Perry Keyes Meter, Laughing Outlaw Records, 2005 |
Perry Keyes | Vocals, Guitars | |||
Phil Blatch, Earl Pinkerton | Bass | |||
Bek-Jean Stewart | Drums | |||
Edmond Kairouz | Guitars, Accordion, Vocals | |||
Warren Bright, Michael Carpenter | Keyboards | |||
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CD 1: | ||||
1. Sweaty Sneakers | 6. Service City | |||
2. 2nd Time I Saw You | 7. Vicious Left Hook | |||
3. Beer And Cigarettes | 8. Growing Up In The Dark | |||
4. Some Aches | 9. Nye | |||
5. Wide Streets | ||||
CD 2: | ||||
1. Bonfires Of June | 6. Where's My Darling Tonight | |||
2. Just Like A Steam Train | 7. Fairfield Girl | |||
3. Discount Bottle Shop | 8. When Things Wear Out | |||
4. Sandra's On The Way | 9. Matraville Trees | |||
5. Have Some Fun | ||||
Wer, wie Perry Keyes jahrelang als Taxifahrer durch Sydney gurkt, hat sicherlich einiges zu erzählen. Keyes verbringt seine tägliche Arbeitszeit am Puls des aktuellen Geschehens, hört dies und sieht jenes. Was liegt da näher, als sein Debutalbum "Meter" zu nennen. Keyes' Taxometer als Ausgangspunkt aller Geschehnisse.
Im Zentrum Sydneys liest er seine Geschichten auf, Geschichten von einfachen Menschen, Träumern und Verlierern, Verliebten und Gestrauchelten. Charaktere, die ihr Heil in Drogen jeglicher Art suchen, unfähig den Fallstricken der Unterklasse zu entkommen.
Herzlich und traurig, rau und desillusioniert, bisweilen romantisch geht es in Perry Keyes' Sydney zu. Auf jeden Fall glaubhaft und echt. Der Mann hat seine Erfahrungen gesammelt und katalysiert sein Wissen in Musik und Texte.
Schon die ersten Takte dieses Doppelalbums verraten ihn wohl als grossen Bruce Springsteen-Fan. Nicht wahr, Perry, dies kann doch wohl kein Zufall sein ? Nun ja, es gibt tatsächlich schlechtere Vorbilder als den Boss. Wer den Springsteen-Katalog mag, dürfte mit Perry Keyes Songsammlung jedenfalls bestens klar kommen.
Nicht nur die Art und Weise wie Keyes seine Stories erzählt, nein, es ist auch diese typische Melange aus perlendem Piano, taumelnder Kirmesorgel, zupackender Telecaster und ungekünsteltem Gesang, der irgendwo jenseits von 'schön' liegt, aber dennoch zu gefallen weiss. Klassischer Songaufbau, altbekannt, aber immer wieder gern genommen.
18 Songs lang hält Keyes die Spannung meistens recht hoch, überrascht mit der einen oder anderen Killer-Hookline und stellt sich und seine Band als hemdsärmelige Sympathen dar, die ihre Musik um der Musik willen praktizieren und jedwede Allüren verachten. "Meter" ist ein lebendige Skizze Sydneys, ein Abbild des wahren Lebens jenseits von Glanz und Glitter. Doch, doch, "Meter" ist wirklich eine runde Sache geworden. Trotz aller Einfachheit, sehr liebenswert.