Letters to a stranger, Curzweyhl, 2007 | ||||
Sonja Kraushofer | Vocals | |||
Martin Hoefert | Cello | |||
Holger Wilhelmi | Cello | |||
Johannes Kramer | Doublebass, Cello | |||
John Abdelsayed | Percussions | |||
Gäste: | ||||
The Philharmonic Chamber Orchestra of Wernigerode | ||||
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1. Strange | 7. Untiteled | |||
2. Stained | 8. Buried | |||
3. Wishful | 9. Blue | |||
4. Everlasting | 10. Stranger | |||
5. Fateful | 11. Merciless | |||
6. Mean | ||||
Zwei Seelen begegnen sich in diesem Universum und versinken in einem Mahlstrom der Gefühle: Anteilnahme, Anziehung und Begehren, Freundschaft, Geborgenheit und Glück, Hingabe, Hoffnung und Leidenschaft, Verbundenheit und Verlangen, Verständnis und Vertrauen, Zuneigung und Zuversicht. Liebe?
Doch Angst, Einsamkeit und Enttäuschung, Furcht, Leere, Leid und Schmerz, unerfüllte Sehnsucht, Trauer und Verletzlichkeit sind ebenfalls Wegbegleiter, die Kehrseite der Medaille und das eine kann ohne das andere nicht existieren.
"Letters to a stranger", das vierte Album von L'AME IMORTELLE-Sängerin Sonja Kraushofers Solo-Projekt PERSEPHONE ist lyrisch wie musikalisch eine kreative Auseinandersetzung mit diesen Gefühlsstürmen, wobei der vordergründige Schwerpunkt auf der Gruppe der weniger angenehmen Empfindungen liegt.
Genau wie sich die meisten Gefühle nicht rationell erklären lassen, so ist es mir praktisch unmöglich in Worte zu fassen was meine Faszination für "Letters to a stranger" ausmacht.
Ist es einfach das Gefühl einen Spiegel der eigenen Gefühlswelten vorgehalten zu bekommen? Sind es die mir aus der Seele sprechenden Texte? Ist es die allgegenwärtige, eindringliche Melancholie? Ist es Sonja Kraushofers großartige Stimme, deren Zauber man sich selbst dann nicht entziehen könnte, wenn sie das Telefonbuch von Wernigerode rezitieren würde?
Der persönliche emotionale Zugang entscheidet am Ende darüber ob "Letters to a stranger" mit seiner zurückhaltenden Mischung aus Neoklassik, Gothic und Chanson zur intimen Herzensangelegenheit oder zu einem Buch mit sieben Siegeln wird.
Allein deshalb kann und will ich mich gar nicht objektiv zu diesem Album äußern, abgesehen davon, dass die liebevolle Verpackung in einer schönen Schachtel, das ästhetische Artwork und die Songtexte in Form von 11 einzeln beigelegten Briefen eine der wirkungsvollsten Kopierschutzmaßnahmen darstellt, die mir jemals begegnet ist. Das ist eine würdevolle visuelle Ergänzung eines einzigartigen Albums.