Pearl Jam

Dark Matter

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.04.2024
Jahr: 2024
Stil: Alternative Rock
Spiellänge: 48:20
Produzent: Andrew Watt

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Plattenfirma: Universal Music

Promotion: Oktober Promotion


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Nirvana

Soundgarden

Alice In Chains

Neil Young

Tom Petty

Bruce Springsteen

Ozzy Osbourne

Rolling Stones

Iggy Pop

Titel
01. Scared Of Fear
02. React, Respond
03. Wreckage
04. Dark Matter
05. Won’t Tell
06. Upper Hand
 
07. Waiting for Stevie
08. Running
09. Something Special
10. Got To Give
11. Setting Sun
Musiker Instrument
Eddie Vedder Gesang, Gitarre & Piano
Stone Gossard Gitarre
Mike McCready Gitarre & Piano
Jeff Ament Bass & Gitarre
Matt Cameron Schlagzeug & Percussion
Gastmusiker:
Josh Klinghoffer Piano, Keyboards & Gitarre
Andrew Watt Gitarre, Piano & Keyboards

In diesen Tagen jährte sich der Todestag von NIRVANA-Frontmann Kurt Cobain zum 30. Mal. Und auch wenn es wohl nur ein Zufall ist, dass PEARL JAM relativ zeitnah ihr zwölftes Studio-Album "Dark Matter" vorlegen, so muss man doch auch feststellen, dass sie die großen Überlebenden dessen sind, was vor knapp 35 Jahren die Musikwelt einmal komplett auf den Kopf stellte. Von den großen 4 der Grunge-Szene (neben NIRVANA und PEARL JAM noch SOUNDGARDEN und ALICE IN CHAINS) sind sie nicht nur die einzigen, die regelmäßig noch neue Musik produzieren - und damit das Erbe des Seattle-Soudns weitertragen - sondern auch die einzige Band, die so gut wie alle Original-Mitglieder weiter "dabei" hat.

Auch wenn sie jetzt so etwas wie die "elder statesman" des Grunge und Alternative Rock sind, so merkt man das den neuen Songs doch nur stellenweise an. Denn eine gewisse "Altersweisheit" hat sich auch in die Kompositionen auf "Dark Matter" eingeschlichen und rückt die Band bei Liedern wie Wreckage, Won't Tell oder auch Got To Give in die Nähe nicht nur von Neil Young, mit dem sie ja bereits ein Album eingespielt haben, sondern auch Tom Petty oder Bruce Springsteen. Aber bevor jetzt die Fans in Sorge geraten; das ist ja nur die halbe Wahrheit. Denn natürlich sind PEARL JAM in ihrem Kern immer noch eine leidenschaftliche Rock-Band, die auch gerne mal mit einer gewissen  punkigen Räudigkeit einfach nach Vorne stürmen, wie etwa bei React, Respond oder auch Running.

Dabei hört man der Band bei jedem der insgesamt elf Stücke an, wie viel Freude sie an der Produktion dieses Albums hatten. Das hat zu einem großen Teil auch mit Produzent Andrew Watt zu tun, der zuletzt unter anderem für Ozzy Osbourne, die ROLLING STONES und Iggy Pop gearbeitet hatte. Er versammelte die Band in Malibu und ließ sie in drei Wochen das Album quasi live im Studio einspielen. Nicht einzeln, sondern als Band. Dafür lobt Bassist Jeff Ament den Produzenten in den höchsten Tönen: "Wir hatten das Gefühl, dass wir dabei waren, eine wirklich wichtige Platte zu machen. Das hatte viel mit der Atmosphäre zu tun, die Andrew geschaffen hat. Er hat ein enzyklopädisches Wissen über unsere Geschichte, nicht nur als Band und wie wir Songs geschrieben haben, sondern auch als Spieler. Er konnte Dinge aufzeigen, die wir bei alten Songs gemacht haben... Seine Begeisterung war ansteckend."

Ansteckend ist auch die Musik auf dieser Scheibe, die so klingt, als sei sie in einem Rutsch komponiert und aufgenommen worden. Und zwar von Musikern, die ganz genau wissen, wer sie sind, wofür sie stehen und was sie mit ihren Songs ausdrücken wollen. Oder wie Frontmann Eddie Vedder sagt: "Ich bekomme eine Gänsehaut, weil ich so gute Erinnerungen habe. Wir suchen immer noch nach Wegen der Kommunikation. Wir befinden uns an einem Punkt in unserem Leben, an dem man es tun oder nicht tun kann, aber es ist uns immer noch wichtig, etwas zu veröffentlichen, das bedeutungsvoll ist und von dem wir hoffentlich denken, dass es unsere beste Arbeit ist. Ohne zu übertreiben, ich denke, das ist unsere beste Arbeit." Große Worte von einer Band, die mit "Ten" damals das schlichtweg perfekte Debüt-Album geschaffen haben.

Photo-Credits by Danny Clinch

Dabei ist das Beste an "Dark Matter" aus meiner Sicht, dass die Scheibe wie aus einem Guss erscheint. Sie ist durch und durch PEARL JAM und zeigt dabei die verschiedenen Facetten der Band. Sie ist fokussiert und verzichtet auf unnötige "Spielereien", wie sie sich PEARL JAM in der Vergangenheit manches Mal erlaubt haben. Was nicht bedeutet, dass nicht in Liedern wie etwa dem Titelsong schon mal mit neuen Sounds experimentiert wird, was auch dazu führt, dass die Scheibe immer abwechslungsreich und spannend bleibt. Dabei setzen sich viele der Songs, wie etwa der Opener Scared Of Fear, schon beim ersten Durchgang mit einer solchen Nachhaltigkeit in den Gehörgängen fest, dass sie geradezu süchtig machen.

"Dark Matter" bietet also für jeden Fan mehr als genügend Gründe, sich entspannt zurückzulehnen und immer wieder daran zu erfreuen. Denn das neue Album umschlingt den Hörer, so wie es die Strahlen auf dem Cover-Bild andeuten und saugt ihn tief hinein in diese gar nicht so dunkle Materie. PEARL JAM bleiben sich hier selbst treu und erfinden sich dennoch ein Stück weit neu. Und sie schreiben Songs, die sowohl aktuell als auch zeitlos schön und mitreißend sind. Auch knapp 35 Jahre nach der Geburt des Grunge und 30 Jahre nachdem die Musik ihren ersten Megastar verlor, halten Eddie Vedder, Stone Gossard, Mike McCready, Jeff Ament und Matt Cameron mit diesem Album das Feuer, das damals die Musiklandschaft veränderte, am brennen. "Dark Matter" ist definitiv eines der besten Alben der illustren Band-Geschichte.

 

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