Preacher Stone Uncle Buck's Vittles, Eigenproduktion, 2010 |
Ronnie Riddle | Vocals | |||
Marty Hill | Guitar, Dobro | |||
Josh Sanders | Bass, Vocals | |||
Brent Enman | Drums, Vocals | |||
| ||||
![]() | ![]() | |||
01. Can't Keep A Good Man Down | 07. I'll Be Damned | |||
02. Carved In Stone | 08. Save My Soul | |||
03. Come On In | 09. Don't Take Me With You When I'm Gone | |||
04. Early Morning Rise | 10. Judge Me Not | |||
05. Nuff Said | 11. Come Together | |||
06. Hand On The Bible | ||||
![]() |
Es gibt Nachrichten aus dem Süden. PREACHER STONE haben ihr zweites Album an den Start gebracht. Einerseits eine positive Nachricht, denn damit ist der Status, der in Dixie besonders grassierenden Eintagsfliegen-Bandgeschichten überwunden; PREACHER STONE scheinen angekommen zu sein. Andererseits bietet das neue Album in Etwa dieselbe, eher etwas altbackene Southern-Kost wie schon das Debüt der Band. Allerdings sei gleich hinterher geschoben, dass sich das schlimmer anhört, als es ist. Southern und Blues Rock sind nun mal des Rezensenten musikalische Sahnehäubchen. Für Bands die sich da auf Dauer behaupten wollen, liegt die Latte ziemlich hoch. Aus diesem Grund heraus und verglichen mit den derzeitigen Spitzen-Acts aus Dixieland, finden sich PREACHER STONE also eher im besseren Mittelfeld wieder. Nimmt man allerdings und diesbezüglich die automobile Klasseneinteilung in Augenschein, dann hat man in der so genannten Mittelklasse aber schon recht stattliche und PS-starke Brummer unter dem Allerwertesten!
Mit "Uncle Buck's Vittles" erwartet den Musikfreund also ein recht solides Album mit meist ausgereiften, durchweg aber kurzweiligen Kompositionen. Angesiedelt zwischen schwermütigem Southern Rock und luftigen Country Rockern, zwischen .38 SPECIAL und BAD COMPANY. Mit Can't Keep A Good Man Down (Southern Rock par Exellance), den nachdenklich stimmenden Carved In Stone und Hand On The Bible sowie dem schwerblütigen Save My Soul haben die Jungens um Frontmann Ronnie Riddle sogar richtige Perlen geschaffen. Auch das herrlich Country-lastige Don't Take Me With You When I'm Gone muss unbedingt erwähnt werden. Melancholische Vocals gewürzt mit fein gespielter Dobro und unterschwelligem Groove; ein echter Edelstein! Der Rest der Scheibe ist, wie gesagt, eher im Mittelfeld angesiedelt. Durchaus ordentliche Nummern, die aber, fürchte ich, recht bald aus den Gehörgängen purzeln und dann den Weg aller ordentlichen Nummern gehen...
Bleibt zuletzt noch das BEATLES Cover Come Together. Mit dem muss jeder Hörer für sich zurecht kommen. PREACHER STONE spielen die Nummer durchaus angriffslustig auf, dennoch bleibt da so ein merkwürdiger Nachgeschmack: Finden die nichts anderes, was sie covern könnten...? - Blues, Country, Gospel...?!
Trotz eines hälftigen Anteils Mittelmaß kann "Uncle Buck's Vittles" dem Southern Rocker durchaus empfohlen werden. Die explizit genannten Nummern bereichern gewiss jede US-Musiksammlung. Inwieweit sich PREACHER STONE etabliert haben, muss aber offen bleiben. Ihren Zenith haben sie mit diesem Album (hoffentlich) noch nicht erreicht. Die Jungens können durchaus erstklassige Nummern schreiben, dennoch bleibt das manifeste Gefühl, sie würden nur auf fünf der sechs Zylinder laufen. Mit den renommierten 8-Zylindern aus Dixie mag ich sie ehrlich gesagt nicht vergleichen, aber gelingt es PREACHER STONE den sechsten Topf zum laufen zu bringen, dann könnte die Southern Gemeinde zukünftig sogar mit einem richtig guten Album a la "Rock This Country" oder "All Points In Between" überrascht werden...