Titel |
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01. Possibilities |
02. Rain |
03. A Spark Of Ideas |
04. Old Buffoon |
05. An Island In Time |
06. Contingency |
Musiker | Instrument |
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Philip Griffiths | Vocals & Didgeridoo |
Martin Griffiths | Lead Vocals (Track 4) & Nursery Rhyme (Track 2) |
Stefan Glomb | Guitar |
Philipp Jaehne | Piano, Organ, Synthesizer & Mellotron |
Pia Darmstaedter | Flute |
Dennis Sturm | Bass |
Dominik Steinbacher | Drums & Backing Vocals |
Und da sind sie wieder: POOR GENETIC MATERIAL. Nach dem letztjährigen „Trio-Experiment“ mit „Elsewhere“ ist man nun wieder in voller Mannschaftsstärke unterwegs. Und das bereits seit Anfang der 2000er, in der aktuellen Besetzung mit Martin Griffiths, dem Vater von Leadsänger Philip und früher bekanntlich mal bei BEGGARS OPERA aktiv, als zusätzlicher Stimme und der Musikpädagogin Pia Darmstädter an der Flöte immerhin auch schon seit 2011 zu Gange.
Und auch das musikalische Gerüst mit Dominik Steinbacher an den Drums und Dennis Sturm am Bass ist wieder zur Stelle – kein noch so ausgeklügeltes Programming kann eben einen echten Drummer und Bassisten ersetzen. Entsprechend findet man hier wieder die von POOR ‚GENETIC MATERIAL gewohnte und gewollte Balance zwischen druckvollen Passagen, harmoniesüchtigem Satzgesang, schwelgerischen Melodien und nicht nur rhythmisch komplexen Exkursen.
„Possibilities“, also Möglichkeiten ist als Albumtitel gewitzt gewählt. Denn dieses Mal ist es kein Konzeptalbum, es gibt keinen durchgängig roten Faden, was eben der band insgesamt die Möglichkeiten eröffnet, sich musikalisch wie textlich auszutoben, ohne dabei die von vielen Hörern lieb gewonnen Trademarks zu vernachlässigen: dieser lyrische Ansatz, dieses leichtfüßige Pendeln zwischen Art Rock und Prog.
Schon der kernig und lebendig startende Titeltrack als Opener zeigt sofort: POOR GENETICV MATERIAL sind wieder zurück und stecken immer noch voller Saft und Kraft, Energie und Ideen. Das nachfolgende Rain ist etwas ruhiger, düsterer auch experimenteller und beschäftigt sich textlich mit dem alle betreffenden Thema Klimawandel. Zwischendurch gönnt man Martin Griffiths auch ein Feature mit Old Buffoon (in etwa „alter Possenreißer“), einer Art Popnummer, aber im Stile der späten 60er oder frühen 70er.
Ein weiteres absolutes Highlight ist der längste Song An Island In Time, der in fast dreizehn Minuten mit zahlreichen Tempo- und Stimmungswechseln und mit einem geradezu philosophischen Text besticht. Mit Contingency klingt dieses wieder einmal einnehmende Album gediegen aus.
Wieder einmal schaffen es POOR GENETIC MATERIAL auf faszinierende Art und Weise, Anspruch und Eingängigkeit, geschmackvolle Arrangements und vertrackte Sequenzen miteinander zu verbinden und trotzdem ein in sich geschlossenes Werk abzuliefern und bleiben damit jedenfalls hierzulande absolut eine Klasse für sich.