Paul McCartney

KIsses On The Bottom

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.02.2012
Jahr: 2012
Stil: Jazz, Swing

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Paul McCartney
Kisses On The Bottom, Universal Music, 2012
Paul McCartneyVocals, Acoustic Guitar
Diana KrallPiano, Rhythm Arrangements
Karriem Riggins, Jeff Hamilton, Vinnie ColaiutaDrums
Robert Hurst, John Clayton, Christian McBride, John Chiodini, Chuck BerghofferBass
John Pizzarelli, Bucky Pizzarelli, Andy WilsonGuitar
Mike MainnieriVibraphone
Andy SteinViolin
Ira NepusTrombone
Tamir HendelmanPiano
Eric ClaptonGuitar on My Valentine and Get Yourself Another Fool
Stevie WonderHarmonica on Only Our Hearts
Produziert von: Tommy LiPuma Länge: 49 Min 17 Sek Medium: CD
01. I'm Gonna Sit Right Down And Write Myself A Letter08. My Valentine
02. Home (When Shadows Fall)09. Always
03. It's Only A Paper Moon10. My Very Good Friend The Milkman
04. More I Cannot Wish You11. By Bye Blackbird
05. The Glory Of Love12. Get Yourself Another Fool
06. We Three (My Echo, My Shadow And Me)13. The Inch Worm
07. Ac-cent-tchu-ate The Positive14. Only Our Hearts

Das wird schon kein so großer Zufall sein, dass uns Sir Paul McCartney pünktlich zum Valentinstag sein neues Album beschert. Und wenn es im Sommer zur Gartenparty bei der Queen, anlässlich ihres 60. Krönungsjubiläums, geht, dann ist er mit diesem Strauß bunter Melodien auch bestens gewappnet. Ja, kurz vor seinem 70. - Geburtstag, nicht Thronjubiläums - hat sich auch Sir Paul ein Jazz- und Swingalbum gegönnt, wie unlängst Cliff Richard, wobei man McCartneys Werk doch etwas mehr Substanz zugestehen muss. Trifft ja auf den restlichen Musikkatalog der Beiden auch zu.
Es geht hier um Songs aus den 40ern, die McCartney schon in Kindheits- und Jugendtagen gehört und die - wie er glaubhaft versichert - von ihm und John Lennon gehört, gemocht und stellenweise als Inspiration für BEATLES-Songs gedient haben. Vielleicht braucht man sich nur an Songs wie Here, There And Everywere oder Honey Pie zu erinnern.

Na, jedenfalls hat sich Paul in gediegener Atmosphäre und mit lauter fundierten Musikern London, New York und den legendären Capitol Studios in Los Angeles eingefunden und lässt es Bar-Room-mäßig cool angehen. Ständig geistern einem Namen wie Cole Porter oder auch mal ein Dean Martin durch den Kopf, wenn man Songs wie I'm Gonna Sit Right Down And Write Myself A Letter oder Home (When The Shadows Fall) hört. Das ist oft und gern Streicherunterfüttert und Paul spart nicht am Schmelz in der Stimme, den er neben seine Fähigkeiten als Rock-Shouter ja auch hat. Dem Alter entsprechend kommt ihm diese Musik natürlich eher entgegen und immer dann, wenn man seine Stimme zweifelsfrei erkennt und es ein klein wenig flotter wird - wie bei It's Only A Paper Moon - und dazu eine Geige leicht zigeunerhaft kratzt und es so richtig schön jazzed und swingt, macht das durchaus Laune.
Laune und Spaß macht es auch, wenn es mehr Richtung Blues geht, wie bei Billy Hills The Glory Of Love. Klasse der Kontrabass von John Clayton und auch wie Gitarreneinwürfe von Anthony Wilson sind erste Sahne. Wie hier natürlich und überhaupt nur Könner am Werk sind. Das lohnt sich schon mal, da genauer hinzuhören.
Natürlich ist das überwiegend sehr getragen und schmusig und die ganze Platte am Stück muss man erstmal bewältigen. Auflockerung bringen etwas rhythmischere Stücke wie Ac-Cent-Tchu-Ate The Positive, welches auch Cliff Richard auf seiner "Bold As Brass" hatte und selbiges sogar schwungvoller präsentierte.

Nur mit fremden Blumen - Verzeihung: Federn - wollte sich McCartney dann doch nicht schmücken und mit My Valentine präsentiert er eine wunderschöne jazzige Ballade, zu der Eric Clapton einige schöne Akustikklänge beisteuert.
Irving Berlins Always ist hier in besten Händen und Bye Bye Blackbird könnte - unterstützt vom London Symphony Orchestra - gut als Soundtrack für manch romantische Filmszene dienen.
Erneut ist es eine eher bluesige Nummer, die meine Ohren erfreuen und dass Eric Clapton hier zur Elektrischen greift, hat seinen Anteil daran. Go Get Yourself Another Fool kommt zwar auch sehr gemächlich daher, aber allein die angenehme Stimme Paule und die Gitarre Claptons wissen jederzeit zu unterhalten.
Ein weiterer Kollege, mit dem McCartney schon in Ebony And Ivory zum Duett angetreten war, lässt auf dem letzten Lied seine unnachahmliche Mundharmonika ertönen und verleiht Only Our Hearts einen zusätzlichen Schimmer, der sich gut über das Orchesterarrangement erhebt und einen schönen Gegenpart ergibt.
Ja, die Rock'n'Roll-Fraktion wird hier nicht mit zufrieden gestellt, aber es gab schon immer zwei Seiten von McCartney und wer sich seinen Balladen eher zugeneigt fühlt, der sollte hier ruhig ein Ohr riskieren. Von großer Qualität ist das zweifellos und es dem "Jungen aus Liverpool", wie er sich erst kürzlich in einem Interview bezeichnete, als Spätwerk gegönnt.

Epi Schmidt, 12.02.2012

 

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