Portnoy/Sheehan/Sherinian/MacAlpine

Live In Tokyo

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 24.09.2013
Jahr: 2013
Stil: Progressive Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Portnoy/Sheehan/Sherinian/MacAlpine
Live In Tokyo, Eagle Rock, 2013
Mike PortnoySchlagzeug & Gesang
Billy SheehanBass & Gesang
Derek SherinianKeyboards
Tony MacAlpineGitarre
Produziert von: Kohshiro Amashita & Atsushi Fukatami Länge: 106 Min 00 Sek Medium: DVD
01. A Change Of Seasons: I. The Crimson Sunrise09. The Farandoodle
02. Acid Rain10. The Pump
03. The Stranger11. Mike Portnoy Drum Intro
04. Stratus12. Nightmare Cinema
05. Apocalypse 1470 B.C.13. Hell's Kitchen
06. Tony MacAlpine Guitar Solo14. Derek Sherinian Solo 2012
07. Been Here Before15. Lines In The Sand
08. Birds Of Prey (Billy's Boogie)/Billy Sheehan Bass Solo15. Shy Boy
Bonus Feature
Behind The Scenes

Das Konzept ist aus dem Jazz bereits hinlänglich bekannt: vier Musiker kommen zusammen und spielen Stücke aus ihrem jeweiligen Schaffen. Durch die Interaktion mit neuen musikalischen Ideen der jeweils anderen entstehen dabei manchmal wahrlich magische Momente. Nun haben sich vier Koryphäen des Metal und Rock dieses Vorbild zueigen gemacht und sind damit auf Tournee gegangen.

Dabei liest sich die Zusammensetzung der Gruppe wie ein wahr gewordener Traum, als da wären: Mike Portnoy, Schlagzeuger und Hau-Drauf-in-allen-Gassen, der schon unter anderem für DREAM THEATER, TRANSATLANTIC, FLYING COLORS, AVENGED SEVENFOLD und zahllose andere Bands die Trommelfelle gerbte.

Den Bass schnallte sich Billy Sheehan um, der seinen Ruhm zwar vor allen Dingen MR. BIG verdankte, der aber auch bei David Lee Roth, TALAS, NIACIN, THE WINERY DOGS und zahlreichen anderen Künstlern für die richtigen tiefsitzenden Töne sorgte, was ihm schon fünf Mal den Titel des „Best Rock Bass Player“ im Guitar Player Magazin einbrachte.

An den Keyboards stand mit Derek Sherinian ein weiterer Absolvent der Berklee School Of Music, der neben einem kurzen Abstecher bei den Prog-Metal-Königen DREAM THEATER sich zumeist Solo, aber auch bei seinem Prog-Projekt PLANET X und der Classic Rock-Supergroup BLACK COUNTRY COMMUNION als vielseitiger und virtuoser Tasten-Drücker auszeichnete.

An den acht (!) Gitarren-Saiten brillierte Tony MacAlpine, der vielleicht nicht so bekannt wie die anderen beteiligten Musiker ist, aber in Fachkreisen wegen seiner Solo-Aufnahmen genau so geschätzt wird wie für sein Mitwirken an den Projekten M.A.R.S. (zusammen mit Tommy Aldrige, Rob Rock und Rudy Sarzo), DEVIL’S SLINGSHOT, CAB oder aber ebenfalls PLANET X.

Angesichts der beteiligten Namen ist klar, was den Hörer hier erwartet: ein orgiastisches Fest an instrumentalen Höchstleistungen, das Freunde des Strophe-Refrain-Strophe-Bridge-Refrain--Refrain-Refrain-Refrain-Schemas zum vorzeitigen Wahnsinn treiben dürfte. Aber für Fans des progressiven Metals und Musiker ist es ein wahres Fest, was diese Herren hier veranstalten.

An diesem Abend spielten sich Portnoy/Sheehan/Sherinian/MacAlpine durch einen Set, der natürlich diverse DREAM THEATER-Leckerbissen (allerdings ohne Gesang), einer LIQUID TENSION EXPERIMENT-Komposition, Solo-Stücken von Tony MacAlpine, Kompositionen von Derek Sherinian (sowohl solche für seine Solo-CDs aber auch PLANET X) und den TALAS-Klassiker Shy Boy enthielt. Daneben bewiesen sie mit dem Cover von Stratus (im Original von Billy Cobam) sowie The Pump aber auch, dass sie auch fremde Künstler mehr als nur würdig interpretieren können - zudem kam jeder der Beteiligten auch in einem eigenen Solo-Spot die Gelegenheit sich mal so richtig „auszutoben“. Und wo mir das bei anderen Konzerten eher missfällt, kommt es mir hier geradezu wie eine Notwendigkeit vor, ohne die das Konzert nicht komplett wäre. Außerdem folgen sie damit natürlich der Vorgabe des Jazz-Originals. Nach dem Genuss dieses Auftritts würde man sich zwei Dinge wünschen: a) dass die Band in dieser Besetzung noch einmal auf Tour geht und b) dass sie gemeinsam neue Musik macht.

Der musikalische Teil dieser Veröffentlichung ist also über alle Zweifel erhaben. Die technische Umsetzung der Aufnahme offenbart dann etwas überraschende Schwächen. Zum einen sind da die teilweise vollkommen unnötigen Einstellungen zu erwähnen. So wird eine Kamera nur auf Mike Portnoys Füße gerichtet und diese Einstellung dann nach gerade mal einer geschätzten Sekunde wieder beendet. Und das kommt leider wiederholt vor. Zum anderen schleichen sich doch einige unscharfe Einstellungen ein, die eines professionellen Kameramannes (oder einer Kamerafrau) einfach unwürdig sind. Der letzte Kritikpunkt sind die hier erneut teilweise sehr hektischen Schnitte, die es dem Zuschauer nicht leicht machen, sich mal etwas von der Technik (gerade bei MacAlpine, Sheehan oder Portnoy) abzuschauen.

Der Bonus-Teil dieser BluRay- beziehungsweise auch DVD-Veröfffentlichung fällt eher mager aus. In einem Special lassen sich die vier Musiker darüber aus, wie es zu der Zusammenarbeit kam und zum anderen, welche Probleme sich auf der Tournee ergaben. Das mag einmal interessant sein, aber häufiger wird sich das wohl kaum jemand anschauen. Da wären die Aufnahmen von der zweiten Probe der Band, die Portnoy in seinem Interview anspricht, sicherlich interessanter gewesen, auch um mal zu sehen, wie solche Musiker bei Proben interagieren und sich austauschen. Aber dese Mängel sind Kleinigkeiten im Vergleich zu der großartigen Musik, die diese vier Herren an diesem Abend boten. Diese ist für Anhänger der progressiven Klänge und instrumentaler Spitzenleistungen eine wahre Freude.

Marc Langels, 22.09.2013

 

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