Petter Carlsen You Go Bird, Function Records/Cargo Records, 2016 |
Petter Carlsen | Vocals, Guitar, Piano | |||
Christer-André Cederberg | Guitar, Backing Vocals | |||
Bernt A. Moen | Keyboards, Piano, String Arrangements | |||
Glenn Phillip Nilsen | Bass | |||
Wetle Holte | Drums, Percussion | |||
Guests: | ||||
Are Kvamstad | Guitar, Lap Steel Guitar | |||
Erland Dahlen | Drums, Percussion, Tambourine | |||
Natasha Angel Dahle | Backing Vocals | |||
Daniel Hovik | Keyboards | |||
Tonje Unstad | Vocals | |||
Bjarne Severinsen | Bass | |||
Johne Malmedal | Drums | |||
Elisa Herbig | Cello | |||
Karolin Broosch | Violin | |||
Ole Jørgen Bardal | Saxophone | |||
Thomas Grønbech | Fender Rhodes | |||
Anneke van Giersbergen | Vocals | |||
Danny Cavanagh | Vocals, Guitar | |||
| ||||
01. You Go Bird | 06. From Now On | |||
02. Pull The Brakes | 07. Paindrops | |||
03. The Sound Of You And Me | 08. Half | |||
04. A Taste Of What's To Come | 09. The Race Is On | |||
05. If Said Was Done | 10. In The Time After | |||
Der Norweger Petter Carlsen (LONG DISTANCE CALLING und PIL & BLUE) veröffentlichte 2012 sein zweites Album "Clocks Don’t Count". 2014 folgte “Sirens”. Jetzt platziert er den bereits 2009 ausschließlich in seinem Heimatland erschienenen ersten Studio-Longplayer “You Go Bird“ (als Neuauflage) auch hierzulande im Handel. Wir führten uns das zehn Songs umfassende Werk für Testzwecke zu Gemüte.
Trotz der schier unüberschaubaren Menge von Tonträgern, mit denen der Musikmarkt (neben den bereits im Verkauf befindlichen) quasi tagtäglich aufs Neue überschwemmt wird, muss man die wirklich hörenswerten Exemplare mit der Lupe suchen. Zahllose davon werden sicher gar nicht erst entdeckt. Was für ein Glück, dass die hier beschriebenen Aufnahmen dieses Schicksal nicht erleiden müssen, sondern (ganz im Gegenteil) die ihnen gebührende Wertschätzung endlich auch jenseits der Grenzen Norwegens erfahren.
“You Go Bird“ begeistert vom ersten bis zum letzten Moment. Jeder Ton und jeder Takt sitzen genau dort wo sie hingehören. Jeder der hier zu erlebenden Tracks besticht auf seine ganz eigene Weise mit dem gewissen Etwas. Stilsicher sorgt deren Schöpfer für Harmonie, Atmosphäre, Vielfalt und (letztlich am allerwichtigsten) prima Laune. Es dürfte keineswegs selbstverständlich sein, dass Kompositionen, die (wie diese) bereits einige Jahre auf dem Buckel haben, dermaßen unangestaubt und frisch wirken, dass sie problemlos in die heutige Zeit passen. Und obendrein auch noch auf gesteigertes Interesse stoßen. Diese Musik erzeugt angenehme, positive und melancholische Stimmungen beim Hörer. Das liegt zum einen an den Liedern, die auf einer tatsächlich ideal (beinahe schon perfekt, aber trotzdem nicht steril oder glatt) ausbalancierten Stile- und Unterstile-Mixtur von Singer-Songwriter, Pop, Folk, progressivem Rock und symphonischen Einschüben mit ein paar harten Passagen, die stellenweise in Richtung Metal abschweifen, basieren. Die andere Seite der Medaille setzt sich aus der virtuosen instrumentalen und feinfühligen gesanglichen Umsetzung der wohltuenden Songperlen im Studio und schließlich die professionelle Produktion zusammen.
Petter Carlsen hatte sich für diese Einspielung damals bewährte Wegbegleiter und etliche Gäste, darunter die großartige Niederländerin Anneke van Giersbergen (ex-THE GATHERING), sowie Danny Cavanagh von der unvergleichlichen britischen Prog Formation ANATHEMA ins Studio geholt. Das Ergebnis spricht dank seines hohen Niveaus bis heute absolut für sich. Da hört man gerne öfter als bloß einmal zu. “You Go Bird“ zählt ohne Zweifel jetzt schon zu den heißen Anwärtern auf den Thron bei der Wahl zum ‘Singer-Songwriter-Album des Jahres 2016‘.