Plainsong Fat Lady Singing, Blue Rose Records, 2012 |
Iain Matthews | Vocals, Guitar, Percussion | |||
Andy Roberts | Vocals, Guitar, Dulcimer, Mandolin, Bouzouki | |||
Julian Dawson | Vocals, Guitar, Harmonica, Banjo | |||
Mark Griffiths | Vocals, Bass, Mandolin, Guitar | |||
| ||||
01. Milarepa's Song | 11. Lost John | |||
02. Guiding Light | 12. If I Needed Rain | |||
03. All New People | 13. Under The Volcano | |||
04. Raider | 14. Yo-Yo Man | |||
05. Changing Of The Guard | 15. True Story/Sweet Amelia | |||
06. Charlie | 16. Steal That Beat | |||
07. Here Comes The Rain | 17. Needle In The Hay | |||
08. Pilgrims | 18. Sloth | |||
09. Barbed Wire Fence | 19. Gravy Train | |||
10. Old Man At The Mill | ||||
Junge, wie die Zeit vergeht. Dass die guten alten PLAINSONG nun schon seit ca. 20 Jahren unter meinem persönlichen musikalischen Radar umherschwirren, war mir gar nicht bewusst. Das letzte offizielle, "Pangolins" betitelte Album habe ich im April 2003 für dieses Webzine rezensiert. Seitdem herrschte Funkstille. Die umtriebigen Herren Matthews, Dawson, Roberts und Griffiths beschäftigten sich unterdessen mit diversen Soloalben und anderweitigen musikalischen Aktivitäten. Und nun soll also Schluss sein? Vierzig Jahre nach der kultigen PLAINSONG Debut-Langspielplatte "In Search Of Amelia Earheart", die seinerzeit noch in etwas anderer Besetzung aufgenommen wurde. Die uns heute bekannte Kerntruppe aus den eben genannten vier Protagonisten kristallisierte sich dann schließlich mit dem 1992er "Dark Side Of The Room" heraus.
Auch wenn die Band-Geschichte nun überraschenderweise endet, bescheren uns PLAINSONG noch ein würdiges Abschiedskapitel in Form der jetzt erscheinenden "Fat Lady Singing"-Scheibe und gehen glücklicherweise noch ein letztes Mal auf Tour (siehe Tourdaten).
Das gute Stück gleicht einem "Best Of"-Album, spiegelt in ausgesuchten Songs die komplette Karriere dieser starken Truppe wider, der es im Laufe der Jahre meist vorzüglich gelang, ihre vier individuellen und unterschiedlichen Songwriting-Ansätze professionell zu bündeln und gekonnt auf dem Hochseil zwischen britischem Folk, amerikanischem Singer-Songwriter-Stil und gehaltvollem Pop zu balancieren.
Das Interessante und Bemerkenswerte an "Fat Lady Singing" mündet in der Tatsache, dass die neunzehn Tracks schon vor neun Jahren im Zuge der "Pangolins"-Tour "live-im-Studio" vor handverlesenem Publikum in Holland aufgezeichnet wurden. Das nenne ich Weitsicht. Schön auch die Track-By-Track Kommentare im Booklet und die persönlichen Abschiedsgedanken der vier Hauptakteure.
Wer also generell auf das außergewöhnliche Zusammenwirken unterschiedlicher Sänger steht, ein dichtes Geflecht ausgesuchter Saiteninstrumente wie Bouzouki, Dulcimer, Mandoline, Banjo und Akustikgitarren goutiert, exquisiten Mundharmonikaklängen nicht abgeneigt ist, dem manchmal rauen Charme britischer Folkweisen etwas abgewinnen kann und einen gesunden Sinn für popmusikalische Ästhetik entwickelt hat, der sollte hier unbedingt zugreifen. So hört sich Qualität an. Besser kann man eine Karriere nicht zusammenfassen. Hört man den wunderbaren Abschluss-Song Gravy Train wird einem schon ein wenig wehmütig ums Herz.