Paul Handyside

Tide, Timber & Grain

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 18.03.2016
Jahr: 2016
Stil: Singer-Songwriter

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Redakteur(e):

Holger Müller


Paul Handyside
Tide, Timber & Grain, Malady Music, 2016
Paul Handysidevocals, guitar, harmonium, percussion
Rob Tickellguitar, lap steel, dobro, bass, banjo, percussion
David Porthousebass, melodeon
Produziert von: Rob Tickell Länge: 41 Min 58 Sek Medium: CD
01. Flowers Won't Bloom06. Should I Leave Your Side
02. Fond Farewell07. Woodcutter's Son
03. Let Me Down Easy08. Desperate Days
04. All Will Be Revealed09. A Whaler's Lament
05. True Love10. Goodnight Lover

„The ground is all broken and dry. The things that we planted are waiting to die. And the birds, they sing out of tune. The flowers won’t bloom here in June.” Das ist schon schwerer Tobak, mit dem der britische Songwriter Paul Handyside sein drittes Soloalbum eröffnet. Und es wird nach dem Opener Flowers Won’t Bloom auch nicht viel fröhlicher. „If you go, will you leave a light at the end of the road? As the shadows, they fall all around this armoured abode”, beginnt er das nachfolgende Fond Farewell. Und dann noch dieses: “Let me down easy, spare the truth and spare the pain. Tell me I am dreaming and soon I will awake. You were never leaving, it’s a choice you’d never take” (Let Me Down Easy). Junge, Junge…

Aber man muss ja nicht unbedingt auf diese doch ziemlich trübseligen, zumindest aber melancholischen Texte hören, um “Tide, Timber & Grain” genießen zu können. Es reicht schon, sich ein wenig klassisches Songwritertum, circa Mitte der Siebziger Jahre, zurück zu wünschen. Zeiten also, als man mit Gordon Lightfoot auf der Westerngitarre noch die Freundin beeindrucken und anschließend gemeinsam Don McLean hören konnte. Denn genau diese Stimmung – wenngleich moderner aufgenommen – beherrscht auch Paul Handyside: romantische Chord-Folgen, leise Percussion, klare Stimme und Melodien, die klassisch schön (wenngleich manchmal auch nahe am Räucherstäbchen-Kitsch) sind. Und gelegentlich aus der Americana-Weite auch nach Hause in den klassischen britischen Folk mit seinen keltischen Ursprüngen führen (Woodcutter’s Son), in dem ja auch so häufig traurige Schicksale besungen werden.

Und natürlich wird auf so einem Album das Tempo so gut wie nie angezogen; gezupfte Gitarren vertragen keine Hektik. Allenfalls ein bisschen Aufgalopp wie im beschwingten All Will Be Revealed, wo eine Dobro das Gefühl von Kentucky, Front Porches und weiten Hügeln hervorruft. Aber gleich danach fühlt sich Handyside, der vor vielen Jahren einmal die Indie-Band HURRAH! gegründet hat, wieder viel wohler in seiner intimen Kammer, wo er sich die wahre Liebe zumindest erträumen kann: „Sometimes the world moves too fast, nothing to cling upon. When the crowds have gone away, true love will carry on“ (True Love). Wahre Liebe, wahre Romantik, ohne Bombast und Tremolo, leise und immer mit dem Wissen um die Vergänglichkeit allen Seins.

P.S. Und auf keinen Fall das Booklet anschauen, bevor die CD im Player liegt. Denn leider sieht Paul Handyside aus wie der ältere Bruder von Marius Müller-Westernhagen…

Holger Müller, 13.03.2016

 

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