Phil Collins

Going Back - Live At The Roseland Ballroom, NYC

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 09.11.2010
Jahr: 2010
Stil: Soul

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Phil Collins
Going Back - Live At The Roseland Ballroom, NYC, Eagle Vision, 2010
Phil CollinsLead Vocals
Brad ColeKeyboards
Chester ThompsonDrums
Daryl StuermerGuitar
Bon Babbitt (Funk Bros.)Bass
Eddie Willis, Ray Monette (Funk Bros.)Guitars
Leslie SmithBacking Vocals, Percussion
Guy Barker, Tom Rees RobertsTrumpets
Phil ToddBaritone Sax, Flute
Graeme BlevinsTenor Sax, Flute
John AramTrombone
Lynn Fidmont, Connie Jackson, Amy Keys, Lamont van Hook, Terron Brooks, Bill CantosBacking Vocals
Produziert von: Joe Thomas (Director) Länge: 126 Min 00 Sek Medium: DVD

Tja, wenn man im Geld schwimmt, lassen sich Kindheitsträume natürlich ganz leicht erfüllen. Phil Collins, der bald 60-jährige ehemalige GENESIS-Drummer und Sänger, der in den ausgehenden Siebziger Jahren bei Insidern auch für seine Beiträge zur Jazz-Rock Truppe BRAND X geschätzt wurde, hat alleine als Solokünstler mehr als 100 Millionen Platten verkauft , ganz zu schweigen von den zig Millionen Albenverkäufen mit GENESIS. Also, fällt es ihm nicht schwer, sich eine hochkarätige Band, besser gesagt Big Band, zusammenzustellen und seine Lieblingsmelodien aus den frühen und mittleren Sechziger Jahren zu reaktivieren, jene kribbeligen Motown-Ohrwürmer, die Klein-Phil einst auf der Schulbank die Sinne verdrehten und in ihm den Wunsch wachsen ließen, eines Tages selbst in der großen Welt des Pop Fuß zu fassen.

Aufgrund einer partiellen Berufsunfähigkeit, die ihm seit 2009 wegen einer Halswirbeloperation das Schlagzeugspielen verbietet, kapriziert sich Phil Collins nun auf's Singen. Das kann er eigentlich recht gut. Viele olle GENESIS Kamellen (z.B."Trick Of The Tail") aus den mittleren Siebzigern bleiben unvergessen, einige seiner Solotracks, bei denen er ein feines Gespür für tolle Popsongs entwickelte, natürlich auch. Mit dem Motown-Klassiker der SUPREMES, You can't hurry love feierte er einst seinen ersten US-amerikanischen Nummer Eins Hit, und ließ schon damals sein Faible für die Motown-Welt erahnen.

2010 endlich fügt er schließlich die losen Enden seiner unterschiedlichsten Karrierestränge zusammen und macht aus seinem musikalischen Leben eine runde Sache. So sieht Mr Collins es zumindest selbst, wie er in dem beigefügten Bonus-Interview dieser Konzert DVD verlauten lässt. Das klingt schlüssig und sorgt beim Künstler für persönliche Zufriedenheit und Dankbarkeit. Vor allen Dingen, weil er mit einem Teil seiner alten Helden noch gemeinsam musizieren darf. Die legendären Funk-Brothers, in persona Bob Babbitt (Bass), sowie Eddie Willis und Ray Monette (Guitars) bringen einen Gutteil Authentizität in den 'Roseland Ballroom' in New York City. Einen schönen fetten Bläsersatz und eine Horde von Backgroundsängern hat sich der gute Phil auch geleistet. Glücklicherweise muss man hier wohl sagen, denn Collins' Stimme besitzt nicht den Stimmumfang, die seelenvolle Tiefe und das beschwingte Charisma, um die guten alten Klassiker vollends zu revitalisieren. Das klingt nicht schlecht, überzeugt gesanglich aber nur teilweise. Phil Collins ist nun wahrlich kein Soulsänger. Seine Big Band, zu der auch seine alten Weggefährten Daryl Stuermer (Guitar) und Chester Thompson (Drums) gehören, zeigt sich jedoch in guter Form, bringt die alten Schlager zum Swingen und Grooven. Da das Material fast ausschließlich aus qualitativ hochwertigen Top-Ten Hits besteht, die einem über die Jahre mehr oder weniger im Ohr hängen blieben, rennt Collins bei seinem New Yorker Konzertpublikum natürlich offene Türen ein.

Der Zuschauer zu Hause sollte tatsächlich abwägen, ob er einen nicht immer prickelnden Aufguss dieser Soul-Standards aus dem Halse von Phil Collins braucht. Echten Phil Collins Fans wird das egal sein, weil sie diesen Star möglicherweise idolisieren. Aber ganz nüchtern betrachtet, bleiben die alten Motown-Songs im Original einfach unübertroffen. "Going back" bleibt letztlich in der Kann-man-sich-mal-kaufen, muss-man-aber-nicht Kategorie stecken.

Frank Ipach, 06.11.2010

 

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