Porcupine Tree Anesthetize, Kscope, 2010 |
Steven Wilson | Vocals, Guitars, Piano & Keyboards | |||
Richard Barbieri | Keyboards & Synthesizers | |||
Colin Edwin | Bass | |||
Gavin Harrison | Drums & Percussion | |||
John Wesley | Guitars, Backing Vocals | |||
| ||||
01. Intro | 11. Drown With Me | |||
02. Fear Of Blank Planet | 12. Cheating The Polygraph | |||
03. My Ashes | 13. Half-Light | |||
04. Anesthetize | 14. Sever | |||
05. Sentimental | 15. Wedding Nails | |||
06. Way Out Of Here | 16. Strip The Soul / Dot Three | |||
07. Sleep Together | 17. Sleep Of No Dreaming | |||
08. What Happens Now? | 18. Halo | |||
09. Normal | 19. Outro | |||
10. Dark Matter | ||||
Insider wissen es bereits seit mehreren Monaten, PORCUPINE TREE-Neulinge werden es daran bemerkt haben, dass auf der aktuellen Live-DVD gänzlich die Tracks von "The Incident" fehlen:
die Aufnahmen auf "Anesthetize" haben schon zwei Jahre auf dem Buckel und stammen von der letzten Tour, als die EP "Nil Recurring" ausgiebig betourt wurde.
Wer meine Reviews zu den letzten beiden PORCUPINE TREE-Platten gelesen hat, der wird durchaus meine Freude nachvollziehen können, dass im ersten Teil der DVD das "Fear Of A Blank Planet"- Album, welches die Band in vollem Umfang spielt, sowie die bereits erwähnte EP im Vordergrund stehen.
Im Gegensatz zu den "The Incident"-Tracks, die teilweise doch recht sperrig sind, versprühen die Songs des Vorgängeralbums live eine ganz andere Energie, da sie strukturell viel eingängiger sind.
Das zeigt sich insbesondere im zweiten Abschnitt des Tracks Anesthetize, der sich in den letzten beiden Jahr zu einem Muss bei PORCUPINE TREE-Konzerten entwickelt hat und bei dem sich die Fans in stetiger Regelmäßigkeit in Extase bangen und tanzen.
Während Sentimental auf der Bühne etwas von seinem bombastartigen Sound einbüßen muss, bin ich überrascht, wie toll die Umsetzung von My Ashes gelingt, bei dem John Wesley die Gesangsparts im Refrain übernimmt.
Wesley, dessen Backing Vocals nicht immer unumstritten sind, verleiht dem Lied dadurch eine ganz andere Farbe.
Kommen wir zwischendurch mal zum Sound. So, wie ich finde, dass PORCUPINE TREE sich in den letzten Jahren bei ihrem Livesound und ihrer gesamten Live-Produktion weiterentwickelt haben, so lässt sich auch ein positiver Fortschritt zum Sound der letzten Live-DVD "Arriving Somewhere" ausmachen.
Obwohl man immer noch den Eindruck hat, dass der gesamte Sound der DVD sehr differenziert ist, wirkt die Soundproduktion dieses Mal weniger perfektionistisch und rauer angelegt.
Besonders deutlich wird dies bei Dark Matter, das auf dem vorliegenden Bildträger doch recht heavy rüberkommt.
Insgesamt bekommt man jedoch einen ganz guten Eindruck, wie die Band 2008 bzw. 2010 bei ihren Konzerten klingt.
Im zweiten Abschnitt stehen die Songs der "In Absentia"/"Deadwing"/"Nil Recurring"- Ära, wobei auf die ganz großen Hits wie Blackest Eyes, Trains oder The Sound Of Muzak bewusst verzichtet wird.
Soll uns recht sein, schließlich gab es diese Songs bereits auf "Arriving Somewhere" zu sehen und zu hören.
Stattdessen fokussiert man auch auf Tracks, die bisher nicht so im Fokus standen, z.B. den "Deadwing"-Bonus-Track Half-Light.
Nostalgiker werden - wie so oft in der jüngsten Vergangenheit - im Regen stehen gelassen und mit Dark Matter, Drown With Me, Sever, und Sleep Of No Dreaming ein bisschen stiefmütterlich abgespeist.
Geschnitten wurde "Anesthetize" - wie sein Vorgänger - von Lasse Hoile. Auch wenn der Däne beim Schnitt in punkto Szenenwechsel immer noch eher kurze, manchmal sogar hektische Schnitte bevorzugt, wirkt "Anesthetize" trotzdem viel entspannter.
Dies liegt meiner Meinung nach in erster Linie an der harmonischen, in blau gehaltenen Lichtproduktion der "Nil Recurring"-Tour.
Wem soll man abschließend also diese DVD empfehlen ? Ich meine allen, die der Musik von PORCUPINE TREE etwas positives abgewinnen können.
Die DVD zeigt in eindrucksvoller Weise die Livequalitäten der Band und ist in jeder Hinsicht einen Augen- und Ohrenschmaus.
Bei der Tracklist überschneidet sie sich lediglich bei Halo mit ihrem Vorgänger und obwohl es relativ wenig alte Songs zu hören gibt, wird man über zwei Stunden mit modernem Progressive Rock verzaubert.
Audio: DTS-HD Master Audio 5.1, LPCM Stereo
Video: NTSC 16:9
Regioncode: 0