Polkaholix Polkaface, Monopol Records, 2010 |
Andreas Wieczorek | Lead Vocals, Saxophone | |||
Jo Meyer | Accordion, Jew's Harp, Vocals | |||
Mario Ferraro | Guitars, Lapsteel, Pedalsteel, Ukulele, Vocals | |||
Christoph Frenz | Double Bass, Bass Guitar, Vocals | |||
Andreas Hillmann | Trumpet, Steel Drum, Vocals | |||
Oliver Oltersdorf | Saxophones, Clarinet, Vocals | |||
Iven Hausmann | Trombone, Banjo, Vocals | |||
Dirk Morning | Drums | |||
| ||||
01. VIPs | 08. Dumm Gelaufen | |||
02. Hans Bleib Da | 09. Heut' Nacht (Küss Mich Polka) | |||
03. S.C.H.E.I.D.U.N.G. | 10. Anna (Lassmichrein, Lassmichraus) | |||
04. Polka Face | 11. Spare Ribs | |||
05. Ich Kann Dich Nicht Mehr Leiden | 12. Aber Manchmal | |||
06. Weisses Boot | 13. Tritsch-Tratsch Polka | |||
07. Hypothekenpolka | ||||
Hui, Polka !!! Hier betrete ich wirklich unbekanntes Terrain.
Die erste Bewertung der neuen Platte der POLKAHOLIX lieferte meine Frau, die mir beim ersten Anspielen des Songs Hans Bleib Da spontan zurief, dass ich das ausmachen soll.
Und so ganz unrecht hat sie damit nicht, denn auf "Polkaface" wird wirklich harter Tobak abgeliefert, der mal sehr Ska-mäßig herüberkommt und im nächsten Moment im "Musikantenstadl" gespielt werden könnte, ohne dass sich das rentenbeziehende Publikum ernsthaft beschweren würde.
Die Polka ist den POLKAHOLIX neben allen Rock- und Ska-Einflüssen sehr wichtig und damit polarisieren sie natürlich auch ein wenig.
Fremdbewertung Nr. 2 lieferte dann eine Freundin meiner Frau, die die Musik auf "Polkaface" als "Karnenevalsmusik" einstufte.
Und auch sie liegt hier nicht ganz falsch. Das, was auf dem Album zeitweise wirklich nach Volksmusik klingt und als Studioaufnahme eher perfekt und steril daherkommt, könnte in einer Livesituation ganz andere Emotionen hervorrufen.
Denn Stimmungslieder (im positiven Sinn) sind auf "Polkaface" zuhauf vertreten. Wenn dann noch der Alkohol dazu kommt....
Die deutschen Texte des Oktetts sind humoristisch, durchweg gut anzuhören und erinnern ein bisschen an REINHARD FENDRICH-Nummern, teilweise wird man aber auch leicht schlüpfrig.
Die eigenen Songs sind durchweg gut arrangiert, was man von den Coversongs Heut' Nacht und Anna nicht behaupten kann. Dort wird man TRIO und SPLIFF in keiner Weise gerecht.
So bleibt ein ziemlich zwiespältiges Bild von "Polkaface". Mich kann die Platte nur in wenigen Momenten wirklich mitreißen, dazu driftet sie auch zu oft in den Kitsch ab.
Ich kann mir allerdings wirklich vorstellen, dass die POLKAHOLIX mit ihrer Musik auch die toteste Party wieder zum Leben erwecken können. Wenn es dann noch Fassbier und Caipirinhas geben sollte...