Pete Townshend

Das Zeitalter der Angst

( English translation by Google Translation by Google )

Buch-Review

Reviewdatum: 04.10.2020
Stil: Roman
Autor: Pete Townshend
Seitenzahl: 280
ISBN: 978-3-85445-685-8
Preis: 23,00 EUR

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Verlag: Hannibal Verlag


Redakteur(e):

Epi Schmidt


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The Who


Bis auf gelegentliche “Zutaten“ von Bassist John Entwistle, war Pete Townshend, in den bald 60 Jahren (!), die THE WHO existieren, nahezu alleinverantwortlich, für die Songs der Band und damit neben der Musik auch für die Texte. Und damit für die Botschaften, bzw. Geschichten, die diese transportierten. Dass das recht bald zur ersten “Mini-Oper“, A Quick One (While He's Away), und bald darauf zu “Tommy“ führte. Später gab es noch das “Lifehouse“-Projekt und Bruchstücke davon taumeln bis heute durch's WHO-Universum.

Es ist also klar, in Townshends Kopf spielte sich schon immer viel ab. So hat er sich bereits 1971 das Internet “ausgedacht“. Was nun aber zu weit führt. Zu seinen jüngsten Kreationen gehört die Story um den Pub Rock-Sänger Walter und da Rock Opern aktuell nicht so in Mode sind, wurde ein Buch daraus. Ein “Kunstroman“, wie es auf Cover steht.

Als leichte Kost – wenngleich dann und wann amüsant – kann man “Das Zeitalter der Angst“ nicht bezeichnen. Scheint es zunächst um die Geschichte von zwei seelenverwandten Musikern zu gehen, der eine am Beginn, der andere am Ende seiner Karriere, verzwickt sich die Angelegenheit recht schnell und selbst der Erzähler (das Buch ist in der Ich-Form geschrieben, Townshend nennt sich hier Louis Doxtader) hat Schwierigkeiten, die Fäden in der Hand zu behalten. Der jahrelange Drogenmissbrauch? Gleich vier, eigentlich sogar fünf umwerfende Frauen bringen zusätzliche Verwirrung in die Geschichte. Die natürlich nicht gänzlich ohne THE WHO-Reminiszenzen auskommt. Vom Rockstar, der sich, wie einst Tommy, mit dem Drachenflieger in die Lüfte erhebt, über den Bandnamen HERO GROUND ZERO (ein Song mit diesem Titel findet sich auf dem letztjährigen Studioalbum) bis zum Ausruf von Bandleader Crow: “Wir sind doch nicht die verdammten Who!“.

Man braucht schon etwas Durchhaltevermögen um der Story folgen zu können und auch ein gewisses Aufnahmevermögen um die detailreich dargestellten Situationen und Personen von Townshend zu verarbeiten. Größte Herausforderung, für mich, waren die oft über eine ganze Seite reichenden Beschreibungen von Klängen und Bildern, die scheinbar willkürlich zwischen die Story von  gestreut sind. Im Kontext aber doch wohl irgendwo Sinn machen. Für Sex, Drugs, Rock'n'Roll und auch Liebe und Kunst ist jedenfalls gesorgt, ohne dass es einen großen Spannungsbogen gäbe.

Letztlich hat Townshend einen ganz passablen Roman abgeliefert, der oft überraschende Wendungen nimmt und sogar so eine Art Happy End findet. Am Schluss erfährt man, dass der Autor diesen Buch bereits 2013 fertiggestellt hat, was wiederum erklärt, wo mancher WHO-Song herkommt (s. Hero Ground Zero) und dass der Plan, eine weitere Oper – wie auch immer die dann aussehen soll – aus dieser Geschichte zu machen, noch nicht gänzlich aufgegeben ist. Wir sind gespannt, Pete.

 

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