Pearl Jam Twenty - Original Motion Picture Soundtrack, Sony Music, 2011 |
Eddie Vedder | Vocals | |||
Stone Gossard | Guitars | |||
Jeff Ament | Bass | |||
Mike McCready | Guitars | |||
Matt Cameron | Drums | |||
Boom Gaspar | Keyboards | |||
Dave Abbruzzese | Drums | |||
Jack Irons | Drums | |||
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CD 1 - From The Film "PF 20": | ||||
01. Release | 08. Not For You | |||
02. Alive | 09. Do The Revolution | |||
03. Garden | 10. Thumbing My Way | |||
04. Why Go | 11. Crown Of Thorns | |||
05. Black | 12. Let Me Sleep | |||
06. Blood | 13. Walk With Me | |||
07. Last Exit | 14. Just Breathe | |||
CD 2 - Rarities and Inspiration: | ||||
01. Say Hello 2 Heaven | 09. Nothing As It Seems - Live | |||
02. Times Of Trouble | 10. Indifference | |||
03. Acoustic #1 | 11. Of The Girl | |||
04. It Ain't Like That | 12. Faithfull | |||
05. Need To Know | 13. Bush Leaguer | |||
06. Be Like Wind | 14. Better Man | |||
07. Given To Fly | 15. Rear View Mirror | |||
08. Nothing As It Seems - Demo | ||||
Ganz ehrlich: dass sich R.E.M vor ein paar Tagen aufgelöst haben ist mir so ziemlich wurscht. Mir hat die Musik der Band nie viel gesagt, auch wenn ich bestimmt zu manchem Lied im Radio mal mitgesummt habe oder auch hier und da mal ein paar Worte mitgesungen.
Was hat das jetzt mit PEARL JAM zu tun? Eigentlich nichts, außer dass auch diese Band lange an mir vorbei gegangen ist. Weil ich zu alt, zu ignorant, zu blasiert etc. bin/war? Who knows. Kleinere Lichtlein sind mir nur aufgegangen, als Neil Young mit der Band zusammenrückte, mit ihnen tourte und sogar ein Album, "Mirror Ball" (1995), mit der Band einspielte. Außerdem war ich noch ziemlich beeindruckt von der Performance, die Eddie Vedder und Mike McCready - anlässlich von Bob Dylans "30th Anniversary Concert Celebration" (1992) - bei Masters Of War lieferten. Der Knabe hat wirklich was drauf, dachte ich mir. Was der an Emotionen in so einen Song, den er nicht einmal selbst geschrieben hat, hineinzulegen in der Lage ist, ist absolut außergewöhnlich.
20 Jahr ist die Band mittlerweile am Start und trotz einiger kleinerer Umbesetzungen konnten sie einen festen und treuen Fankreis halten und stetig erweitern. Gewürdigt wurde diese unlängst mit dem Kinofilm "PJ 20", unter der Regie von Cameron Crowe (u. a. "Almost Famous). Ich sag' euch: allein das Lesen der Liner-Notes Crowes, zu Beginn des Booklets dieser schön aufgemachten Doppel-CD, machen einem den Mund wässrig und man giert danach, diesen Film zu sehen. Durch über 30.000 Stunden an Filmmaterial haben sich Crowe, Band und Crew gewühlt und offenbar etliches an tollen Aufnahmen ans Tageslicht gebracht.
Die Songs aus dem Film sind auf der ersten Scheibe hier enthalten. Dabei ging es oft nicht um die beste Soundqualität, sondern um das Ereignis. Klar, fehlen hier die Bilder um das perfekt zu machen, aber Alive - leicht schlampig und in grenzwertiger Qualität - erzeugt auch hier diese Bilder nur im Kopf des Hörers. Dreht die Anlage auf und lasst euch mitreißen.
Auf ihrer ersten Europatournee (1992) spielten PEARL JAM auch einen Akustikgig in Winterthur, Schweiz, von dem hier Garden stammt. Wie angesagt die Band bereits in diesem frühen Stadium war, kann man an dem lautstarken Mitsingen der Fans hören.
Ja, es ist bei jedem Song genau aufgeführt, wo und wann er aufgenommen wurde und wer am 10. März 1992 in der Hamburger Markthalle war, wird sich freuen, hier noch einmal in das pulsierende Why Go eintauchen zu dürfen.
Die Soundqualität bei Black - wir sind immer noch im Jahr 1992 - ist dann deutlich besser, geschuldet der damals in Mode gekommen "Unplugged"-Performance. War es hier das erste Mal, dass Veder Rickie Lee Jones' We Belong Together ans Ende des Songs setzte?
Als Beispiel, welche Power und gleichzeitig hypnotische Faszination diese Band auszustrahlen in der Lage ist, soll hier Black angeführt werden. 1995 in Neuseeland aufgenommen, kann sich diese Mischung aus wilder Aggression und süßer Verführung mit der Magie von U2 problemlos messen.
Als weiterer Höhepunkt und als Verneigung vor ihrem Mentor Neil Young ist hier ein Mitschnitt von Walk With Me (von dessen "Le Noise" Album) enthalten. Aufgenommen bei einem von Youngs "Bridge School" Konzerten und natürlich mit dem Meister selbst auf der Bühne.
Wenn man sich zu diesen ganzen Songs noch die zweifellos beeindruckenden Bilder vorstellt, wird man sich schnellstmöglich nach einem Kino umsehen, in dem dieser Film läuft, denn zweifellos ist das hier nur die halbe Miete.
Bis dahin gibt’s aber hier noch Trost und eine weitere CD mit etlichen Schmankerln. "Rarities and Inspiration" betitelt, finden sich hier zum Beispiel die Demos zu Times Of Trouble, welcher zu den Songs gehört zu denen Eddie Vedder damals den Gesang für seine "Bewerbung" bei PEARL JAM aufnahm. Aus Times Of Trouble wurde letztendlich Footsteps - hier in seiner frühesten Form zu hören.
Weitere Demos finden sich, die später "weiter entwickelt" wurden. Matt Camerons Demo von Need To Know wurde später PEARL JAMs The Fixer. Mike McCreadys akustische Instrumentalversion von Given To Fly lässt schon die spätere Klasse des Songs ahnen. Der oftmals melancholische Charakter der Band - Hauptgrund, warum ich mir da manchmal schwer in mit denen tue - offenbart sich deutlich im Nothing As It Seems Demo. Liest man im Booklet über die Verbeugung McCreadys vor PINK FLOYD, anhand seines Solos, gewinnt das wieder eine neue Dimension.
Wie auch der Song, wenn er gleich anschließend in einer berauschenden Live-Fassung geboten wird. Klasse!
Neue Dimensionen hat auch dieses Album für mich eröffnet und ich bin mir sicher, der Film wird ein Vielfaches tun. Dass ich mir den anschauen werde, ist so sicher, wie das, was ein Fan in jenem Film sagt: "That's why you go see Pearl Jam. It's different every night.