Places Of Power

Now Is The Hour

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.01.2009
Jahr: 2009

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Redakteur(e):

Marc Langels


Now Is The Hour, Frontiers Records, 2009
Philip BardowellGesang
Bruce TurgonGitarre, Bass, Keyboards & Schlagzeug
Gastmusiker
Scott McKinstryLead-Gitarren
Produziert von: Dennis Ward Länge: 57 Min 48 Sek Medium: CD
01. In Your Wildest Dreams07. The Passage
02. Make Me Believe08. Always
03. Desires Of Your Hearts09. Hard To Love You
04. One Day10. Light Of My World
05. I Live For You11. Path Of Least Resistance
06. Secrets12. Places Of Power

Die 80er Jahre waren ein Jahrzehnt des Hard Rock. Bands wie etwa BON JOVI, FOREIGNER, SURVIVOR, DEF LEPPARD, JOURNEY oder TOTO veröffentlichten Alben, die heute noch zu Recht als Klassiker gelten. Die Hits der Bands dominierten die Charts und kein Radio kam ohne diese Balladen oder melodiösen Rocker aus. Die Grunge-Welle machte dem ein Ende und lange schien es so, als ob die alten Heroen sich nur noch als Tourbands verstanden, die neue Platten nur veröffentlichten, um einen Grund zu haben, aufzutreten und die alten Songs zu spielen. Aber langsam feiert dieser so genannte AOR (Adult Oriented Rock) eine Art Wiederauferstehung. Nicht nur haben Bands wie TOTO oder JOURNEY ihre besten Alben seit Jahren veröffentlicht, sondern es bilden sich auch neue Formationen und produzieren sehr gelungen Platten - eine davon ist PLACES OF POWER.

Dabei sind PLACES OF POWER keine Band im eigentlichen Sinne, sondern die Kollaboration von Bruce Turgon and Philip Bardowell, die beide die Hochzeiten dieser Musikform selber erlebt haben. Bruce Turgon spielte unter anderem bei FOREIGNER, dem Lou Gramm-Projekt SHADOW KING (bei dem Turgon bis auf einen alle Songs co-komponierte) oder den Solo-Werken von FOREIGNER-Sänger Lou Gramm. Auch bei "Now Is The Hour" steuert Turgon wieder das komplette Songwriting, offenbar alle Instrumente bis auf die Lead-Gitarre (die übernimmt Scott McKinstry) und die Background-Vocals bei. Philip Bardowell (MAGDALEN, früher Peter Criss-Band, BEACH BOYS-Touring Band) überzeugt als Sänger in bester Lou Gramm-Tradition. Die Gitarren sind knackig, nie zu verspielt oder überladen den Song mit frickeligen Soli. Die Keyboards legen nur das Sound-Fundament, dienen aber nicht wirklich als melodieführendes Instrument. Bass und Schlagzeug spielen sehr solide ohne weitere Akzente zu setzen.

Herausgekommen ist dabei ein Album, das jeden Anhänger der oben genannten Bands begeistern dürfte. Denn Turgon und Bardowell sind einige Songs gelungen, nach denen sich auch arrivierte Songwriter wie etwa Mick Jones (FOREIGNER) die Finger lecken würden. Dann müsste er nicht immer Best-Of-Alben mit einigen Bonus-Tracks veröffentlichen, sondern könnte mal wieder eine ganze LP mit starken Stücken vorlegen.

Und nicht nur wegen der Ähnlichkeit mit Lou Gramm sind vor allem das SHADOW KING-Album (auf dem Turgon außer einem alle Songs komponiert hatte) und die FOREIGNER-Alben der 80er Jahre eine gute Referenz für das, was man auf "Now Is The Hour" zu hören bekommt. So hätten einige der Stücke wirklich hervorragend auf "Agent Provocateur" oder aber "Inside Information" gepasst. Als Beispiele seien hier nur der Opener In Your Wildest Dreams oder aber Make Me Believe genannt. Mit einem etwas raueren und aggressiveren Sound können auch Songs wie One Day, Always und Hard To Love You positiv überraschen.

Produktionstechnisch ist hier alles im Lack. Die Songs sind druckvoll abgemischt worden von Dennis Ward (unter anderem PINK CREAM 69 und PLACE VENDOME), die Instrumente sind im Gesamtsound fein ausbalanciert, so dass weder der Bass noch die Keyboards allzu sehr im Vergleich zur Gitarre untergehen. Der Gesang steht deutlich im Vordergrund und weiß konstant mit Ohrwurm-Melodien zu überzeugen.

Auf "Now Is The Hour" wird zwar nichts neu erfunden. Wer diesen Anspruch an die Musik hat, muss leider woanders weitersuchen. Hier wird aber auf sehr gelungene Weise dem Hard Rock der 80er Jahre Tribut gezollt, mit tollen Songs, schönen Melodien und knackigen Gitarren. Sicherlich ist auch die eine oder andere Stelle etwas cheesy geraten - eben typisch 80er Jahre. Als Beispiel sei der Synthesizer-Sound bei Desires Of Our Hearts angeführt. Aber auch dieser Song ist insgesamt gesehen nicht wirklich schlecht geraten, so dass die ein oder andere Schwäche verzeihbar ist.

"Now Is The Hour" ist sicherlich kein Klassiker des Genres wie "4" von FOREIGNER, JOURNEYs "Escape", SURVIVORs "Eye Of The Tiger" oder aber "Time To Burn" von GIANT. Vergleicht man aber das PLACES OF POWER-Debüt mit den Erstlingen der genannten Bands, dann können Turgon und Bardowell ganz gut mithalten. Und wenn sich die Beiden dazu entschließen sollten, noch weitere Alben zu veröffentlichen, dann kann der ganz große Klassiker ja auch noch kommen. So haben PLACES OF POWER zumindest schon einmal ein sehr beachtliches Debüt vorgelegt.

Marc Langels, 24.01.2009

 

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