Parker Millsap Other Arrangements, Okrahoma Records, 2018 |
Parker Millsap | vocals, guitar | |||
Daniel Foulks | violin | |||
Michael Rose | bass | |||
Paddy Ryan | drums | |||
Odessa Settles | harmony vocals | |||
Rick Jones | harmony vocals | |||
Calvin Settles | harmony vocals | |||
Shirley Settles | harmony vocals | |||
Jillette Johnson | harmony vocals | |||
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01. Fine Line | 07. Gotta Get To You | |||
02. Your Water | 08. Good Night | |||
03. Singing To Me | 09. Coming On | |||
04. Other Arrangements | 10. Some People | |||
05. Let A Little Light In | 11. She | |||
06. Tell Me | 12. Come Back When You Can't Stay | |||
Der Kerl ist jung und sieht verdammt gut aus, spielt eine passabel rockende Gitarre und hat auch noch das leicht rauhe Timbre, das eine Stimme aus dem Mainstream hervorhebt - Marke Brayn Adams, als der noch jung und hungrig war. Das dürfte Parker Millsap schon mal den Neid vieler anderer hoffnungsvoller Americana-Youngster einbringen - und eine gute Grundlage sein, um die Großen im Musik-Biz aufhorchen zu lassen.
Denn auf der Suche nach frischen Gesichtern, die den alten Tanten Pop und Rock ein wenig neues Leben einhauchen können, geht an dem 24jährigen aus Oklahoma vielleicht bald schon kein Weg mehr vorbei. Drei Alben voller Folk-Songs hat er bereits auf dem Buckel, aber jetzt will der Blondschopf es offenbar wissen: uptempo-Rocker, Balladen mit leise gezupfter Gitarre, Popsongs mit cleverer Hookline und nicht zuletzt ein schwer dahinrollender Blues (Tell Me), der aus einem Jonny Lang-Album - einst auch so ein junger Überflieger - stammen könnte.
Dabei ist Parker Millsap klug genug, seine Songs nicht völlig auf Mainstream und das Taylor-Swift-Publikum zu trimmen. Dafür sorgt schon Dan Foulks an der Violine, der immer wieder einen schrägen Country-Touch in Millsaps Songs einstreut. Und das mit voller Absicht, wie der Sänger erläutert: "Like I ususally tell strangers who ask: I play rock and roll music, but I have a fiddle player, too."
Und so ist "Other Arrangements" ein Album, das beim ersten Hören ein wenig glatt (produziert) daherkommt, um dann nach und nach mit vielen kleinen schönen Momenten doch im Ohr hängen zu bleiben. Etwa wenn in der Ballade Good Night die Violine plötzlich eine kleine aber intensive Gefühlswelle erzeugt. Oder wenn im Titelsong Other Arrangements die Band das Flehen des Sängers immer wieder mit perfekter Dramatik untermalt.
Und noch etwas hat sich Parker Millsap bei den Großen der Pop-Musik abgeschaut: Kein Song ist länger als dreieinhalb Minuten, die meisten sind sogar deutlich kürzer. Und wenn das Songwriting stimmt, reichen 2:40 min auch völlig aus, um Liebesflehen, Gospelchor und Rock-Riff unter einen Hut zu bringen (Coming On) - selbst wenn man so aussieht wie ein entfernter Verwandter von Nico Rosberg.