Seven Days Live, Armoury Records/Eagle Rock, 2008 | ||||
Bret Michaels | Lead Vocals, Rhythm Guitars, Acoustic Guitars, Harmonica | |||
Bobby Dall | Bass Guitar, Piano | |||
Rikki Rocket | Drums, Percussion | |||
Richie Kotzen | Lead Guitar | |||
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01. The Scream | 10. Look What The Cat Dragged In | |||
02. Strike Up The Band | 11. Drum Solo | |||
03. Ride The Wind | 12. Until You Suffer Some (Fire & Ice) | |||
04. Good Love | 13. 7 Days Over You | |||
05. Your Mama Don't Dance | 14. Unskinny Bop | |||
06. Body Talk | 15. Talk Dirty To Me | |||
07. Something To Believe In | 16. Every Rose has its Thorn | |||
08. Stand | 17. Nothin' But A Good Time | |||
09. Fallen Angel | ||||
Die gemeinhin dem Glam Metal oder auch Hair Metal zugeordnete, amerikanische Band POISON trat am 23ten April 1993, während ihrer 'Native Tongue' World Tour, im altehrwürdigen Hammersmith Apollo in London auf. Mit 'Seven Days Live' kann jetzt erstmals die gesamte Show im Audioformat nacherlebt werden.
Drei Gründungsmitglieder, der Anfang der 1980er in Harrisburg, Pennsylvania, formierten Truppe, nämlich Sänger BRET MICHAELS, Bassist BOBBY DALL und Schlagzeuger RIKKI ROCKETT standen damals mit dem 1992 dazu gestoßenen und inzwischen äußerst renommierten Gitarristen RICHIE KOTZEN auf der Bühne.
POISON kamen natürlich nicht darum herum, ihre Gassenhauer wie Your Mama Don't Dance, Something To Believe In, Fallen Angel, Look What The Cat Dragged In, Unskinny Bop, Talk Dirty To Me, Every Rose Has Its Thorn und Nothin' But A Good Time (I Won't Forget You und I Want Action fehlen) auf die Menschenmenge loszulassen. Das taten sie nur allzu gerne, wohl wissend was die Fans von ihnen erwarteten. Diese wiederum dankten es ihnen, indem sie mitgingen.
Aber nicht nur die Hits, sondern auch die weniger bekannten Nummern können meistens überzeugen. Das Quartett bietet dem Auditorium eine Mischung aus knackigen Rocksongs, nicht ganz so fetzigen Halbballaden und die Ohren umschmeichelnden relativ ruhigen Balladen. Egal welche dieser Gattungen gerade läuft, eingängig und melodiös, manchmal regelrecht poppig, sind sie eigentlich alle. Nach Metal sucht man während der gesamten Darbietung vergebens, was die eingangs erwähnte Einkategorisierung in meinen Augen schlicht ad absurdum führt. Glam Pop Rock scheint mir da passender zu sein. Spiel- und gesangstechnisch lässt die Viererbande nichts anbrennen. Einziger Wehmutstropfen ist, wie so oft, das obligatorische, leider aber auch wieder mal ziemlich belanglose Drum Solo. BRET MICHAELS spricht das Publikum immer wieder an und bindet es in Form von Mitklatsch- und Mitsingspielchen in die Show ein. Diese Interaktionen sind zwar nicht immer übermäßig originell, verstärken beim Hörer dafür aber das echte Konzertgefühl und helfen, neben dem Musikprogramm mit, die randvolle Scheibe, trotz ihrer opulenten Spielzeit von knapp über 80 Minuten, zu einer kurzweiligen Angelegenheit werden zu lassen.
'Seven Days Live' ist ordentlich produziert und transportiert die Atmosphäre aus dem Hammersmith Apollo recht originalgetreu ins heimische Musikzimmer.
Wer wissen möchte, wie sich POISON Anfang der 1990er Jahre unter Live-Bedingungen angehört haben, sollte sich diesen Mitschnitt mal zu Gemüte führen.
Für Filmfans gibt es die audiovisuelle Version des Spektakels in Form einer DVD. Allerdings ohne Your Mama Don't Dance und Drum Solo.