Parka Raus, Bullet Records/Soulfood, 2012 |
Martin "fly" Fliegenschmidt | Gesang, Gitarre | |||
Raphael Sbrzesny | Schlagzeug | |||
Gianni Dedola | Bass | |||
Gäste: | ||||
Marie Louise Lind | Cello in "Schnee" | |||
Christoph Titz | Trompete in "Ich kann nicht tanzen" | |||
Michael Theissing-Tegeler | Posaune in "Ich kann nicht tanzen" | |||
Nik Grunwald | Rhodes in "Wieder ich" | |||
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01. Besser wenn es brennt | 08. Aus und vorbei | |||
02. Eins | 09. Wendezeit | |||
03. Raus | 10. Wieder ich | |||
04. Alles dreht sich | 11. Ich kann nicht tanzen | |||
05. Oben | 12. Was hast du getan | |||
06. Immer ein für immer | 13. Schnee | |||
07. Von vorne an | ||||
Dass nicht immer der direkte Weg zum Ziel führt, das hat das deutsche Rocktrio PARKA schon seit den Anfängen ihres Bestehens erfahren dürfen.
Die drei Musiker, die aus dem Kölner und Stuttgarter Raum stammen, mussten erst die Reise über Hamburg einschlagen, um sich am dortigen Kontaktstudiengang der Musikhochschule kennen- und musikalisch lieben zu lernen.
Ein Weg übrigens, der schon Formationen wie WIR SIND HELDEN, FOTOS, SEEED und REVOLVERHELD zum Erfolg verhalf.
Obwohl PARKA bereits fünf Jahre im Geschäft sind, haben wir es bei "Raus" mit einem waschechten Debut zu tun, wenn man mal die beiden EPs "Dein Leben beginnt" (2007) und "Granaten aus Licht" (2009) außen vor lässt.
Überregionale Bekanntheit hat man sich in den letzten Jahren hauptsächlich mit Livegigs erspielt und durfte dabei auch für Bekanntheiten wie SILBERMOND oder DIE HAPPY eröffnen.
Musikalisch tummeln sich PARKA da, wo man sie erwartet: nämlich im Becken relativ junger deutschsprachiger Rockbands wie SILBERMOND, MADSEN, REVOLVERHELD, JULI, PEILOMAT, JUPITER JONES und KRAFTKLUB.
Und getreu dem Motto "Was lange währt, wird endlich gut" wird "Raus" der Band zukünftig dabei helfen, in einem Atemzug mit den oben stehenden Genrekollegen genannt zu werden.
Dass die drei Jungs ihre Instrumente beherrschen, brauche ich hier wohl nicht extra zu erwähnen. Spätestens der Kontaktstudiengang in Hamburg wird ihnen die notwendige Professionalität für das Business mitgegeben haben. Beim Songwriting, den Aufnahmen und der Produktion hat man sich auch ganz auf die eigenen Qualitäten beschränkt und keine Fremdkörper an das Debüt gelassen.
Und die Qualitäten von PARKA sind vielfältig. Viele deutsche Indierock-Bands beschränken sich darauf, zwei bis drei starke Songs mit Singlecharakter rauszuhauen und ansonsten beherrscht Füllmaterial den Rest des Albums.
Auf "Raus" kann davon keine Rede sein. Hier wird mal das Tempo variiert, ein anderer Gitarrensound benutzt, die Stimmfarbe des Gesangs verändert oder einzelne Songteile auch mal nur vom Basssound beherrscht.
Stilistisch treibt man dabei Rocksongs (Besser wenn es brennt, Oben) nach vorn, gibt sich teilweise betont poppig (Wendezeit) und lässt auch ruhigere Töne zu (Aus und vorbei, Schnee).
Als Highlight sei hier auch der Midtempo-Kracher Eins genannt.
Wer hintergründige Texte sucht, der wird diese bei PARKA in Ansätzen finden, allerdings heben diese die Band nicht unbedingt aus der großen Masse der deutschen Indierock-Bands heraus.
Dennoch ist dieser bereits erfahrenen Band ein gutes und frisches Debüt gelungen, das sie im Frühjahr im Rahmen der Tour hoffentlich druckvoll auf die Bühnenbretter bringen wird.