Pantaleon Virus, SAOL, 2017 |
Patrick Sühl | Gesang | |||
Xaver Schiffels | Gitarre & Violine | |||
Sebastian Heuckmann | Bass, Violine & Keyboards | |||
Kevin Kott | Schlagzeug | |||
Gastmusiker | ||||
Fabian Richter | Keyboards | |||
Rick Altzi | Gesang | |||
Olaf Lenk | Gitarre | |||
Chun' En Ruth Lin | Horn | |||
Sungwon Jang | Horn | |||
Mathis Petermann | Trompete | |||
Philipp Schwarzbach | Posaune | |||
Stefan Weinand | Viola | |||
Andreas Gilger | Cello | |||
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01. Virus | 05. March Of The Titans | |||
02. Wake Up | 06. The Only One | |||
03. The Condemned | 07. Winter's Sun | |||
04. Slaves To Ourselves | 08. Recovery | |||
Aus Köln stammt die Band PANTALEON, die sich entweder nach dem frühchristlichen Märtyrer aus dem dritten Jahrhundert (nach dem eine Basilika in ihrer Heimatstadt benannt ist), oder aber historischen Schlaginstrument benannt hat. Stilistisch sind sie jedoch ganz eindeutig dem Bereich des Progressive Metal zuzuordnen, aber nicht der reinen Lehre von DREAM THEATER (sprich mit endlos langen Soli und zahlreichen Tempo-Wechseln in jedem Song) sondern eher in der Tradition von SYMPHONY X (also komplex in der Struktur, spieltechnisch anspruchsvoll aber niemals übertrieben). Und mit “Virus“ bringt das Quartett sein Debüt-Album heraus.
Dabei legt die Band gleich furios los: der Titeltrack ist ein solches Metal-Highlight, dass es in sich hat. Der Song schleicht sich knapp 40 Sekunden lang an, um dann mit einem fantastischen Gitarren-Solo einzusteigen. Anschließend entwickelt sich das Stück zu einem wahren Fest zwischen melodischen Momenten und harten Parts, die den Hörer richtig in den Song hineinsaugen und so schnell nicht wieder freigeben. Dabei hat das Album aber so viel mehr zu bieten. Denn PANTALEON können nicht nur abwechslungsreich und episch sondern auch mal kurz und knackig auf den Punkt kommen. Bei The Condemned etwa oder auch March Of The Titans hält sich die Band kurz und knapp.
Aber aus Sicht eines Prog-Metal-Fans wie meiner einer ist, sind es insbesondere die längeren Songs wie etwa Slaves To Ourselves, die mit ihrem Ideenreichtum aber auch ihrem feinen Gespür dafür, was so ein Song eben gerade noch verträgt an Komplexität und Verspieltheit, die das Album zu etwas ganz besonderem machen. Sie machen den Reiz aus, warum man sich das Werk wieder und wieder und wieder anhören will und wird. Da muss man Haupt-Songwriter Sebastian Heuckmann wirklich ein riesiges Lob aussprechen. Hinzu kommt, dass die Band sich für die Aufnahmen mit Patrick Sühl einen wirklich hervorragenden Sänger ausgeliehen hat. Denn eigentlich singt der junge Mann für die Band GUN BARREL. Mittlerweile hat die Band mit Till Sauer einen neuen, permanenten Sänger gefunden.
PANTALEON ist mit “Virus“ wirklich ein sensationell starker Einstand gelungen. Die Band hat hier mal wirklich alles richtig gemacht, wenn man nicht mit der doch eher unrealistischen Erwartungshaltung an das Werk herangegangen ist, dass PANTALEON hier das Genre neu definieren oder erfinden. Auf jeden Fall hat das Progressive Metal-Genre in Deutschland hiermit neben den arrivierten Bands wie VANDEN PLAS oder anderen Nachwuchskräften wie etwa BEYOND THE BRIDGE nun noch eine weitere Gruppe, die sich berechtigte Hoffnungen auch auf Welt weite Aufmerksamkeit machen kann.