abgleiten in die Beliebigkeit bewahrt werden. Trotzdem leiert es mir dann doch etwas zu sehr. Hätte man dem Gitarrensolo mehr Platz einräumen sollen.

Eat Me kommt mit leichtem Blues-Feeling – Mundharmonika hat‘s aber einst bei BLACK SABBATH auch schon gegeben -, bevor es recht modern, mit kurzen harten Riffs weitergeht. Könnte Live ein guter Nackenbrecher werden, fallls es denn soweit käme. Ja, auch hier die Auszeit im Mittelteil, die ich auch gern mal umschifft sehe.

Heutzutage weiß man ja nie, aber Today Is The End erschreckt einen jetzt nicht wirklich. Dazu plätschert es doch etwas zu sanftmütig dahin. Ja, die Gitarren und so, das klingt schon gut und entsprechenden laut, nickt man da gern mit. In Schweiß kommt man dabei nicht.

Das schaffen auch die Scary Little Green Men nicht, wenngleich die gern mal etwas kerniger auftreten. Wäre man hier etwas zielstrebiger zu Werke gegangen – ohne die Soundeffekte zwischendurch - , könnte man wohl von einem der Ohrwürmer auf dem Album sprechen.

Irgendwie, sind mir zu viel balladeske Töne vorhanden. Holy Tonight ist vielleicht für sich genommen ein Hit, aber keiner den ich von einem Heavy Rocker hören möchte. Und wenn dann die Gitarre mal etwas in Schwung kommt, wird sie alsbald von den Streichern wieder zugeschmiert.

Den Ausweg sollten wohl die Rapper Travis Scott und Post Malone liefern, die an den letzten beiden Songs beteiligt sind. Schön, It‘s A Raid stürmt dann in Punk-Manier a la RAMONES ordentlich dahin und Travis Scott gröhlt gut ins Mikro, aber außer gnadenloser Power hat der Song nicht viel. Manchmal reicht aber das ja auch.

Wenn man sich neueren Sounds und Hip Hop in geringen Dosen bereits geöffnet hat, dürfte man Take What You Want hier mindestens unter die besten drei Songs einordnen. Ist irgendwo auch gut gemacht, wenn es – für mich – auf einem Ozzy-Album nicht so richtig platziert scheint.

Abschließen nochmal Ozzy: „Wir schnitten im Studio alles auf die Schnelle mit, was ich so seit der ersten Black-Sabbath-Scheibe nicht mehr getan habe. Den dadurch entstandenen Aufnahmeprozess genoss ich daher sehr.“

Mir ist das erst BLACK SABBATH-Album dennoch lieber, auch wenn “Ordinary Man“ durchaus als respektables Spätwerk mit sehr gutem Sound durchgeht. Ob es das letzte Album war? Da schließe ich lieber keine Wetten ab.

 

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