Pretty Maids Louder Than Ever, Frontiers Records, 2014 |
Ronnie Atkins | Gesang | |||
Ken Hammer | Gitarre | |||
Rene Shades | Bass | |||
Allan Tchicaja | Schlagzeug | |||
Morten Sandager | Keyboards | |||
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01. Deranged | 07. Tortured Spirit | |||
02. Playing God | 08. With These Eyes | |||
03. Psycho Time Bomb | 09. Nuclear Boomerang | |||
04. My Soul To Take | 10. Snakes In Eden | |||
05. He Who Never Lived | 11. Wake Up To The Real World | |||
06. Virtual Brutality | 12. A Heart Without A Home | |||
Die erste Reaktion bei der News über "Louder Than Ever" war bei mir: Nanu, schon wieder ein neues Album der PRETTY MAIDS? Dabei haben die Dänen doch erst im vergangenen Jahr mit "Motherland" eine bärenstarke Scheibe abgeliefert. Bei genauerer Betrachtung entpuppt sich "Louder Than Ever" dann auch gar nicht als komplett neue Scheibe. Vielmehr sind lediglich fünf der insgesamt zwölf Titel wirklich neu. Die übrigen sieben Lieder stammen aus der Zeit zwischen 1995 und 2006, als die PRETTY MAIDS ebenso wie viele andere melodische Rock- und Metal-Bands unter dem Run auf Grunge und Alternative Rock litten - und entsprechend Einbrüche bei den Absatzzahlen erlitten.
Da wurde einem alten deutschen Sprichwort gemäß "das Kinde mit dem Bade ausgegossen". Denn nur weil etwas Metal war, musste es ja nicht plötzlich schlecht oder irrelevant geworden sein. Aber viele Rock- und Metal-Fans wurden fahnenflüchtig, anstatt einfach nur ihren Geschmackshorizont um weitere Facetten zu erweitern. Denn "Louder Than Ever" belegt nachdrücklich, dass die PRETTY MAIDS natürlich nicht plötzlich verlernt hatten, wie man packende melodische Metal-Songs schreibt. Und diese Songs wie nur mal zum Beispiel Playing God, Psycho Time Bomb, He Who Never Lived oder He Who Never Lived haben mit der Zeit auch nichts von ihrer Klasse verloren. Durch die neuen Aufnahmen haben sie natürlich noch ein wenig an Druck gewonnen und klingen im neuen Sound-Gewand frisch und unverbraucht.
Das gilt ebenso für die Band um Sänger Ronnie Atkins und Gitarrist Ken Hammer, die auch nach mittlerweile knapp 30 Jahren im Musik-Business immer noch nicht satt und faul geworden ist, sondern erfrischend modern daherrockt. Das beweisen die fünf neuen Lieder, die allesamt so klingen als hätten sie schon auf den Vorgängern “Motherland“ und “Pandemonium“ (be)stehen können. "Louder Than Ever" mag zwar komplett neu sein. Dennoch zeigt das Album ganzen Heerscharen von potenziellen Nachfolgern einmal mehr die Grenzen auf. Denn nicht viele andere Bands erreichen heute diese Qualität. Und das unterstreicht das aktuelle Werk, auch wenn nicht alle Lieder wirklich neu sind.