Pretenders Alone, BMG, 2016 |
Chrissie Hynde | Vocals, Guitar | |||
Dave Roe | Bass | |||
Kenny Vaughan | Guitar | |||
Russ Pahl | Pedal Steel Guitar | |||
Leon Michels | Keyboards | |||
Richard Swift | Drums | |||
Guest: | ||||
Duane Eddy | Guitar on Track 04 | |||
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01. Alone | 07. Blue Eyed Sky | |||
02. Roadie Man | 08. The Man You Are | |||
03. Gotta Wait | 09. One More Day | |||
04. Never Be Together | 10. I Hate Myself | |||
05. Let's Get Lost | 11. Death Is Not Enough | |||
06. Chord Lord | Bonus Track: | |||
12. Holy Commotion | ||||
Die PRETENDERS (vormals: THE PRETENDERS) sind seit ihrer Begründung in den späten 1970ern und allen Besetzungswechseln oder gar kompletten Umkrempeleien zum Trotz, zwar nicht gerade ununterbrochen, dafür jedoch immer wieder mit schöner Regelmäßigkeit im Fokus des ernsthaft musikinteressierten Teils der Öffentlichkeit. Das verdanken sie hauptsächlich ihrer immens charismatischen und wahrhaftig hochtalentierten Frontfrau Chrissie Hynde, die die Gruppe vor Jahrzehnten ja auch aus der Taufe gehoben hat. Acht Jahre war es, zumindest was frisches Studiomaterial angeht, ruhig um die Rocker. Aber jetzt hat die gefühlt endlose Warterei doch endlich ein Ende, denn “Alone“, das nächste Album der Band (war zunächst als Nachfolger des 2014er Hynde-Soloalbums “Stockholm“ geplant) wird noch in diesem Monat erscheinen. Wir lauschten dem Werk für Euch bereits vorab mit der gebotenen Andacht.
Das Schreiben der Songs hat Hynde zwar Jahre gekostet, doch die Aufnahmen im Studio des daran beteiligten Erfolgsproduzenten Dan Auerbach (THE BLACK KEYS) Easy Eye in Nashville, Tennessee, dauerten letztlich bloß achtundvierzig Stunden. Wie gewohnt schwebt Chrissie Hyndes unverkennbare dunkle und dennoch wandelbare Gesangsstimme über allem, was auf der Platte zu hören ist und hält als Bindeglied diese Mixtur aus Rock’n’Roll, Rock, Pop, Punk Rock, Blues und Singer-Songwriter irgendwie zusammen. Die Tracks (die Bonusnummer Holy Commotion wurde übrigens schon als Single ausgekoppelt) rocken ungezähmt, cool und kantig, klingen schräg, melancholisch, romantisch, entspannt oder auch ernüchtert, resigniert, verbittert, frisch und munter.
Die im Studio neben Chrissie Hynde agierenden Musiker sind ausnahmslos Cracks erster Güte. Das wären Dave Roe (Bass), Kenny Vaughan (Gitarre), Russ Pahl (Pedal Steel Gitarre), Leon Michels (Keyboards) und Richard Swift (Schlagzeug), die alle mit Dan Auerbachs Band THE ARCS in Verbindung zu bringen sind. Außerdem hat der US-amerikanische Gitarrist Duane Eddy bei Never Be Together einen Gastauftritt. Den Mix übernahm Tchad Blake, der bereits mit Größen wie Peter Gabriel und Elvis Costello arbeitete.
“Alone“ ist der Beweis dafür, dass Chrissie Hynde nach wie vor in der Lage ist, alleine mit ihrem Gesang eine komplette Albumproduktion zu tragen. Da und dort erinnert sie sogar an längst vergangene, musikalisch wilde Zeiten. Die PRETENDERS melden sich also, obwohl beinahe völlig neu zusammengestellt und leicht umbenannt, auf einem überzeugenden Niveau zurück. Hurra!
Ende des Monats startet die Truppe zu einer Nordamerika-Tournee mit FLEETWOOD MAC-Vokalistin Stevie Nicks.