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Warhorse

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.02.2012
Jahr: 2012
Stil: Heavy Metal

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Redakteur(e):

Ralf Frank


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Warhorse, ASR/Soulfood, 2012
Pete LovellVocals
Rinus VreugdenhilBass
Laurens BakkerDrums
Peter BourbonGuitar
Mike FergusonGuitar
Produziert von: Oscar Holleman Länge: 57 Min 04 Sek Medium: CD
01. Battle Plan08. My Kinda Woman
02. Shadow of the Damned09. The Price I Pay
03. Rejected10. War Horse
04. Edge of Hell11. We're Not Alone
05. The King is Losing his Crown12. Stand My Ground
06. Think I Lost my WayBonus Track:
07. Killer in my Sights13. Eternal Dark MMXI

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Mit PICTURE meldet sich einer DER Heavy Metal Pioniere des europäischen Kontinents zurück auf dem Schlachtfeld und um die Steilvorlage des neuen Albumtitels "Warhorse" aufzugreifen, "das alte Schlachtross reitet wieder" (fünf Euro ins Phrasenschwein).

PICTURE wurde 1979 von Sänger Ronald van Prooyen, Gitarrist Jan Bechtum, Drummer Laurens "Bakkie" Bakker und Bassist Rinus Vreugdenhil gegründet. In diesem "Classic" Line Up veröffentlichte die Band ihr 1980er selbst betiteltes Debut sowie das 1981er Folgealbum "Heavy Metal Ears".
Auch wenn das Debut noch etwas "krautig" daher kam, reihte sich die Band spätestens mit ihrem zweiten Album nahtlos in die Riege der Metalikonen jener Tage ein, als da wären SAXON, MOTÖRHEAD, ACCEPT, JUDAS PRIEST oder TYGERS OF PAN TANG und man "befruchtete" sich durchaus gegenseitig, um es einmal höflich auszudrücken (ihr wisst, was ich meine?).
"Heavy Metal Ears" ist dabei gegenüber dem Debut bereits ein Quantensprung, auf dem Album reiht sich ohne Übertreibung eine Granate an die andere, auch wenn man zuvor bereits mit Bombers einen Vorgeschmack auf die Dinge, die da kommen sollten, geliefert hatte.

Ihr drittes Album "Diamond Dreamer" hingegen gilt allgemein als ihr Bestes und zumindest was die Produktion betrifft, kratzt man hier zumindest an internationalem Standard und auch der neue Sänger Shmoulik Avigail klingt nach großem Kino ala Dickinson oder Tate, die Identität hatte man aber für meinen Geschmack bereits bis auf wenige Ausnahmen aufgegeben und sollte sich in der Folgezeit auch nach und nach im Hair Metal Mainstream verlieren. Vier weitere Alben mit wechselnder Besetzung (u. a. verließen die Gründungsmitglieder Bakker und Bechtum die Band, Pete Lovell kam für Avigail) sollten im Jahresrhythmus noch folgen, aber der Zenit war bereits überschritten.

1987 löste sich die Band auf, um kurioserweise noch im gleichen Jahr ein Reunionkonzert in der klassischen Besetzung zu geben, welches aber durch fahrlässiges Missmanagement nicht von Erfolg beschienen war.
Es dauerte gut und gerne zwanzig Jahre, bis man wieder ein Lebenszeichen von sich gab.
Das original Line Up mit Unterstützung ihrer ersten drei Sänger kam zu Proben zusammen und gab auch diverse Konzerte, welche man für ein ltd. ed. Live Album mitschnitt und bei den Gigs feilbot.
Ein neues Studioalbum "Old Dogs, New Tricks" entstand 2009 quasi zu ihrem dreißigjährigen Bandjubiläum, nur um kurz darauf durch den Weggang von Jan Bechtum beinahe erneut vor dem Aus zu stehen.

Mittlerweile hat die Band sich jedoch in neuem Line Up wieder gefestigt und versucht mit dem Studioalbum "Warhorse" einen weiteren Anlauf.
Während Jan Bechtum auf "Old Dogs, New Tricks" mit Old School Hard Rock und Metal liebäugelte, setzen PICTURE diesmal auf lupenreinen Schwermetal, den Produzent Oscar Holleman (WITHIN TEMPTATION, EVANESCENCE etc.) gekonnt in Szene setzt.
Tiefer gestimmte Gitarren und stampfende Riffs bestimmen überwiegend das Geschehen nachdem man mit dem Opener Battle Man inkl. Schlachtenintro zuerst recht flott aus den Hufen kam.
Die Titel und Texte triefen nur so von True Metal Bausteinen, dass selbst die Hüter des heiligen Grals MANOWAR vermutlich vor Neid erblassen werden. Das geht zuerst einmal ganz gut ins Ohr, Nacken und Bein (Shadow of the Damned), wird mit der Zeit jedoch recht eintönig, da zündende Ideen weitestgehend ausbleiben und auch Pete Lovell ein recht übersichtliches Spektrum aufweist. Erst zum Ende hin nimmt die Scheibe wieder Fahrt auf und präsentiert mit dem Titelstück einen High Speed Killer vom Feinsten, da frag ich mich allerdings, warum nicht mehr davon?

Zwischenzeitlich ist noch eine unvermeidliche wie überflüssige Ballade mit dem allerdings passenden Titel Think I Lost my Way zu vermelden und abschließend gibt es noch ein Wiederhören mit dem Titelsong des 1984er Albums "Eternal Dark" in der neu eingespielten MMXI Fassung als erinnerungsträchtigem Bonus, nachdem der reguläre Rausschmeißer Stand My Ground nochmal tüchtig die Gehörgänge durchgepustet hatte.
Für Headbanger der alten Schule gibt es bei "Warhorse" kaum etwas zu mäkeln, PICTURE Fans der Jan Bechtum Ära und insbesondere von "Heavy Metal Ears" müssen sich jedoch leicht umorientieren.

Zu ihren besten Zeiten tourten PICTURE mit vielen damaligen Genregrößen wie AC/DC, SAXON, Ted Nugent, ROSE TATTOO oder APRIL WINE quer durch Europa, bis auf Letztere gibt es sie alle noch und bis auf Erstere wäre eine Neuauflage durchaus im Bereich des Möglichen, zumindest mit den unermüdlichen Sachsen könnte ich mir das sogar sehr gut vorstellen, aber auch im Paket mit den runderneuerten ACCEPT ginge das Konzept sicherlich auf.
Mal schauen, was uns der kommende Konzertsommer so bringen wird, zurzeit sind erst mal nur handverlesene Gigs wie z. B. im Rock Temple in Kerkrade am 7.4.12 in Aussicht.
Man sieht sich.

Ralf Frank, 07.02.2012

 

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