Titel |
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01. Hate For Sale |
02. The Buzz |
03. Lightning Man |
04. Turf Accountant Daddy |
05. You Can't Hurt A Fool |
06. I Didn't Know When To Stop |
07. Maybe Love Is In NYC |
08. Junkie Walk |
09. Don't Want To Be This Lonely |
10. Crying In Public |
Musiker | Instrument |
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Chrissie Hynde | Vocals, Guitar, Harmonica |
James Walbourne | Guitars, Vocals, Keyboards |
Nick Wilkinson | Bass |
Martin Chambers | Drums |
Guest: | |
Stephen Street | Additional Keys, Percussion |
Gut vierzig Jahre nach ihrem Debutalbum im Dezember 1979 haben die PRETENDERS mit ihrer unverwüstlichen Galionsfigur Chrissie Hynde abermals genügend Feuer und Qualität unterm Allerwertesten, um mit ihrem 11. Studioalbum "Hate For Sale" mehr als nur eine nostalgisch anmutende Randnotiz zu sein. Bemerkenswert bleibt die Tatsache, dass die ursprünglich aus Ohio stammende Chrissie Hynde offenbar nichts von ihrem stimmlichen Charisma eingebüßt hat und mit ihrem nach wie vor lasziven Charme die Seele der Band ausmacht.
Im Vergleich zu dem nicht ganz so prickelnden Vorgängeralbum "Alone" (2016) darf sich die inzwischen fast 70-jährige Ikone auf die gestandenen und qualitativ hochwertigen Songwriting-Fähigkeiten ihres neuen Co-Autoren James Walbourne verlassen, der sowohl den kompositorischen als auch gitarristischen Anteil des neuen Albums mit einem ordentlich zupackenden rockigen Glanz überzieht. Walbourne hat sich über die Jahre durch sein Mitwirken bei gestandenen Bands wie den PERNICE BROTHERS, SON VOLT und THE RAILS einen guten Ruf erspielt und scheint nun die leicht erschlafften Muskeln der Grande Dame ordentlich getriggert zu haben.
Der rotzige Opener und Titelsong Hate For Sale, der als Tribut an die altehrwürdigen THE DAMNED verstanden werden soll, weckt mit seiner forschen Punk-Attitude gleichsam Erinnerungen an das fulminante Debutalbum der PRETENDERS. Dass Walbourne als veritabler Saitenkünstler mehr zu bieten hat als nur die scharfkantige Fuzzgitarre zeigt sich auf dem radiokompatiblen Ohrwurm The Buzz. Ein weiteres Highlight schließt sich mit dem aufregenden Reggae meets Tex-Mex Konstrukt Lightning Man direkt an. Turf Accountant Daddy rockt und brodelt wie einst im Frühling, während sich die wandlungsfähige Frau Hynde im eher zerbrechlichen You Can't Hurt A Fool zur altersweisen Soul-Lady aufschwingt und in Walbournes E-Piano Akkorden badet.
So rockt und rollt das neue PRETENDERS Album auf ansprechendem Niveau bis zum Ende durch und erfährt nicht zuletzt durch den erfahrenen Producer Stephen Street (THE SMITHS, BLUR, THE CRANBERRIES, KAISER CHIEFS), der "Hate For Sale" den passend knackigen Punch verleiht, ein stilvolles Sounddesign, das den revitalisierten PRETENDERS zumindest in dieser Form auch nach vierzig Jahren im Business eine hoffnungsvolle Zukunft beschert.