P-A-U-L

Gunshot Lullaby

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.07.2010
Jahr: 2010
Stil: Rock

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Redakteur(e):

Lüder Kriete


P-A-U-L
Gunshot Lullaby, Paul Lamb, 2010
Paul Andrew Ulysses LambVocals, All Things Six Stringed, Bass, Drums
Eric HoegemeyerThe Drums, B-3, Percussion
Paul RandolphThe Bass
Charles Weldon HughesThe B-3, Fender Rhodes, Clavinet, Moog
Angelica Moross, Therese Rose, Elizabeth "Cupcake" MackinderBacking Vocals
Layla HallBacking Vocals, Conga on Brothel
Dan HaddadFlute, Saxophone on Brothel
Phil DurrGuitar on Brothel
Produziert von: P-A-U-L & Eric Hoegemeyer Länge: 45 Min 18 Sek Medium: CD
01. And So It Begins07. Detroit Is On Fire
02. Our Bullets Will Be Fiairytales08. Mercy Kissin'
03. I Ain't Givin' You Up09. At The Revolution
04. Martyred Eyes10. Rattlesnakes And Butterflies
05. I Will Never Tell11. Diamonds For Coal
06. Gunshot Lullaby12. Behind The Brothel

Na, was kommt denn da auf uns zu? Wo wir doch gerade ein Sommermärchen träumen. - "Gunshot Lullaby" - Wiegenlieder für den Veteran's Day? Hardrock in der 1001. Variante? Das musikalische Rotlicht Areal im Vatikan? Oder doch bloß ein Marketing Klops von jenseits des Atlantik? Nun, die Fakten sind schnell aufgezählt: PAUL, das ist in voller Länge Paul Andrew Ulysses Lamb, der außer Gesang auch für alles mit sechs Saiten zuständig ist; zumindest auf dem Album. Aber auch für Bass und Drums. Eric Hoegemeyer bedient The Drums, B-3, Percussion. Paul Randolph zupft, schlägt, kratzt und liebt The Bass und Charles Weldon Hughes The B-3, Fender Rhodes, Clavinet, Moog. Zugegeben, das klingt ungefähr so interessant wie Seite 257 im Telefonbuch von Berlin. Aber auch hier gilt Gleiches wie für Berlin, es kommt drauf an, was man mit dem Dahinter macht. Hier ist die große Chance damit nett und freundlich umzugehen oder aber mit "falsch verbunden" zu beenden. Wir halten es mit der metropolen Toleranz und hören zu. 12 Nummern gibt es anzuwählen und mindestens 45 Minuten Zeit sollte man sich dafür nehmen. Die Überraschung und der Gewinn dürften am Ende klar die anfängliche Skepsis überwinden.

Mit And So It Begins fängt alles ganz harmlos an, um dann von einem zum anderen Takt umzuschwenken. Our Bullits Will Be Fairytales klingt ganz so, als ob es ab 100db wirklich ein Ohrwurm werden kann. Die Texte aller Songs hören wir einfach nur als Melodielinie. Ob sie tasächlich Bilder für uns Träumer sind lassen wir unbesprochen. - Aber, wenn wir das Volumen etwas lockerer aus den Boxen fließen lassen, dann gibt's doch fast im Verborgenen kleine Highlights. So ist da ein hervorragender weiblicher Background-Chor hinter den harten Jungs und das kommt gut.

Die Sache geht unbeirrt weiter. Aber Stück für Stück, Takt für Takt kommt mehr von dem eigentlichen Nährboden dieser Mugge rüber. Denn das ist nicht einfach heavy, hart und hemmungslos. Schon bei I Ain't Givin' You Up ist es wieder der Chorgesang, der deutlich andere Stimmungen herbeisingt, egal wie furios die Gitarre darüber wirbelt. Und bei Martyred Eyes wird dann zum ersten Mal ganz klar, das Mister Lamb seine Lebenserfahrung nicht nur in seiner Geburtsstadt Detroit gemacht hat, sondern dass er wohl auch zu besten Zappa Zeiten in Californien unterwegs war. Und eine weitere klasse Überraschung wird geboten. Die hat diesmal Charles Weldon Hughes mit seinen diversen Tasten zu bieten. Das hat fast schon was komödiantisches, passt aber genial. So geht die Verwandlung Schritt für Schritt weiter. Man beginnt zu erahnen, warum Paul Andrew Ulysses Lamb Hendrix, Johnny Winter und Johnny Cash als seine Vorbilder nennt. Die Tatsache, das ihm sein Vater mit drei Jahren ein Hendrix Album zum Geburtstag geschenkt hat, stößt dagegen eher auf mein pädagogisches Unverständnis. Gunshot Lullaby ist der erste Ruhepunkt der Scheibe. Das niemand einschläft verhindert aber der kraftvolle Bass. In Holzhütten, Bauwagen, Baumhäusern etc. sollte man daher vorsichtig sein mit diesem Werk.

Und mit Detroit Is On Fire sind wir dann bei den Martial Arts des Blues Rock. Ganz nebenbei hat sich der Sound deutlich gereinigt. Jetzt braucht es keine Festival-Performance mehr, jetzt steigt die Party im Keller-Klub um die Ecke. At The Revolution klingt wie der Soundcheck vor dem Gig, der dann wieder in die vollen geht mit Rattlesnakes and Butterflies. Diamonds For Coal ist die akustischste Nummer; viel Orgelklang ist mit im Spiel.

Mit dem Schlusspunkt Behind The Brothel hebeln die Damen und Herren beinahe ihre eigene Musik aus den Angeln. Denn hier wird auf's Eisen geklopft, in's Sax geblasen, die Querflöte herbei geholt, der Rhythmus geschüttelt und geshaket, mit Congas unterstützt, sodass eine Art Brit-Funk (gibt's das?) entsteht, bei dem selbst Herr Bond auf Caipi umsteigen würde.

Laut deutscher Promo-Firma plant P-A-U-L im weiteren Verlauf dieses Jahres eine Tour durch unser schönes Land. Bis dahin sollten wir alle wieder aus dem Sommermärchentraum erwacht sein. Mit viel Kraft für ein paar erstklassige Schlaflieder.

Mit dem Schlusspunkt Behind The Brothel hebeln die Damen und Herren beinahe ihre eigene Musik aus den Angeln. Denn hier wird auf's Eisen geklopft, in's Sax geblasen, die Querflöte herbei geholt, der Rhythmus geschüttelt und geshaket, mit Congas unterstützt, sodass eine Art Brit-Funk (gibt's das?) entsteht, bei dem selbst Herr Bond auf Caipi umsteigen würde.

Laut deutscher Promo-Firma plant P-A-U-L im weiteren Verlauf dieses Jahres eine Tour durch unser schönes Land. Bis dahin sollten wir alle wieder aus dem Sommermärchentraum erwacht sein. Mit viel Kraft für ein paar erstklassige Schlaflieder.

Lüder Kriete, 20.06.2010

 

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