Pierce Edens

Stripped Down Gussied Up

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 31.05.2017
Jahr: 2017
Stil: Gothic Folk

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Pierce Edens Homepage



Redakteur(e):

Holger Müller


Pierce Edens
Stripped Down Gussied Up, self-released, 2017
Pierce Edensvocals, guitar, percussion
Kevin Reeseguitar, mandolin, banjo, vocals, percussion
Matthew Neilsonpercussion, vocals, piano
Produziert von: Adam Johnson Länge: 43 Min 13 Sek Medium: CD
01. Sirens07. Body
02. Here08. Further Down
03. The Devile There Too09. I Can't Sleep
04. Daffodils10. Mr. Seigal
05. The Bells Of Marshall11. It's Alright, It's All Wrong
06. The Bonfire

Die Blue Ridge Mountains gehören zu den schönsten Landstrichen Amerikas. Und die Bilder, die sie im Kopf hervorrufen, sind voller Schönheit: klare Blicke, warme Farben, frische Luft und ein bisschen Bluegrass-Romantik...

Aber diese Berge scheinen auch ein düsteres Geheimnis in sich zu bergen. Wie sonst könnten dort Songs entstehen, die den warmen Appalachen-Sound in einen so düsteren Gothic-Folk verwandeln? In den Lyrics der Bluegrass-Helden haben Mord und Totschlag ja schon immer eine prominente Rolle gespielt. Aber spätestens mit David Eugene Edwards und seiner Band 16 HORSEPOWER tauchte der Leibhaftige dann auch in den Instrumenten und Melodien auf und hetzte die Musik(er) auf verschlungenen Pfaden durchs Land.

Pierce Edens ist ein Kind dieser Region. Und in seiner Heimatstadt Asheville dürfen Musiker schon seit langem ihre Dämonen in Kunst verwandeln - fernab aller Charts-Zwänge. Und so verwandelt der Mann mit dem rauhen Bariton auf seinem fünften Album "Stripped Down Gussied Up" den Folk der Berge in ein brodelndes, unheilvolles Gemisch aus düsteren Ankündigungen, melancholischen Balladen, gelegentlichen schweren Schritten und spärlichen Lichtblicken. Edens Vergangenheit als Bluegrass-Musiker ist allenfalls zu erahnen, sein Intermezzo als Punk-Musiker klingt schon eher durch.

Aber für einen Punker beherrschen Edens und sein kongenialer Mitstreiter Kevin Reese ihr Metier viel zu gut: dramatische Gitarren-Riffs und ratternde Percussion ebnen den Weg für Songs, die wie ein alter Zweispanner mit überhöhtem Tempo den Berg herunter jagen. Es heißt: aus dem Weg oder aufspringen - etwas anderes gibt es nicht.

Dazu passt dann auch, dass der einzige Cover-Song auf diesem Album, Mr. Seigal, von Tom Waits stammt. Von dessen brüchiger Selbstdarstellung hat sich Pierce Edens einiges abgeschaut und aus den New Yorker Strassen ins amerikanische Hinterland geholt. Bei der nächsten Tour durch die Blue Ridge Mountains werden die Schatten am Wegesrand garantiert länger wirken als sonst...

Holger Müller, 29.05.2017

 

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