Paul Epic

"Das Adrenalin in meinen Adern..."

( English translation by Google Translation by Google )

Interview

Reviewdatum: 12.04.2008

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Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Paul Epic
"Das Adrenalin in meinen Adern...", Interview

Paul Epics aktuelles Album "South Of Heaven North Of Hell" weckte beim Rezensenten anfänglich Erinnerungen an substanzlos musizierende Muskelmänner. Nach einigen Hördurchgängen zeigte der Daumen jedoch nach oben. Pauls Album besitzt ziemlichen Charme und seine Bio weist auf einen interessanten Menschen hin.
Unsere Redakteure Ruland (german words) und Litges (english words) nahmen daher das Angebot von Pauls Promoter zum Interview dankend an. Überraschend stellte sich im Verlauf dessen heraus, dass Mr. Epic bereits ein weiteres (Metal-)Album eingetütet hat. Der starke Mann aus den US of A entpuppte sich als Tausendsassa und darf durchaus auf eine vielversprechende Zukunft hoffen. Aber lest selbst ...

Paul Epic

H-o-M: In der kurzen Bio Deines Promoters lese ich, Du bist ein Workaholic. Motorrad-Rennen, Skydiving, Powerlifting ... In den Texten des Album verarbeitest Du Dein Leben. Gibt es da noch so viel mehr? Erzähl uns doch mal was daraus.

Paul Epic: Nun, abgesehen von den extremen Sportarten beschäftige ich mich beruflich mit Vermögensberatung. Zudem habe ich eine Familie und stehe als Elternteil dementsprechend in der Verantwortung.

H-o-M: Ist es indiskret, Dich nach Deinem Alter zu fragen?

Paul Epic: Ich bin gerade 40 geworden. Ein Alter, welches viele Leute zwischen Ende Zwanzig und Anfang Dreißig mit so 'ner Art von Vampir in Verbindung bringen. Ich denke, der Sport und ein gesunder Lebensstil helfen da weiter, um fit zu bleiben. Das Adrenalin in meinen Adern ... schau Dir Rennfahrer oder Extremsportler an. Ich denke wirklich, es liegt am Adrenalin.

H-o-M: Als kleiner Junge Gesang im Gospelchor, jetzt harte Töne. Magst Du heute noch Gospelmusik? Welche Musik hörst Du in Deinen eigenen vier Wänden?

Paul Epic: Ich mag viele Arten von Musik. Von Klassik bis Hard Rock. Heutzutage höre ich Gospelmusik kaum noch, interessante Nebentöne nehme ich allerdings immer noch zur Kenntnis. Meine Sammlung daheim beinhaltet Rock, Rhythm'n'Blues, Jazz, Country und für mich Interessantes aus der ganzen Welt (World Music). Die Werke eines estnischen Komponisten für klassische Musik, Toivu Tulev, der auch zu meinen Freunden zählt, gefallen mir sehr. Seine Kompositionen besitzen teilweise einen recht düsteren Unterton, irgendwie ungewöhnlich zu den üblichen Klassik-Geschichten. Apoclyptica zählen übrigens zu seinen Lieblings-Bands.

H-o-M: Wie kam es zu dem Album-Titel? Steckt eine besondere Message dahinter ?

Paul Epic: Der Titel des Album ("South Of Heaven, North Of Hell") war zu 100 Prozent meine Idee. Er hat quasi eine doppelte Bedeutung. Erstens ist es die Offensichtlichkeit, wo wir leben. Nämlich auf der Erde. Und dann in Nähe der Hölle, betrachtet man die aktuellen Geschehnisse. Der Ort, an welchem wir leben, hat ein wenig von beidem. Er ist gewiss nicht perfekt, aber schrecklich wiederum auch nicht. Manchmal großartig, zuweilen jedoch auch mit üblen Auswirkungen auf unser gesamtes Leben. Der Albumtitel bezieht sich auch auf die duale Natur des Menschen. Unser Kampf mit dem Guten und dem Bösen, dem Yin und Yang, hell und dunkel. Die Sache, die in allen von uns wohnt.

H-o-M: Dem Info im Booklet nach zu urteilen, war der Anteil von Mike K. an dem Album sehr hoch. Gitarre, Bass, Keyboards, Produktion (mit Paul E.). Wie heißt Mike K. eigentlich richtig?

Paul Epic: Mike heißt mit vollständigen Namen Mike Krompass. Er ist ein kanadischer Musiker und lebt jetzt in Los Angeles.

H-o-M: Die große Stilvielfalt auf "South Of Heaven, North Of Hell" ist beeindruckend. Bei den Credits für das Songmaterial finde ich die Namen Deiner Musiker wieder. Auch deswegen erscheint mir das Album wie das Werk einer Gruppe, nicht wie das eines Solisten. Die Gitarre spielt eine Hauptrolle und, bitte entschuldige, Du bist "nur der Sänger". Siehst Du Dich als Solo-Künstler oder handelt es sich hierbei mehr um ein Projekt unter Deinem Namen?

Paul Epic: Ich sehe mich als Solo-Künstler. Du liegst allerdings richtig, ich schrieb gemeinsam mit Co-Autoren. Ich spiele selber Klavier und Gitarre. In einer früheren Band habe ich auch schon Bass gespielt. Beim Songwriting verwende ich gewöhnlich die Gitarre oder klimpere nur so darauf herum, bis mir irgendwelche Einfälle kommen. Manchmal habe ich aber auch nur eine Idee, welche ich anschließend gemeinsam mit anderen zu einem vollständigen Song ausarbeite. Bei den Gruppenarbeiten sprudeln die Ideen zuweilen nur so aus uns heraus.

H-o-M: Ist "Epic" eigentlich Dein richtiger Name?

Paul Epic: "Epic" ist ein Spiel mit meinem korrekten Namen. Wenn Du meinen Namen auf dem Album liest und anschließend aussprichst klingt es wie mein eigentlicher Name ... Paul Lepik. Der Künstlername klingt also genau so wie mein korrekter Name.

H-o-M: Die Auftritte Deiner Gäste an den Vocals sind beeindruckend. Mir gefällt besonders der Gesang von Selena Garcia. Was macht die Dame denn, wenn sie gerade nicht mit Dir im Studio ist?

Paul Epic: Sie arbeitet für Warner Brothers. Gleichzeitig nimmt sie eigenes Material auf, ein Album von ihr ist in Arbeit.

H-o-M: Und Chad Gendason? Mit dem lieferst Du in Say You'll Stay Tonight ein beeindruckendes Duett ab!

Paul Epic: Vielen Dank! Chad ist ein sehr talentierter Musiker, Sänger und Songwriter. Er schreibt eine Menge Songmaterial für "Adult Swim". Das ist eine Show in den USA. Des weiteren spielt er auch in einer Band namens GENDASON und gibt als Solist akustische wie elektrisch verstärkte Gigs. Los Angeles dürfte momentan der Ort sein, wo man ihn antrifft ...
Mehr weiß ich eigentlich nicht von ihm, denn ich lebe nicht in den USA und schaue auch nur selten fern.

H-o-M: Themenwechsel. Metal Geschichte. Kennst Du eigentlich Deinen Landsmann Thor? Ob der jetzt wirklich so hieß, weiß ich gar nicht. In Erinnerung geblieben ist mir einer seiner Songtitel (Thunder In The Tundra). Das war so ein Muskelmann mit furchtbar peinlichen Songs zu Beginn der Achtziger. Ich glaube, der hatte auch noch eine Begleitsängerin namens Pantera mit ziemlich großen Titten. So etwas in der Art hatte ich anfangs in Verbindung mit Deinem Album gebracht. Darum unter anderem meine positive Überraschung bezüglich Deiner Platte. Das Booklet finde ich auch sehr ästhetisch. Allerdings ... glaubst Du, so ein Promo-Foto von Dir mit geöffneter Hose wirkt vorteilhaft, wenn man als Musiker ernst genommen werden möchte?

Paul Epic: Haha ... Ok, ich bin mein ganzes Leben lang ein Athlet gewesen. Von daher kam also die Idee. Ich besitze eine Ausbildung zum Darsteller von Stunts, kämpfte im Ring und trainiere nahezu täglich. Ich war auch Teilnehmer am Wettbewerb zu "Worlds Strongest Man" und in der Vergangenheit Weltmeister im "Powerlifting" (eine Art Dreikampf im Kraftsport; Red. Abt. TV-Sportler).
Während meiner Schulzeit habe ich an Bergabfahrts-Rennen mit dem Rad teilgenommen und betätigte mich als Leichathlet. Vielleicht hast Du mich in den Neunzigern mal in einem Wettbewerb gesehen, u.a. gegen den Champion Magnus Ver Magnuson und anderen Kraftsportlern.
Ob ich glaube das Foto würde dazu beitragen die Albenverkäufe zu steigern? Nein, aber viele Frauen mögen das Bild und haben danach gefragt, ob es als Poster zu bekommen wäre. Warum also nicht?

H-o-M: Ich meine, Du hast so etwas aufgrund Deiner musikalischen Qualitäten nicht nötig. Wie sind denn die bisherigen Resonanzen auf das Album?

Paul Epic: Das Feedback ist gut gewesen. In den Vereinigten Staaten hat es die Position 28 in den ACQB-Charts erreicht. Hierbei handelt es sich um sogenannte "Industrie-Charts" (www.fmqb.com ... wieder etwas dazu gelernt; Red. Abt. VHS). Die Scheibe behauptet ihren Platz auch gegen einige Acts von Major-Labeln. Es ist unser bisher einziges Album in den Staaten.
Für ein Indie-Projekt bin ich mit der Entwicklung zufrieden. Ich liebe es, zu singen und es ist schön zu festzustellen, das die Scheibe im Radio gespielt wird. Es ist ein großartiges Gefühl, Post von Leuten zu bekommen, welche die Scheibe mögen.

H-o-M: Bist Du eigentlich ein Full-Time-Musiker oder ist das eher so eine Art Nebenprojekt?

Paul Epic: Ja, ich betrachte mich selbst als Vollzeit-Musiker. Ich übe jeden Tag, promote meine Projekte oder arbeite bereits an neuen. Ich sehe es so, dass ich zwei Jobs gleichzeitig ausübe. Der eine ist der leidenschaftliche, welcher mit der Musik zu tun hat. Der andere ist jener als Vermögensberater, was mir auch viel Freude macht.

H-o-M: Wie sieht es mit Auftritten aus? Deine Musik ist ja geradezu prädestiniert für Live-Shows. Einige Songs besitzen das Zeug zu Hits.

Paul Epic: Ja, wir haben einige Live-Shows gespielt, in welchen Songs des neuen Album im Vordergrund standen. In Vancouver (Kanada) und im Club "H.O.B." in Las Vegas. Ein Menge weiterer, baldiger Auftritte sind in Planung.

H-o-M: Wie sind Deine Pläne für die Zukunft? Machst Du in dieser Besetzung weiter? Ich finde, Du solltest es tun!

Paul Epic: Die Live-Band wird nicht aus den gleichen Musikern bestehen wie bei den Aufnahmen im Studio. Auf meiner Website (www.paulepic.com) wird es demnächst weitere Informationen dazu geben.

H-o-M: Berichte uns doch bitte etwas über die "Make A Wish"-Foundation? Was genau darf man darunter verstehen?

Paul Epic: Es ist eine Wohltätigkeits-Organisation, welche die Wünsche von Kindern mit lebensbedrohlichen Krankheiten wahr macht. Ich fühle mich sehr glücklich darüber, dass ich all diese Sportarten bisher ausüben konnte. Ich bin Teil einer großen Familie und ich betrachte mich als gesegnet, dass ich mein bisheriges Leben so führen konnte. "Make A Wish" erfüllt Kindern ihre Wünsche, was ansonsten wahrscheinlich nicht möglich wäre. Die Kinder verdienen es. Wenn Du so eine großartige Kindheit wie ich gehabt hast, dann wirst Du mir zustimmen, das es die weniger vom Glück gesegneten verdient haben, was "Make A Wish" und viele andere Organisationen für diese Kinder tun.

H-o-M: Ein zweites Foto auf dem deutschsprachigen Infoblatt Deiner Promotion Agentur zeigt Dich in Lederkluft auf einem Chopper. Bist Du ein Biker?

Paul Epic: Ich fahre seit mehr als zwanzig Jahren Motorrad. In der Tat stehen zwei Harleys in der Garage, während ich diese Zeilen schreibe. Mein Bike für Touren und des weiteren ein Chopper mit einem ziemlich harten Gestell. (Ungefedert?; Red. Abt. Radfahrer)

H-o-M: Wie wäre es denn mit der Aufnahme eines Biker Songs? Aber bitte nicht Born To Be Wild. Ernsthaft, ich könnte mir von Dir und Deinen Musiker/innen eine Interpretation von Roll On Down The Highway (BACHMAN TURNER OVERDRIVE) vorstellen.

Paul Epic: Ja, ich plane noch viel mehr aufzunehmen. Ich habe tatsächlich einen Biker-Song für mein Metal-Album ("Run Like Hell") aufgenommen. Auf diesem Album spiele ich innerhalb der zweiten Strophe von Faster auf meinen Chopper und mich an. Du kannst diesen Heavy-Song unter www.blackpaulrock.com oder bei iTunes unter dem Metal-Namen "Blackpaul" hören. So nannten mich tatsächlich einige Biker Freunde. Es gab drei Pauls. Paul H, ganz einfach nur Paul und dann mich. Zwecks Vermeidung von Verwirrungen wurde ich zu BlackPaul. Als ich das Metal-Album aufnahm, schlug ein Freund vor, den Namen zu verwenden und ich dachte mir, warum zum Henker eigentlich nicht? Auf dem Album spielt Jimi Bell von den HOUSE OF LORDS Leadgitarre.

H-o-M: Falls es Dich einmal in unsere Breitengrade verschlagen sollte, dann lasse es das Hooked-on-Music wissen. Danke für das Interview und viel Erfolg mit dem Album!

Paul Epic: Danke. Ich werde Euch ganz bestimmt informieren, wenn ich nach Deutschland komme. Ich komme oft durch Euer Land, wenn ich Familienbesuche in Estland mache. Ich werde demnächst hier anhalten und wenn ich auf Tour sein sollte, lasse ich es Euch alle wissen.

 

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