Penny Jo Pullus Through The Glass, MaHatMa Music, 2012 |
Penny Jo Pullus | Vocals, Acoustic Guitar | |||
Ron Flynt | Bass, Acoustic Guitar, Keyboards, Vocals | |||
Matt Giles | Electric Guitar | |||
John Bush | Drums | |||
John Jordan | Bass | |||
Ian McLagan | Hammond B-3 | |||
Eric Hisaw, Steve Allen, Whit Williams | Electric Guitars | |||
Jimmy LaFave, Will Sexton, Bonny Holmes | Vocals | |||
Cleve Mattersley | Slide Guitar | |||
Scott Ebner | Organ | |||
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01. The Knife Feels Like Justice | 07. Baby Please | |||
02. When The Battle Is Over | 08. Every Little Thing | |||
03. Nowhere To Go | 09. Take My Hand | |||
04. Give Back The Key To My Heart | 10. Son Of A Preacher Man | |||
05. Look Out For My Love | 11. Dead Flowers | |||
06. Raise The Dead | ||||
Cover-Alben sind eine heikle Sache, da kann die Gästeliste noch so eindrucksvoll sein. Spannend sind sie nur, wenn den Songs neue Nuancen, neue Deutungen abgewonnen werden. Penny Jo Pullus ist seit Jahren eine gefragte Backgroundsängerin in der Szene von Austin, sie hat die richtige Stimme, um leidenschaftlich und trotzig zu klingen, und sie hat kein schlechtes Händchen, was die Songauswahl angeht.
Und doch ist "Through the glass" ein sehr zwiespältiges Vergnügen. Weil es Songs gibt, aus denen auch die einstige Frontfrau der Band GREEZY WHEELS nichts mehr herauskitzeln kann – und es auch gar nicht erst versucht. Son of a preacher man zum Beispiel braucht in einer fast originalgetreuen Version niemand mehr; Raise the dead versucht Pullus genauso flehend zu singen wie Emmylou Harris – was ihr nicht gelingt. Am deutlichsten aber geht Dead Flowers daneben. Ein tief im Drogensumpf steckender Steve Earle konnte das Stones-Original noch tiefer in den Morast führen als Jagger/Richards, Penny Jo Pullus übernimmt sich mit der Nummer nur.
Aber es geht zum Glück auch anders: Dr. Johns When the battle is over verwandelt sie zusammen mit Jimmy Lafave in eine angemessen rauhe Gospel-Soulnummer, Neil Youngs Look out for my love ist eine sanfte und zugleich eindringliche Ballade in der einsamen Weite. Drei eigene Stücke verstreut Pullus quer durch das Album, nicht alle bleiben im Ohr, aber die Country-Nummer Baby please beginnt schon mit den unschlagbaren Zeilen "I got Whisky on my breath" und führt von dort direkt in die Nachtstunden, wenn die letzten Gestalten an der Bar noch einen letzten Drink ordern und die Band im Hintergrund leise den Rausschmeißer spielt. Dass Pullus so großartige Musiker wie Ian McLagan oder Will Sexton für das Album verpflichten konnte, spricht für ihren guten Ruf. Leider blitzt deren Können nur ab und an auf dem Album auf.