Dortmund, Westfalenhalle, 16.11.2005 | |
Genau aus diesem Grund schaue ich mir MAFFAY auch in der Westfalenhalle an. Und selbst Peter gab mir später Recht, er freute sich auch wieder in dieser schönen Halle zu spielen. Allerdings hat der Maffay-Tross auch vor gut einer Woche in der Arena Oberhausen halt gemacht und diese fast gefüllt. Der Mann ist gefragt. Das anwesende Publikum ist überwiegend schon bei seinem ersten Hit Du im Jahre 1970 volljährig gewesen. Der Stimmung tut es keinen Abbruch, die Westfalen Halle ist zu 98% ausverkauft. Von der Decke lassen sich Peter Maffay und Band abseilen, landen im Publikum und bahnen sich ihren Weg zur kleinen, Vorgelagerten Vorbühne. Heute gibt es quasi zwei Sets. Ein "leises" Set, was auf kleiner Bühne mit minimalistischen Instrumentarium vorgetragen wird, und dann das "laute" Set, welches auf der Hauptbühne ein Rock'n'Roll- Feuerwerk abbrennen sollte. Beide Bühnen sind über Laufstege verbunden, auf denen die Musiker im Laufe des Abends einige Meter zurücklegen werden. Innerhalb dieses Carrés befindet sich der so genannte "Front of stage"- Bereich, für den es ein limitiertes Kartenkontingent gab, für die knallharten Fans sozusagen. Bei den ersten sieben Songs sehen sie allerdings Maffay & Band nur von hinten, bzw. auf den großen Leinwänden rechts und links der Hauptbühne. Beim Hauptset sind sie dafür hautnah dabei. | |
Carl Carlton hat ja kurz vor der Tour den Abgang gemacht, ich muss zugeben, dass ich ihn nicht sehr vermisse. Mit Pascal Kravetz und Peter Keller hat er zwei fantastische junge Gitarristen am Start, angry young men, die erfrischend locker aufspielen, der Sound einer Gretsch ist eh unverkennbar. Und jene fantastische Gitarre fand währen der gesamten Show fast ständige Verwendung. Riffs aus drei Gretsch Gitarren zeitgleich, genial! Ken Taylor und Bertram Engel sorgen für den soliden Rhythmusteppich, während Jean Jacques Kravetz am Synthesizer eher unauffällig wirkt. John Smith am Saxophon hat mit Mühe und Not die Wirbelstürme in Florida überlebt und fast alles verloren was er hatte. Was gibt's da besseres zu tun als mit Maffay & Band auf Tour zu gehen und ordentlich selber zu wirbeln. Peter Maffay ist in Form, jeder Ton sitzt. Nicht ein Misston, und das über zweieinhalb Stunden. Pausen gönnt sich der "laufende Meter" nur zwei. Eine als Pascal Kravetz Unser Lied allein am Piano präsentiert. Und bevor sich jemand wundert, ja, er ist der Sohn von Keyborder Jean Jacques Kravetz und hat tatsächlich mit Udo Lindenberg im zarten Alter von zehn Jahren Wozu sind Kriege da gesungen. Die andere Pause, wenn auch nur stimmlich, bei dem von Betram Engel vorgetragen Everything Is Different Now. Ehrlich? Der Song war so nötig wie 'ne Blase am kleinen Zeh. Da wäre ein alter Gassenhauer passender gewesen. | |
Vorher sang Peter Maffay mit der talentierten, und nebenbei hübschen, Mayque Tiefer in komplett anderem Arrangement als unsereins es von der LP gewohnt ist. Danach gibt's noch James Blunt's Beautiful im Duett. Das Publikum freut sich. Ich war am Bierstand. | |
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Jetzt geht's endlich "ordentlich" weiter. Freiheit die ich meine, Schatten in die Haut tätowiert (Klasse!!!) , Sonne in der Nacht. Das rockt. Peter grinst über beide Backen, schüttelt Hände, knuddelt Kinder. Maffay 2005 ist ein Familien-Konzert. Aber wer kann schon von sich behaupten, drei Generationen begeistern zu können? Die ROLLING STONES sicherlich, aber an die Auftritte mit denen hat der Peter ja keine allzu guten Erinnerungen. Der vor knapp einem Jahr verstorbene Sänger der Band KARAT, Herbert Dreilich wird mit zwei Songs gewürdigt Mich zwingt keiner in die Knie und dem wohl unvermeidlichen Über Sieben Brücken musst Du gehen. |