Pothead

Pottersville

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.11.2011
Jahr: 2011
Stil: Stoner Rock

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Pothead
Pottersville, Janitor Records, 2011
BradGuitar & Vocals
Jeff DopeBass
Sebastian MeyerDrums
Produziert von: Pothead Länge: 47 Min 06 Sek Medium: CD
01. C'mon08. Brunhilda
02. Can Go09. Digitus Infamis
03. Stand10. Sky Fallin' In
04. Rock On, Let's Rock11. All Fishers
05. Love In A Way12. Relax Man
06. About The Word13. Little Dipper
07. Atomic

Derzeit fühlt man sich ja – zumindest hier im Südwesten der Republik – wie in einem Suppentopf. Morgens, wenn man das Haus verlässt: Dunkelheit und Nebel. Abends, wenn man wieder nach Hause fährt: Immer noch Nebel, schon wieder Dunkelheit. Dabei ist der Nebel noch von einer Konsistenz, dass man jede Sekunde Blake und seine Mannen aufzutauchen wähnt (siehe John Carpenters “The Fog“) oder zumindest auf das Gejaule des Hunds von Baskerville wartet. Aber in all dieser Trübnis leuchtet nun ein starker Lichtschein durch den Herbst: Ein neues Album von unser aller Lieblingswahl-Berlinern, von POTHEAD.

“Pottersville“ handelt von einer imaginären Kleinstadt (sogar die entsprechende Währung bekommt man dazu geliefert), in der man scheinbar alles bekommt, nachdem man sich sehnt. Aber wie alles hat auch das vermeintlich unbeschwerte Glück seine Kehrseite. Letztendlich wichtig sind nicht schnöder Mammon, Reichtum und Besitz, sondern Freunde und das, was man aus seinem Leben macht, ohne sich in Hirngespinste zu flüchten. Umgesetzt wird das mit den für POTHEAD so typischen, unverkennbaren Trademarks: feist funkig groovend (C’mon), mit satten Stoner-Riffs (Stand) und immer einem Fuß in den Siebzigern (Rock On, Let’s Rock), aber auch gefühlvoll (Love In A Way) und mit melancholischem Anstrich (About The Word, Brunhilda).

Aber man schmort nicht nur im eigenen, wenn auch wohlschmeckenden Saft, sondern entwickelt sich auch weiter, flicht düstere, bedrohlich wirkende Sounds in die satten, groovenden Tieftöne ein (Atomic, All Fishers), bevor sich am Ende alles friedlich auflöst (Little Dipper).

Mal wieder ein Meisterwerk des perfekt aufeinander eingespielten Trios, die unbeirrt ihr eigenes Ding durchziehen und sich nicht um Trends, Moden und Zeitgeist scheren. Zwischen hartem Rock und Stoner, Psychedelic und poppigen Anleihen (gelegentlich sogar mit einem Schuss Country) haben POTHEAD ihren ganz eigenen Sound, ihre eigene musikalische Welt erschaffen und schaffen es dabei immer wieder, sich neu zu erfinden, ohne sich im Kreis zu drehen. Sympathisch, eigenständig, dabei manchmal ein wenig starrköpfig machen sie ihr Ding und zeigen dabei keinerlei Abnutzungserscheinungen. Also, den Herbst vor die Tür sperren, “Pottersville“ in den Player und aufdrehen!

Ralf Stierlen, 15.11.2011

 

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