Pink Floyd

Meddle

( English translation by Google Translation by Google )

LP-Review

Reviewdatum: 12.10.2016
Jahr: 2016
Stil: Prog Rock

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Redakteur(e):

Ralf Frank


Pink Floyd
Meddle (Remastered 180g Vinyl), Pink Floyd Records, 2016 (1971)
David GilmourVocals, Guitar, Bass, Harmonica
Roger WatersVocals, Bass, Guitar
Richard WrightOrgan, Keyboards, Vocals
Nick MasonDrums, Percussion, Vocals
Guests:
Seamus the DogVocals (track 5)
Produziert von: Pink Floyd Länge: 46 Min 46 Sek Medium: LP
Side One:Side Two:
01. One of These Days06. Echoes
02. A Pillow of Winds
03. Fearless
(incl. You'll Never Walk Alone)
04. San Tropez
05. Seamus

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Rückblickend lässt sich feststellen, dass die Post-Syd Barrett-Ära für PINK FLOYD eine Art Selbstfindungsphase darstellt, in der man recht ziel- und konzeptionslos herumexperimentierte, von der Szene aber als Visionäre abgefeiert wurde. Diese Ära endet mit der Veröffentlichung von "Meddle" 1971, obwohl die Entstehung ähnlich chaotisch ablief wie bei den Vorgängern.

Der Band fehlte wie immer eine Idee oder ein Thema für das Album, was allerdings auch kein Wunder war, da man sich in einer kurzen Pause zwischen zwei Tourneen befand. Also verlegte man sich wie gehabt auf planloses experimentieren, wie z. B. auf Haushaltsgegenständen zu musizieren, doch auch nach mehreren Wochen war noch nicht ein Song im Kasten. Die Band gab dieser Phase in einem Anflug von Galgenhumor Namen wie "Nothings", "Son of Nothings" und "The Return of the Son of Nothings".
Ein Tontechniker erinnerte sich, dass die Sessions jeweils vom späten Nachmittag bis in die frühen Morgenstunden andauerten, während dessen im Grunde nichts zustande gebracht wurde, außer, dass ab und zu ein Label Manager auftauchte und ein paar Flaschen Wein und Joints vorbeibrachte.

Die Erlösung kam dann in Gestalt des technischen Fortschritts. Hatte man die Vorgänger zum Teil mühsam in einem Rutsch einspielen müssen, konnte man sich jetzt einer 16 Spur Aufnahmetechnik bedienen und verschiedenen Ideen, alte wie neue, getrennt voneinander verwenden und mischen.
Als sich dann die ersten Ergebnisse manifestierten, ließ sich darauf aufbauen und so langsam entwickelte sich ein kreativer Prozess, der in dem 23minütigem Echos mündete, der Rest ergab sich dann wie von selbst.

Photocredit: Storm Thorgerson - Pink Floyd Music Ltd. via Networking Media

Echoes, welches trotz Kürzungen die gesamte zweite Seite des Albums ausfüllt, nimmt bereits die Stilmittel vorweg, die FLOYD auf ihren Folgealben zu Prog Denkmälern werden lassen sollten. Melodische Klangkollagen die an eine untergegangene Unterwasserwelt erinnern folgen dem Ping eines Echolots, im Mittelteil kurz unterbrochen durch eine psychedelische Reminiszenz an die früheren Werke.
Der Opener "One Of These Days (I'm going to cut you into little pieces)" sowie das übergangslose A Pillow of Winds sind in etwa ähnlich gestrickt und könnten aus der gleichen Session herausgelöst worden sein. Fearless dagegen sticht etwas durch die eingewobenen Fangesänge You'll Never Walk Alone und die Stadionatmosphäre der Liverpooler Kop aus der Muckeligkeit hervor, passt sich aber an. San Tropez klingt dann so wie es heißt und in Seamus kommt dann Steve Marriott's Hund gleichen Namens zu Wort, den Gilmour gerade in Pflege hatte. Nett, aber ansonsten nicht weiter erwähnenswert.

Das Album wurde von den Kritiken zwiespältig aufgenommen, erreichte aber in den UK Album Charts einen honorigen Platz 3 wogegen es in USA anfänglich nicht so gut wegkam. Im Nachhinein wurde es aber auch dort Platinum und auch sonst fast überall Gold prämiert. Als Schnittstelle bzw. Bindeglied zur anschließenden Erfolgsgeschichte kann man es durchaus als Meilenstein bezeichnen, das Meisterwerk sollte allerdings erst zwei Jahre später erfolgen.

Der geneigte Fan kann sich diese Entwicklung nun wieder über die original Vinyl Editionen erarbeiten, die als remasterte 180g LPs in den original Cover Reproduktionen neu aufgelegt werden. Das exzellente Mastering übernahmen James Guthrie, Joel Plante und Bernie Grundman, die insbesondere die exzessiv genutzten Stereo Effekte zu einem Erlebnis werden lassen.
Zuerst wurden in einem Rutsch die ersten vier Alben bis einschließlich "Ummagumma" veröffentlicht, darauf folgen jetzt die nächsten Drei, die wir euch hier in kurzer Folge vorstellen werden.

Ralf Frank, 23.09.2016

 

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