Wings

Wings Over America

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.06.2013
Jahr: 2013
Stil: Rock Pop
Spiellänge: 165:31
Produzent: Paul McCartney

Links:

Wings Homepage


Plattenfirma: Universal Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


Paul McCartney
Wings Over America, Universal Music, 2013 (1976)
 
Paul McCartney Vocals, Bass-Guitar, Piano, Acoustic Guitar
Linda McCartney Vocals, Keyboards
Denny Laine Electric Guitar, Acoustic Guitar, Piano, Bass, Gob Iron
Jimmy McCulloch Vocals, Electric Guitar, Acoustic Guitar, Bass
Joe English Drums, Vocals
Tony Dorsey Trombone
Howie Casey Saxophone
Steve Howard Trumpet, Flugelhorn
Thaddeus Richard Saxophone, Clarinet, Flute
Produziert von: Paul McCartney Länge: 165 Min 31 Sek Medium: CD
CD 1:  
01. Venus And Mars / Rock Show / Jet 09. Live And Let Die
02. Let Me Roll It 10. Picasso's Last Words
03. Spirits Of Ancient Egypt 11. Richard Cory
04. Medicine Jar 12. Bluebird
05. Maybe I'm Amazed 13. I've Just Seen A Face
06. Call Me Back Again 14. Blackbird
07. Lady Madonna 15. Yesterday
08. The Long And Winding Road  
CD 2:  
01. You Gave Me The Answer 08. Silly Love Songs
02. Magneto And Titanium Man 09. Beware My Love
03. Go Now 10. Letting Go
04. My Love 11. Band On The Rung
05. Listen To What The Man Said 12. Hi Hi Hi
06. Let 'Em In 13. Soily
07. Time To Hide  

Ja, Paule McCartney hat durchaus auch nach 1976 gute Platten gemacht. Ich bin z. B. ein ziemlicher Fan von "London Town" und mir gefallen auch "Back To The Egg" und "Tug Of War", aber so eine Strähne, wie von 1973 bis 1976, als er mit "Red Rose Speedway", "Band On The Run", "Venus & Mars" und "Wings At The Speed Of Sound" gleich vier großartige Alben hintereinander veröffentlichte - die noch dazu in das Mammutwerk "Wings Over America" gipfelten -, gelang ihm danach nicht mehr. Als müsste er mit Gewalt beweisen, dass sein Entschluss, die BEATLES zu verlassen, der richtige gewesen ist, stürzte er sich in die Arbeit und brachte konsequent jedes Jahr ein Album heraus.
Das lies sich anfangs noch etwas zäh an und Alben wie "RAM" hatten zwar ihre Momente, aber zu großer Form lief der McCartney erst ab 1973 auf. Dankenswerter Weise wird aus seiner "Paul McCartney Archive Collection" nun das einstige Tripple- (ja, meine Herrn Bayern, das gab's schon früher!) Album "Wings Over America" veröffentlicht. Das lief tatsächlich noch unter WINGS, wie auch die Band damals, die mit Denny Laine (früher mal bei THE MOODY BLUES), Jimmy McCulloch und Joe English durchaus hochkarätig besetzt war und mancher sie gar als "neue BEATLES" sehen wollte. Im Rahmen der Wiederverwertung sieht McCartney das dann lieber unter "Paul McCartney and Wings". Nun - jedem das seine.

Schon allein optisch war die damalige Dreifach-LP-Veröffentlichung etwas Besonderes und ich weiß nicht, wie oft und lange ich das Cover in den Händen gewogen und mir die Bilder angesehen habe. Vor allem jenes auf dem Innen-Doppel-Cover, mit der Band in voller Aktion auf der Bühne. Das wirkt auf so einem lumpigen CD-Cover natürlich längst nicht so, aber die Hauptsache - damals wie heute - ist natürlich die Musik. Und die ist fast komplett ultrafein!
Für die Amerikaner muss sich da ein Traum erfüllt haben, denn es war schon 10 Jahre her, dass die BEATLES in ihrem Land auf der Bühne standen und nun kam der Autor und Sänger eines Großteils jener Songs mit einer Rockband, die durchaus in deren Fußstapfen wandelten. Wenn auch hier die "Last" des Stars auf McCartneys Schultern alleine ruhte. Der war damals in Top-Form und lieferte die Rock Show, die als Song schon Bestandteil des Eröffnungs-Medleys war. Musikalisch vielleicht nicht immer, aber stimmlich war McCartney von jeher der "Rock-Shouter" der Fab Four und so zeigt er auch hier, wie er jederzeit einen Song antreiben kann, alleine in dem er seinen Stimmbändern die Sporen gibt. Selbst sein Hang zu Balladen stört hier nicht, denn Hymen wie Let Me Roll sind erstens mit satten Rockgitarren-Riffs durchsetzt und zweitens unwiderstehliche Mitsing-Nummern. War eigentlich bei der Vinyl-Ausgabe der Bass auch so präsent? Egal, es reiht sich hier ein toller Song an den nächsten und selbst weniger bekannte Titel, wie Spirits Of Ancient Egypt verbreiten Konzert- und Feier-Stimmung. Die steigt natürlich exorbitant in Ohrwürmern a la Maybe I'm Amazed. Gehört in dieser Fassung zu meinen absoluten Favoriten dieses Songs (sorry, Rod).
Durch die Hinzunahme eines Bläser-Satzes konnte man den Songs gegebenenfalls noch zusätzlich Feuer unter dem Hintern machen, was dem James-Bond-Titelsong Live And Let Die natürlich besonders zu Gute kam.

Getoppt konnten solche Reißer nur noch durch eines werden: Die Wiederkehr der BEATLES! Nicht ganz, aber mancher im Publikum hat sich bei Lady Madonna, The Long And Winding Road, I've Just Seen A Face und, ja, sogar Yesterday, wohl so gefühlt. Kommt auch richtig gut, vor allem die im Mittelteil als "Akustik-Intermezzo" gebrachten Songs wie Blackbird.
Damals wie heute sind mir aber WINGS-Songs hier sogar lieber. Ist es nicht klasse, wie "hinten raus" Let 'Em In, Silly Love Song und vor allem das Finale mit Band On The Run, Hi Hi Hi (was die meisten wohl auch waren) und Soily da eine Wahnsinnsstimmung heraufbeschwören?
Eines der großen und unverzichtbaren Live-Alben der 70er, wenn man auf gute Rock- und Popmusik mit einer tollen Atmosphäre steht.
Natürlich gibt es das Album nicht nur als Doppel-CD, sondern auch als "Deluxe Edition Box Set", bestehend aus 4 Büchern und 4 Discs (3 CDs, 1 DVD), Dieses Audio- und Video-Paket umfasst das in den Abbey Road-Studios remasterte “Wings over America“-Album auf 2 CDs, neben einer Bonus-Disc mit einer Live-Aufnahme aus dem Cow Palace in San Francisco. Die DVD zeigt das rare 75minütige TV-Special “Wings over the World“, dazu kommt eine Fotogalerie mit dem Titel “Photographer´s Pass“. Zusätzlich enthält das Deluxe Edition Box Set vier exquisit aufbereitete Kunst-Bücher, vollgepackt mit einem unglaublichen Spektrum exklusiver Memorabilien, Souvenirs, Mementos, Andenken wie auch nie zuvor gesehenen Fotos und Art-Work. Also einem echten BEATLES-/McCartney-Fan wird es dass doch wert sein?

Epi Schmidt, 02.06.2013

 

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