Pokey LaFarge

Something In The Water

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.04.2015
Jahr: 2015
Stil: Americana, Roots

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Pokey LaFarge
Something In The Water, Rounder Records, 2015
Produziert von: Jimmy Sutton Länge: 36 Min 15 Sek Medium: CD
01. Something In The Water07. All Night Long
02. Wanna Be Your Man08. Goodbye, Barcelona
03. Underground09. Far Away
04. When Did You Leave Heaven10. The Spark
05. Cairo, Illinois11. Bad Girl
06. Actin' A Fool12. Knocking The Dust Off The Rust

Ja, früher war alles besser. Ja, und ob, daher müssen die alten Werte hochgehalten werden. Pokey LaFarge, der derzeit schwer angesagte Roots-Musiker aus dem mittleren Westen der USA, dem der Schulterschluss mit Blunderbuss Jack White zu einem bemerkenswerten Karriereschub verhalf, vertritt diese (vermeintlich?) besserwisserische These, obwohl er selbst erst schlappe 31 Lenze zählt. Doch Musiker, die bekanntlich als sehr sensibel gelten und Strömungen besser orten können als manch andere, wissen offenbar ganz genau, dass sich zumindest gehaltvolle, authentische und berührende Musik vornehmlich aus einer soliden, traditionellen und wurzelnahen Grundhaltung heraus entwickelt.

Nicht von ungefähr unterstreicht LaFarge angesichts seines neuen Albums "Something In The Water" folgende Haltung:
"Die Leute, mit denen ich das Album aufgenommen habe, stammen alle aus dem Mittleren Westen. Und das offenbart sich in einer gewissen Attitüde, die in den Songs und in der Art, wie sie gespielt werden, herüberkommt. Meine Herkunft hat auch mein Denken geprägt und dies reflektiert sich natürlich in der Musik, die ich mache. Ich denke, dass wir in unserer globalisierten Welt zumindest teilweise an unserer regionalen Identität festhalten und sie pflegen sollten. Ich glaube an diese alte Vorstellung von Arbeitsmoral, die man im Mittleren Westen hat. Dieser Arbeitsethik fühle ich mich verbunden und sie beeinflusst auch, wie ich an das Musikmachen herangehe. Der Mittlere Westen ist das Herz dieser Platte."

So klingt denn auch Pokey LaFarges neue Platte, die von niemand geringerem als Bassisten-Guru Jimmy Sutton (JD McPherson) produziert wurde, wie eine zielbewusste Rückbesinnung auf altbewährte Musiktraditionen, die in einer ausgemachten Werkschau solcher Roots-Stile wie Country-Blues, Ragtime, Western Swing und Vocal Jazz münden. LaFarge bietet sein üppiges Programm mit dem stilbewussten Verve eines Wissenden an, der die altehrwürdigen Schallplatten der Vierziger und Fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts studiert und verinnerlicht hat. Dabei wirkt Pokeys Musik keineswegs wie eine langweilige Studienreise, sondern eher wie eine aufregende und höchst unterhaltsame Vergnügungsfahrt durch einen sprichwörtlichen Time Tunnel, in dem an jeder Biegung eine prickelnde und schäumende Party losgeht, auf der gesungen, getanzt und gelacht werden darf, ja, muss.

Ja, da muss wohl wirklich was durch das Wasser des Mittleren Westens schwappen. Warum sonst sollte LaFarge so inbrünstig singen, seine Kumpels so hingebungsvoll musizieren? Die wertebeständige Musik auf "Something In The Water" verströmt die reine Freude, lässt die Alltagssorgen gen Himmel fliegen, lädt ein zum Schwelgen und Schmunzeln und lässt uns tatsächlich für eine Dreiviertelstunde in dem Glauben, dass früher tatsächlich alles besser war. Vor allen Dingen die Musik.

Frank Ipach, 25.04.2015

 

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