Pain Of Salvation

Road Salt Two

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.09.2011
Jahr: 2011
Stil: Progressive Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Pain Of Salvation
Road Salt Two, Inside Out, 2011
Daniel GildenlöwGesang & Gitarre
Johann HallgrenGitarre & Gesang
Leo MargaritSchlagzeug & Gesang
Fredrik HermanssonKeyboards & Gesang
Produziert von: Daniel Gildenlöw Länge: 53 Min 41 Sek Medium: CD
01. Road Salt Theme07. 1979
02. Softly She Cries08. The Deeper Cut
03. Conditioned09. Mortar Grind
04. Healing Now10. Through the Distance
05. To the Shoreline11. The Physics of Gridlock
06. Eleven12. End Credits

Die Schweden haben sich komplett neu erfunden: raus mit den metallischen Sounds, rein mit Einflüssen, Klang-Farben und Stil-Elementen aus den 1960ern und 70ern. Klingt das irgendwie vertraut? Wir reden hier nicht von der neuen OPETH-CD, denn in dieser Hinsicht war Daniel Gildenlöw von PAIN OF SALVATION seinem Landsmann Mikael Akerfeldt ohnehin schon einen Schritt voraus. Denn bereits mit “Road Salt One“ verabschiedeten sich PAIN OF SALVATION von ihrem Progressive Metal-Sound und erforschten die Wurzeln dieser Musik, die eben bereits vor knapp 50 Jahren gelegt wurden.

“Road Salt Two“ setzt dann auch sowohl musikalisch als auch vom textlichen Konzept her konsequent die Entwicklung des Vorgänger-Albums fort. Die Gitarren haben einen warmen aber aggressiven Ton, der stellenweise sehr an SOUNDGARDEN erinnert, die ja auch sehr offensichtliche Bezugspunkte im Rock der 60er und 70er Jahre hatten. Zudem erinnert Gildenlöws Gesang stellenweise von der Tonlage her an Chris Cornell. Dies ist besonders augenscheinlich beim ersten Song Softly She Cries. Dann klingen PAIN OF SALVATION wie eine Mischung aus BLACK SABBATH mit Psychedelic-Anleihen und SOUNDGARDEN.

Und diese Verbindung bestimmt auch den Verlauf des Albums. Der Grundton der Scheibe ist überraschend düster, aber teilweise weisen die Gesangslinien eine sehr positive Stimmung auf, die im starken aber wohltuenden Kontrast zu der Musik steht. Das Album ist aufwühlend, emotional mitreißend und lässt den Hörer einfach nicht kalt. Dabei wird es viele Hörer – und auch viele PAIN OF SALVATION-Fans – geben, denen das Album nicht gefallen wird. Aber es wird ihnen wohl kaum gelingen zu sagen, es sei nicht leidenschaftlich genug. Denn man hat das Gefühl, dass Gildenlöw teilweise mit Haut und Haaren in diesen Kompositionen aufgeht.

Dabei verarbeitet er scheinbar auch alle seinen musikalischen Einflüsse, von 60er- und 70er-Jahre Rock und Metal über Filmmusik bis hin zu Funk und Jazz. Das ergibt eine sehr interessante, spannende Mischung, die immer für Überraschungen gut ist. Eine dieser kleinen Überraschungen trägt den Titel 1979 und ist eine kleine aber feine und dabei sehr persönlich Ode an vergangene Zeiten, getragen hauptsächlich von Piano und der Stimme, aber im Hintergrund ist das Stück reich instrumentiert, so dass auch bei ständiger Wiederholung immer noch kleine Feinheiten auffallen, die man zunächst vielleicht noch noch gar nicht wahrgenommen hat. Im Anschluss kommt mit The Deeper Cut das aus meiner Sicht aufwühlendeste Stück, das PAIN OF SALVATION bislang aufgenommen haben. Der Song drängt und zerrt mit einem fast schon hypnotisch-fiebrigen Rhythmus. Und diese Stimmung reißt auch im folgenden Mortar Grind nicht ab. Und im abschließenden The Physics Of Gridlock zitieren PAIN OF SALVATION dann auch noch ein wenig bei TOOL, bevor sie in Sphären aus einem David Lynch-Soundtrack vordringen und das Stück mit französischen Zitaten ausklingen lassen. Einfach Wahnsinn diese Schweden. Aber auch die restlichen Stücke können überzeugen. Dabei sind die Kompositionen diese Mal ein wenig melodiöser ausgefallen als noch beim Vorgänger, der stellenweise doch etwas sperrig wirkte. Aber selten waren die Schweden mitreißender und emotional aufwühlender als bei diesen beiden Alben.

PAIN OF SALVATION waren eben nie eine Progressive Metal Band im Stile von DREAM THEATER, die besonders viele technische Kapriolen schlägt. Bei den Schweden ist es eher so, dass sie die Grenzen des Genres immer weiter verschieben und fremde Elemente einbringen, um ihren Sound frisch und interessant zu halten. Aber selten waren sie dabei so radikal wie bei diesem “Road Salt“-Doppel Nummer 1 und 2. Das wird sicherlich manchen Fan verschrecken, aber aus künstlerischer Sicht ist es die absolut richtige Entscheidung, denn im Endeffekt machen PAIN OF SALVATION natürlich für sich selber Musik und so klingen sie, sie können nicht anders. Für diesen Mut und das hier Geleistete gebührt ihnen Applaus. Vor allen Dingen, das was Daniel Gildenlöw hier bietet ist eine Tour de Force und etabliert ihn als einen der besten Vokal-Artisten in diesem Bereich. So viele Emtionen packt kaum ein anderer Sänger in seine Songs. Wir dürfen gespannt sein, wo die Reise als nächstes hinführen wird.

Marc Langels, 25.09.2011

 

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