Pain Of Salvation

Scarsick

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.01.2007
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Pain Of Salvation
Scarsick, InsideOut Music, 2007
Daniel Gildenlöw Vocals, Bass & Guitar
Johan Hallgren Guitar & Backing Vocals
Fredrik Hermansson Keyboards & Backing Vocals
Johan Langell Drums & Backing Vocals
Produziert von: Pain Of Salvation Länge: 67 Min 52 Sek Medium: CD
1. Scarsick6. Kingdom Of Loss
2. Spitfall7. Mrs. Modern Mother Mary
3. Cribcaged8. Idiocracy
4. America9. Flame To The Moth
5. Disco Queen10. Enter Rain

Also eines kann man PAIN OF SALVATION ganz sicher nicht vorwerfen: dass ihre Scheiben immer gleich klingen würden. Waren sie früher das Vorbild aller Progmetaller, legten sie mit "12:5" ein akustisches Livealbum vor und gingen mit "Be" konsequent in Richtung Pomp, Prunk und Pathos. Aber nun ist (zum Glück) das Orchester wieder verschwunden. Nachdem Kristoffer Gildenlöw ausgestiegen ist, hat sein Bruder und PAIN OF SALVATION-Mastermind Daniel Gildenlöw auch noch kurzerhand den Bass übernommen und siehe da: die Schweden präsentieren sich geschlossen und rocken straffer und akzentuierter als je zuvor (Kingdom Of Loss, Spitfall).

Die Arrangements sind ziemlich entschlackt und frei von jeglichem Prog Bombast (na ja, zumindest beinahe, mit Ausnahme von Enter Rain), es wird zwar nicht mehr so metallisch gebollert wie zu den Anfangszeiten, aber dafür präsentiert man sich geschmeidiger und enorm vielseitig, allen voran der fantastisch wandlungsfähige Gildenlöw. Mal geht es treibend und düster zur Sache (Idiocracy), dann wird es richtiggehend heiter poppig - zu sarkatisch kritischen Texten (America - eine Anlehnung an die "West Side Story"?). Ganz schön mutig ist auch das ironische Disco Queen: nicht nur mit Tanzbodenfeger-Rhythmus, sondern auch BEE GEES-Vocals versehen, macht das Stück seinem Titel alle Ehre. Richtig klasse, dass hier eine Prog-Institution sich keinen Sockel zum Draufsteigen baut, sondern auch Humor zeigt (der allerdings nicht jedem munden wird).

Es gibt unzählige kleine Details zu entdecken, zwischen folkloristischen Einschüben und Rapeinlagen a la CLAWFINGER (Scarsick), die Stimmungen schwanken und hinter der fröhlichen Oberfläche lauern öfter ungemütliche Entdeckungen. Sicherlich auch wieder einmal eine Scheibe, die mit zahlreichen Durchgängen immer neu und stärker auf den Hörer wirkt, sich weiterentwickelt und wächst. PAIN OF SALVATION präsentiert sich auf "Scarsick" ganz und gar nicht als unbeweglicher Prog-Saurier, sondern am Puls der Zeit und beweist, dass man sich auch im fünfzehnten Bandjahr noch erneuern kann, ohne dabei an Kraft und Substanz zu verlieren. Sicherlich wird auch dieses Werk die Fangemeinde wieder spalten; nichtsdestotrotz ein erster Lichtblick für das Jahr 2007.

Ralf Stierlen, 10.01.2007

 

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