The Last Ghost Train Home, Laughing Outlaw Records, 2007 | ||||
Perry Keyes | Vocals, Guitars | |||
Edmond Kairouz | Guitar, Vocals | |||
Earl Pinkerton | Bass | |||
Bek-Jean Stewart | Drums, Vocals, Percussion | |||
John Gauci | Piano, Hammond Organ | |||
| ||||
1. The Day John Sattler Broke His Jaw | 7. Matthew Talbot's Blanket | |||
2. Kids Day | 8. In Ancient Rome | |||
3. Double On The Main Game | 9. Dale Buggins Dream | |||
4. Sideshow Alley | 10. Joe Strummer | |||
5. Peter Cottonball | 11. The Last Ghost Train Home | |||
6. At The Speedway | ||||
Auf dem Cover des neuen Perry Keyes-Albums prangt ein angriffslustiger Kirmesboxer, ein Bild, das sich in Keyes' Lyrics einige Male widerspiegelt, erzählt doch der australische Autor nur allzu gerne von seinen Kindheitserinnerungen, die sich in seiner Heimatstadt, dem Moloch Sydney zutrugen. Keyes, dessen Fabulierkunst auf anrührend romantische Art und Weise sehr lebendig wirkt, schwadroniert über Jahrmarktserinnerungen, über gebrochene Kieferknochen idolisierter Rugbyspieler, über Football, über Speedway-Rennen und allerlei andere farbenprächtige Geschehnisse. Natürlich verfechtet er hie und da auch den während seiner Adoleszenz wohl noch allgegenwärtigen Gemeinschaftssinn, den Zusammenhalt der Arbeiterklasse, der in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit rasant auseinanderbröselt. In Zeiten, wo Solidarität für ein archaisches Verhaltensmuster gehalten wird und jeder zum Einzelkämpfer mutiert, schafft Keyes es, den Hörer ganz sacht in seine Stories hineinzuziehen und für sich einzunehmen. Seine Short Stories sind scharf gezeichnet und absolut unterhaltsam. Das hat sicherlich auch was von Bruce Springsteen, was ich als ausgesprochenes Lob verstanden wissen möchte. Auf Perry Keyes' Website gibt es in der Rubrik 'The Glossary' erhellende Erkenntnisse und Insiderwissen über Sydney und Keyes' vielfältig schillernde Schauplätze.
Keyes und seine Band, zu der u. a. auch weiterhin die Schlagzeugerin und Sängerin Bek-Jean Stewart gehört, die uns im Frühsommer mit ihrem Debutalbum "Junior Years" überraschte, musiziert gänzlich unüberhörbar im Stile des großen New Jersey-Helden Bruce Springsteen, dessen Dramatik, Dynamik und Spannungsbögen die Keyes-Combo wohl verinnerlicht haben muss. Das kann kein Zufall sein.
Auch wenn hier vieles an den alten Boss erinnert, bereitet "The Last Ghost Train Home" dem geneigten Hörer sicherlich eine Menge Spaß, weil Perrys herrlich erzählten Geschichten in diesem musikalischen Umfeld um so lebendiger werden und so einen fast unwiderstehlichen Charme versprühen. Ein Album, das einem sehr wohl ans Herz wachsen kann.