Panzerballett Live At Theatron Munich 2013, Gentle Art Of Music, 2013 |
Jan Zehrfeld | Guitar | |||
Joe Doblhofer | Guitar | |||
Alexander von Hagke | Tenor Saxophone | |||
Heiko Jung | Bass | |||
Sebastian Lanser | Drums | |||
Gast: | ||||
Conny Kreitmeier | Vocals | |||
| ||||
01. Mustafari Likes Di Carnival | 06. Des Saxdiktator | |||
02. Some Skunk Funk | 07. Vulgar Display Of Sauerkraut | |||
03. Zehrfunk | 08. Donnerwetter | |||
04. Ein bisschen Frieden | 09. Friede, Freude, Fussball | |||
05. Time Of My Life | + Extras | |||
Im August noch auf der Bühne des Theatron Festivals und jetzt schon als DVD erhältlich – so schnell geht das heutzutage. Das Heimspiel der Band, die schon in ihrem Namen treffend ihre Musik beschreibt - PANZERBALLETT. Denn nirgendwo treffen derart heftige metallische Klänge auf zartgliedrige, filigrane und luftige Kompositionen.
Wer die Band noch nicht kennt, ist definitiv selbst schuld und sollte das nun schleunigst nachholen. Diese DVD biete eine gute Gelegenheit dazu, ist sie doch ziemlich vollgepackt mit knapp 70 Minuten des Konzerts sowie üppigen Extras (eine gute Dreiviertelstunde Mitschnitt aus dem letztjährigen Konzert im Münchner Backstage, ein Nachschlag Vulgar Display Of Sauerkraut aus dem Berliner K 17, einige Highway-Bilder von der US-Tournee und ein Interview mit FREAK KITCHEN Mastermind Mattias IA Eklundh – als Gitarrenderwisch ein ebenso positiv Bekloppter wie Jan Zehrfeld – der ja auch auf dem letzten Album "Tank Goodness" mit von der Partie war. A propos “Tank Goodness“ – der Schwerpunkt des Konzerts liegt naturgemäß auf diesem Album, was den Vorteil hat, dass das fantastische Some Skunk Funk der BRECKER BROTHERS mit dabei ist und auch Gastvokalistin Conny Kreitmeier gemeinsam mit PANZERBALLETT Time Of My Life - wie es die Band selbst so passend betitelt – “verkrassen“ darf. Aus Schmacht wird Wucht.
Dank der ehemaligen Eurovisions-Nase Ralph S. läuft übrigens Ein bisschen Frieden ohne Ton – da dieser in allerletzter Sekunde die Rechte verweigerte, da er seinen ach so überirdischen Song verhohnepipelt sah. Umgekehrt wird natürlich ein Schuh draus – nur in der PANZERBALLETT-Version ist der Saccharinbolzen von Nicole überhaupt goutierbar, ohne körperliche Schäden zu nehmen. Naja, man kann ja, wie auch bei Take Five, das gänzlich fehlt, eine gewisse Internetseite mit der Tube bemühen.
Auf dem Saxdiktator schlägt natürlich die große Zeit von Alexander von Hagke, während Donnerwetter liebevoll AC/DC huldigt, während sonst immer mal wieder das ein oder andere popmusikalische Zitat eingestreut wird. Ein prächtig aufgelegte Band in großer “Verkrassungs“-Laune, angeführt von Zehrfeld, der mit seinem merkwürdigen Raste-Helmchen auch etwas fürs Auge bietet. So macht brachiale Fusion derartig viel Spaß, dass man fast vergißt, welche Virtuosität und Komplexität da mit im Spiel ist. Genau das ist die Kunst – scheren Stoff spielerisch leicht aussehen zu lassen und mit viel Humor und Experimentierfreude auf die Bühne zu bringen. Klarer Fall von Kaufempfehlung, vor allem für PANZERBALLETT-Newbies. So etwas muss man einfach gesehen und gehört haben.